Man kann nie genug Comics haben! Hochwertige Comics muss man finden, neue Helden kennenlernen. Beim Stöbern bei meinem Blogger-Kollegen Reumeier konnte ich 2 interessante Comicreihen finden. Bei beiden ist der Superheld weiblich. Meine erste Entscheidung fiel auf Mrs. Marvel. Worum geht es? Was hat mich zu diesem Comic bewegt und warum ist das alles was ganz besonderes? Das gibt es hier!
Besonderheit
Bevor ich mit dem Band selber Anfange muss ich etwas erwähnen, was bisher für mich keine Option war. Ich entschied mich für die englische Version des Comics. Aber warum? Der erste Grund ist ziemlich einfach: das Cover ist im deutschen nicht im Ansatz so schön. Zweiter Grund ist ebenfalls offensichtlich: der Preis. Während die englische Version 9,99 € kostet, verschlingt die deutsche Version 16,99 €. SIEBEN Euro mehr! Die haben doch einen Vogel.
Erscheinungsbild
Der erste Eindruck war: WHAT? Denn man bekommt jetzt kein dicken Comicwälzer sondern ein schmales Heftchen. Aber während des Lesens merkte ich das es nicht die gefühlten 30 Seiten, sondern mehr als 120 Seiten sind. Grund ist das die Seiten extrem dünn sind. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit war wieder alles gut. Auch wenn der Band dementsprechend nachgibt. Das hat zur Folge das jeder keine Knick oft sichtbar ist, oder anders ausgedrückt: der Band kann sich selber öffnen.
Band 1: No Normal
Der erste Band von Ms. Marvel hört auf den schönen Namen: No Normal (deutsch: Meta-Morphose). Wir haben es mit einem normalen 16 Jährigen Mädchen mit Pakistanischen Wurzeln zu tun. