Manchmal bedarf es einen zweiten Band um eine Serie – zumindest – besser einschätzen zu können. Diese Chance habe ich bei Blacksad genutzt und präsentiere euch nun den zweiten Band von Blacksad, welcher auf den Titel Arctic Nation hört.
Band 2: Arctic Nation
Die Geschichte von Blacksad kann ja niemand glauben, so viel schlechtes kann nicht einer erleben. Mit dieser munteren Einleitung geht es dann auch schon los. Ein Mädchen Kyle wird entführt. Wie hören eine Rede von einem Eisbären, er stellt klar das die “weiße Rasse” überlegen ist.
Das Stadtviertel The Line wird nun unterwandert und wird dabei immer weißer. Die Claws – die Schwarzen – werden vertrieben und misshandelt. Ein “schwarzer” Vogel soll aus einem Café gehen. Das Schild weißt daraufhin: No coloured people allowed. Das Problem: der Vogel ist blind und kann sich nicht an der Schönheit der Weißen ergötzen.
Miss Dinah Grey ist die Mutter von Kyle. Sie hilft Blacksad genauso wie ein Fuchs von einer Zeitung. Der Polizeichef ist verdächtig. Es geht sogar soweit das die Bevölkerung einen Schuldigen hängen sehen will. Das Ganze natürlich über die Grenze zur Ketzerei hinaus.
Mein Comic Senf
Zum Start wieder etwas Humor. Katzen haben eine feine Nase, doof nur wenn der gegenüber eine Seifenallergie hat 🙂 . Oder auch der Spitzname vom Fuchs, welcher Weekly ist, wird erklärt um am Ende nochmal die wahre Antwort zu präsentieren.
Der Comic ist zwar schon älter, aber ich finde es durchaus lustig das die Partei der weißen eine Schneeflocke als Logo hat. Warum? Weil in den USA die Snowflake Bewegung die Runde macht. Dort ist aber genau der Gegenteil der Fall. Weil Donald Trump die junge Generation als Schneeflocken – weil sie weich und schwach sind – bezeichnet hat, hat sich diese Gruppe gebildet. Quasi bekommt der Comic im Nachgang ungewollt einen politischen Anstrich.
Generell das Szenario mit dem Rassismus gefiel mir gut. Zumal es bei Tieren noch verrückter wirkt. Mal abgesehen von “weißen” Tieren, gibt es zum Beispiel Katzen die in einem Wurf weiß oder schwarz sein können. Somit zeigt es (hoffentlich) deutlich wie unsinnig Rassentrennung eigentlich ist. Stark!
Optisch gefiel mir der Comic nochmal ein Stück besser. Der beste Moment kommt aber vom Ende. Denn die ganze Zeit schneit es. Am Ende ist der Schnee vorbei und der Kontrast ist einfach nur krass, denn jetzt merkt man erst das es geschneit hat.
Ihr merkt schon ich bin hellauf begeistert. Der Kick der bei Band 1 noch gefehlt hat, ist hier vorhanden und Blacksad überzeugt massiv. Wenn ihr dem englischen mächtig seid und etwas weniger ausgeben wollt, könnt ihr für 30 € auch die gesamte bisherige Serie bekommen, nur mal so nebenbei. Denn der Preis – der für Alben normal ist – ist das einzige was man jetzt noch “negativ” anführen kann.
Meine letzten Worte:
Tierisch gut