[Senf] MacBook Pro 14 (2021)

Huch, schon wieder ein Test, Senf, Review zu einem MacBook? Hatte ich nicht die Lösung für viele Jahre gefunden? War ich nicht mega zufrieden? Scheinbar nein, aber was hat mich zu der Änderung meines Daily Driver gebracht? Und hat es sich gelohnt?

Upgrade? Upgrade!

Das MacBook Air 2020 hat direkt ein Problem des vorherigen Geräts geerbt: Design First. Was gut klingt, kann ein Problem sein. Das MacBook Air ist schön dünn, aber wie kann ein Prozessor (von Intel) Power liefern, wenn alles zu eng ist? Dazu kommt ein zu kleiner Lüfter, der die Wärme nicht weg bekommt.

Was ich lang und kryptisch geschrieben habe? Das MacBook wird zu schnell warm, was dazu führt, dass der Lüfter angeht und die Wärme nicht weg bekommt. Keine gute Kombi. Dass dann 2020 noch ein MacBook Air mit dem Apple eigenen Chip M1 und ohne Lüfter auf den Markt kam, war schon verrückt. Längere Akkulaufzeit inklusive.

Letztes Jahr kam dann die Überraschung: Alle „falschen“ Designentscheidungen wurden rückgängig gemacht und ein „echtes“ MacBook Pro hat das Licht der Welt erblickt. Keine Touch-Bar, gute Tastatur, keine Wärmeprobleme und vor allem wieder Anschlüsse.

Durch neue Preise und durch den aktuell hohen Wiederverkaufswert für das Air – manche brauchen/wollen noch ein Intel MacBook nutzen – wurde ich langsam schwach. Mit den M2 MacBooks (die aus Gründen für mich uninteressant sind) fiel der Preis weiter.

Design

Manchmal kann man nicht Design über Leistung stellen. Das MacBook Pro (2021) sieht aus wie aus der Vergangenheit exportiert. Es ist kantiger (auch ohne Kanten, die Ecken sind rund gelutscht), das Gerät ist dicker und schwerer. Aber wenn dann das MacBook keine Probleme dadurch hat, ist es doch besser, oder?

Viele vergleichen das neue Pro mit den alten Powerbooks. Es ist „boxiger“, aber nicht minderwertig. Besonders schick wird es, wenn man den Deckel anhebt. Das Design braucht aber länger um zu gefallen, mittlerweile lädt mich das MacBook regelrecht zum Arbeiten ein. Wenig Bezel, Display, was in die Ecken „fließt“. Das ist absolut sexy und gefällt.

Wo ist denn der MacBook-Pro Schriftzug? Anstatt wie bisher unter dem Display findet man, wenn das MacBook auf dem Tisch steht, keinen Schriftzug mehr. Es sei denn, man kommt auf die Idee, das MacBook anzuheben. Auf der Unterseite ist der Name eingestanzt. Sieht cool aus, aber ist schon ein spezieller Ort. Unter dem Display hätte ich den Schriftzug schon gerne.

Ebenfalls auffällig ist das Apple Logo. Früher hat das Logo geleuchtet, später eben nur gespiegelt, was vielleicht die bessere Lösung ist. Dass das Logo aber so groß ist, finde ich schon ungewöhnlich. Es ist nicht schlimm, wirkt aber schlicht zu groß.

Tastatur und Trackpad

Kaum Änderungen habe ich bei der Tastatur und dem Trackpad – im Vergleich zum MacBook Air (2020) – erwartet. Denkste! Die Tastatur hat (diesmal im Vergleich zu den alten MacBook Pros) keine Touch-Bar mehr und richtige Funktionstasten in voller Höhe. Touch ID sieht wertiger aus, funktioniert genauso tadellos wie zuvor.

Der Hintergrund der Tastatur ist nun schwarz. Gut oder schlecht? Keine Ahnung, ist halt anders. Aber was mich wirklich überrascht, die Tastatur fühlt und klingt anders. Es ist ein dumpfes Geräusch, es stört weniger und ist nicht so klackernd. Der Druckpunkt ist gut, könnte aber etwas tiefer sein.

Das Trackpad sollte doch das Gleiche sein wie bisher, gleiche Optik, gleiche Größe, oder? Gegenteilig zur Tastatur klickt es lauter und auffälliger. Warum und wieso? Keine Ahnung, ist mir direkt aufgefallen. Später habe ich festgestellt, dass es das haptische Feedback ist. Also die Vibration und das dabei entstehende Klickgeräusche ist unangenehmer geworden.

Anschlüsse

Juhu, wir sind wieder in der Vergangenheit. Aus 2 bzw. 4 USB-Typ-C Anschlüssen sind 3 geworden (konkret Thunderbolt 4). Für mich ist im Vergleich zum Air ein Anschluss rechts dazu gekommen. Was praktisch sein kann, denn manchmal ist die eine Seite praktischer als die andere (zum Beispiel zum Laden).

Ebenfalls neu ist der SD-Karten Slot und der HDMI Slot. Beides sind „alte“ Varianten und nicht die neusten. Heißt, eine SD-Karte wird nicht die höchste Geschwindigkeit erreichen und HDMI kann kein 120Hz und 4k gleichzeitig auf einem weiteren Monitor wiedergeben. Während der SD-Karten-Slot Fotografen und Videografen in Ekstase bringt, ist mir der Anschluss schlicht egal.

Bei HDMI ist es ähnlich, auch wenn ich es praktisch finde, den ein oder anderen Beamer oder Monitor „einfach“ anzuschließen. Das beste Comeback für mich ist MagSafe. Der Anschluss lädt das MacBook schneller und beim dran kommen fällt der Stecker und nicht das MacBook. Ob das wirklich so funktioniert, glaube ich fast nicht, da der Magnet ziemlich stark ist.

Schön ist, dass man einen Indikator am Stecker hat, und somit erkennt, wann geladen wird und wann das MacBook genügend Saft hat. Ebenfalls schön ist das Kabel als solches, es ist ein gewobenes und mit Stoff ummanteltes Gewebe. Das sieht wertig aus und beugt Kabelbrüchen vor.

Mit diesen Anschlüssen ist das MacBook Pro (2021) endlich wieder ein echtes Pro-Gerät und das freut am Ende des Tages jede*n. Für mich ist es okay, aber kein Dealbreaker. Ich habe mich an die USB-Typ-C Welt gewöhnt und freue mich auf noch mehr Geräte, die diesem Standard folgen.

Display

Display ist King. In der heutigen Zeit kann ein gutes Gerät durch ein schlechtes Display deutlich an Qualität verlieren, gleiches gilt natürlich auch andersrum. Beim MacBook Pro sticht das Display hervor – nicht wie bei dem iPhone 13 Pro – sondern es hält sich zurück.

Mit Anschalten sieht man, dass es gut ist, aber erst mit der Zeit lernt man es lieben. 120Hz und das dynamische Wechseln sind der Anfang. Alles wirkt noch schneller und flüssiger. Schlicht Butterweich, die Kontraste, die Farben und die Auflösung sorgen für den Rest. Das Mini-LED-Panel sorgt für richtiges schwarz und ein Film oder Serie zu schauen ist wirklich hervorragend.

Auch wenn es nur bedingt in die Kategorie Display fällt, muss ich kurz über die Notch reden. Wie schon damals über die iPhones beschrieben, finde ich die Notch nötig, bei einem Laptop eher nicht. Sie fällt mir öfters beim MacBook ins Gesicht, stört sie beim Arbeiten? Nein. Aber sie fällt auf. Neben der Kamera und einem Helligkeitssensor für die Displayhelligkeit, bietet sie viel nichts. Die Größe ist schlicht ein Rätsel.

Zum Gesamtpaket kommt noch die Helligkeit, die in der Spitze 1600 Nits (im Vollbildmodus) hell werden kann (bei HDR Inhalten). Und das ist in einem Notebook eine absolut ungewöhnlich hohe Helligkeit. Dieses Display wird noch in Jahren eine grandiose Figur abliefern. Konkurrenz? In einem Notebook? Viel Spaß bei Recherche…

Performance

Ist das Gerät „wirklich“ schnell oder ist es nur das typische Neugerät Thema und die höhere Bildwiederholungsrate? Beim Arbeiten fühlt sich alles schneller an, aber täuscht das auch? Ich bin mir manchmal nicht sicher. Dann der Vergleich.

Das Pro und das 1 Jahr ältere Air auf den Tisch gestellt, Deckel auf. Das Pro ist bei der Bewegung schon an, das Air hat sich bei diesem Vergleich extra viel Zeit gelassen. Dann habe ich auf dem Air etwas gesucht (ein Add-on) und ich bin fast aus allen Wolken gefallen. War das wirklich so langsam? Ist mir gar nicht so krass aufgefallen.

Ich weiß, der Performance Vergleich ist unfair. Ein altes Pro sollte auch ein neueres Air schlagen können. Dieser Unterschied hat mich aber überrascht. Anders kann man es nicht sagen. Dennoch ist ein neues Gerät immer etwas flinker unterwegs. Benchmarks zeigen aber natürlich, wie viel Leistungsfähiger der M1 Pro Chip ist.

