[Test] Xiaomi Mi Band 1s

Bisher konnten mich Fitnesstracker nur kurz überzeugen, schnell erfolgte die Ernüchterung. Sowohl weil der Motivationsschub vorbei war, als auch die Qualität bei den meisten schnell nachließ. Auf der Suche nach einem guten Weihnachtsgeschenk für meine Verlobte, bin ich beim Xiaomi Mi Band 1s hängen geblieben. So konnte ich das Gerät für den Blog testen, ein schönes Geschenk machen und musste nicht selbst wieder negative Erfahrungen sammeln. Wie schlägt sich das Band? Was kann es? Und warum sollte ich eins kaufen?

Lieferumfang

Das Mi Band kommt genauso schlicht daher wie es auch ist. Eine kleine quadratische Verpackung, eine Chinesische Anleitung, das Ladekabel, das Armband und der Tracker, mehr bekommt man nicht. Mehr ist aber auch nicht nötig. Die schlichte Verpackung ist aber durch die Einfachheit durchaus schick.

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Funktionen

Ein Fitnesstracker kann viel, aber oft können alle Tracker dasselbe. Zu den Standardfunktionen zählen: Schritte zählen, Schlaf aufzeichnen und Vibrationsalarm. Das alles kann das Mi Band. Dazu kommt das es eine IP67-Zertifizierung besitzt, das heißt bis zu einer Tiefe von einem Meter ist es Wasserdicht. Ob man damit Schwimmen will, sollte man selbst Abwegen. Das er dann auch noch einen Herzfrequenzsensor hat, ist in der Kombination eher eine Seltenheit. Leider misst der Herzfrequenzsensor nicht ständig, sondern nur wenn man ihn manuell über die App startet und wenn man schläft um die Schlafphasen besser zu analysieren. Aber insgesamt ist der Sensor zur Herzfrequenzmessung eher Marketing, den richtiger Funktion. Manuell auswählen und dann kurz warten, ist einfach zu lästig. Eine kontinuierliche Messung oder zu einem bestimmten Zeitpunkt, wäre Wünschenswert.
Mit einer “Auf-Armbanduhr-schau-Geste” kann man sich den aktuellen Fortschritt anzeigen lassen. So die Theorie. In der Praxis funktioniert es eher selten und man sieht einfach nur dämlich aus. Wenn dann jemand in der U-Bahn fragt “Ob alles in Ordnung sei.” muss man dann nur sagen: “Ich will nur wissen, wie viel ich gelaufen bin” und schon hält er dich für komplett bescheuert.

Design

Der Tracker als solches ist aber “nur” der Tracker, dieser wird in ein Armband – was es auch in anderen Ausführungen gibt (auch die vom “alten” Mi Band können verwendet werden) – eingesetzt wird. Das Standardarmband ist aus Silikon und sehr flexibel. Der Tracker lässt sich leicht einsetzten und rausnehmen. Der Tracker hält trotzdem ohne herauszufallen. Da Mi Band hat 3 LEDs, die aber nur in weiß leuchten können, nicht wie der Vorgänger, der mit RGB LEDs ausgestattet war. Befestigt wird das Armband ähnlich wie ein Gürtel. Es gibt mehrere Löscher und einen Druckverschluss, den man in das passende Loch stecken kann. Damit kann man unterschiedliche Armdicken unterstützen und gewährleisten dass das Armband nicht abfällt.
Der Tracker ist sehr schlicht, aber meiner Meinung nach, auch klar in die Fitnessgruppe einzuordnen. Schön ist anders. Dafür kann man, mit dem Wechseln des Armbandes, etwas Pepp an den Arm bringen.
Beim Sport machen merkt man dann – im Zweifel – die mäßige Verarbeitung. Durch Schweiß wird das Armband ziemlich unangenehm und eng.