Kleinigkeiten

Und sonst so? Was ist mir noch aufgefallen oder was hat sich geändert? Bild und Diashow bearbeiten stand an, beim Air war nach dem Abnehmen der Kopfhörer deutlich der Lüfter zu hören, der Pro hatte damit keine Probleme. Genau wie bei der Arbeit wirkte alles easy. Ich habe den Lüfter noch nie gehört.

Auf der Terrasse das MacBook herausholen, mal hier und mal da was machen, habe ich mit dem Air am Ende nicht gemacht: Die Angst, es könnte dem MacBook zu warm werden, war überall. Das Pro ist teilweise mit direkter Sonneneinstrahlung nicht mal warm geworden (trotzdem nicht die größte Empfehlung).

Serien oder Filme schauen ist ein Traum. Die Lautsprecher sind für ein Notebook richtig gut, das Display ist ein Traum. 4K auf dem Pro ist absolut sehenswert, das Mini-LED mit echten Schwarzwerten sorgt für den Rest. Man kann auch ein Pro User sein, wenn man nur Medien konsumiert 🤣.

Der Akku ist zum Start immer schwer einschätzbar, aber das Wochenende mit all den Aktivitäten (Bloggen, Diashow bearbeiten, Serien schauen, Downloads, Surfen, Apps installieren, Daten übertragen) hat das Pro ohne Probleme weggesteckt und noch ein paar Prozente am Montag übrig gehabt. Kling schon mal gut. Es ist aber extrem stark von der Tätigkeit abhängig, ein x Stunden hält der Akku ist pauschal nicht möglich.

Ein Kritikpunkt beim MacBook Air (2020) war, dass es kein Wi-Fi 6 an Board hatte, das ist beim neuen MacBook Pro natürlich anders. Der Vorteil ist eine höhere maximale Datenrate. Positive Beispiele konnte ich schon feststellen, es ist aber nur nice-to-have.

Beim Bloggen fiel mir oft auf, dass meine Titelbilder unschärfer und verwaschener sind. Da die Bilder immer noch vom selben Gerät kommen, ist wohl das bessere Display im MacBook „Schuld“. Höhere Auflösung verzeihen keine Fehler. Ich muss mir mehr Mühe bei den Fotos geben 😁.

Eine Klitzekleinigkeit zum Schluss: die Smiley-Taste und die Fokus Taste. Links unten gibt es die „Globus“ bzw. „FN“-Taste. Mit selbiger bekommt man direkt das Smiley-Menü geboten. Mit ^ + ⌘ + Leertaste bekommt man das Menü zwar auch, aber eine Taste ist schlicht einfacher 🤣. Die Fokus Taste (F6) sorgt, dass du in den “Nicht stören”-Modus wechselst und dann ohne Benachrichtigung arbeiten kannst. Praktisch!

Mein Senf

Wenn ich Schwachstellen oder Probleme des MacBook Pro (2021) nennen müsste, würden mir tatsächlich 2 auf- und einfallen. Nummer eins ist die Notch, aber sie ist eigentlich kein Thema. Nummer zwei ist das Trackpad, was mir schlicht zu sehr klackert. In den Einstellungen kann man das Klickgeräusch auf Leicht ändern, dann ist besser, aber eben nicht wie beim Air.

Das wars. Der Rest ist eine Wucht. Wollen wir mal über die Akkulaufzeit sprechen? Eine Serie in 4K auf dem MacBook mit knapp 40 Minuten hat den Akku gerade mal um 4 % gekostet. Bloggen sorgt für kaum Veränderungen im Akkustand. Das ist eine Akkulaufzeit, wie sie mir gefällt. Bilder bearbeiten – ob nun ein Wasserzeichen setzen oder das Titelbild aufhübschen ist in kurzer Zeit erledigt.

Die Tastatur ist nochmal deutlich besser geworden, besseres hatte ich bei keinem Notebook erlebt. Das Display ist King. Trotz allem genieße ich das Ganze noch nicht so sehr wie ich könnte. Zu sehr kommt mir in den Sinn: war das wirklich jetzt schon nötig? Hätte das Air nicht noch ein paar Jahre gereicht? Hätte es sicherlich, aber es hätte auch immer wieder leichte Unzufriedenheit ausgelöst. So ehrlich muss ich sein.

Der finanzielle Aspekt darf auch nicht außen vor bleiben. Das Pro ist gerade durch das M2 Pro (bitte Finger weg davon) so günstig wie noch nie und das Intel Air kann noch für gutes Geld verkauft werden (so sieht es zumindest aktuell aus, ob das stimmt werde ich sehen). Es war und ist kein Fehler, aber ich muss die Trennung vom Air erst einmal verarbeiten, bevor ich mich ganz dem Pro hingeben kann 😀.

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