Schrittgenauigkeit

Zu oft wird bei einem Fitnesstracker Test, das Kerngebiet ignoriert. Aber wie gut misst der Tracker die gegangen Schritte? Die Schritte werden gut erkannt, aber eine Manipulation ist – meines Erachtens – durchaus möglich. Wer aber hier betrügt, betrügt nur sich selbst. Die Gesamtschrittzahl dürfte aber ein gutes Bild über den Bewegungsverlauf des Tages geben. Und dabei spielt es keine große Rolle, ob die Zahl exakt stimmt, sondern eher ob der Tracker immer gleich erkennt, wann ein Schritt gegangen wurde und wann nicht. Soll heißen wenn ich heute 5000 Schritte gehe und morgen 4000, aber die 4000 von morgen sind eigentlich 8000, hat der Tracker keinen Wert. Das Zählen erfolgt aber ziemlich konstant, so das man von einem guten Einblick in den täglichen Bewegungsrhythmus sprechen kann.

Preis

Das beste am Mi Band ist der Preis. Das ist keine Marketing Aussage, sondern absolut so gemeint. Während andere Fitnesstracker über 100 € erst anfangen, ist das Mi Band ein wahres Schnäppchen. Mittlerweile kostet er keine 22 US $ mehr. Das ist schlicht und einfach der Wahnsinn! Zumal der Preis auch ziemlich schnell purzelt. Mit einem guten Angebot, oder einem vernünftigen Wechselkurs, kann man durchaus ein paar Cent sparen.

Akkulaufzeit

Auch hier glänzt das Band. Die Konkurrenz macht bei 3-5 Tagen schlapp, die Ausnahme kommt auf bis zu 7 Tage, dann ist Schluss. Das Mi Band ist da ganz anders unterwegs. Wer 20 Tage in den Urlaub fahren will, kann das machen. Kein Problem. Der Akku hält, hält und hält. Und wenn er doch mal leer ist, kann man ihn in knapp einer Stunde komplett vollladen. Richtig stark!

Mi Apps

Xiaomi ist auch ein Hersteller von Android Telefonen und somit ist die App unter Android deutlich umfangreicher. Man kann zum Beispiel sein Telefon entsperren, wenn das Armband in der Nähe ist, oder 3 beliebige Apps auswählen, die bei einer Benachrichtigung am Mi Band spürbar sind. Eine Vibration am Arm symbolisiert dann, das eine neue SMS, Facebook Nachricht oder Tweet auf deinem Gerät verfügbar ist, sehr schick. Unter iOS gibt es diese Funktion nur für bestimmte Apps, eine freie Wahl besteht leider nicht. Desweitern ist die iOS App komplett in Englisch, während die Android App nur ein paar englische Worte vorzuweisen hat (ich sage nur Heart Rate).

Aber für was brauche ich die App? Logisch um das Mi Band zu verwenden. Denn ohne App bekomme ich keine Daten. Dazu muss man einen Account bei Xiaomi anlegen. Lustigerweise werden GMX und WEB.de Mails scheinbar nicht akzeptiert, zumindest habe ich nie eine Registrieungsmail bekommen. Mit Google oder Microsoft Emailadressen bekommt man sofort einen Bestätigungslink. Dann muss man noch Geschlecht und Alter eingeben und fertig. Ein Lokales Verwenden ist nicht möglich, das hat aus Datenschutzsicht Nachteile, aber aus Logistiksicht durchaus Vorteile. So kann das Telefon gewechselt werden, oder die App auf mehreren Geräten verwendet werden.

Verbunden wird das Band via Bluetooth. Die Synchronisation erfolgt nicht automatisch. Wenn man die Daten übertragen will muss man dies manuell auslösen oder die App starten. Die App ist schlicht gehalten, aber leider so schlicht, das sie nicht sonderlich viele Informationen bereitstellt und aufbereitet. Eine Auswertung über bestimmte Aktivitäten, ist nur bedingt möglich. Es ist auch nicht möglich Übungen wie Radfahren, Laufen oder Gewichtheben hinzuzufügen.

Fazit

Für den Preis – der sich aktuell auch im Sinkflug befindet – macht man wenig falsch mit dem Mi Band 1s. Support und Sonderwünsche sollte man aber nicht erwarten. Die Einfachheit macht ihn aber sicherlich – wie den Vorgänger – zu einen der beliebtesten Fitnesstracker auf dem Markt.
Um ein Blick auf die eigenen Schritte und “Fitnesswerte” zu werfen ist es ein guter Einstieg. Leider ist das Design – ähnlich wie bei der Konkurrenz – stark auf das Thema Fitness ausgelegt. Business Tauglich sieht anders aus.

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2 Gedanken zu “[Test] Xiaomi Mi Band 1s”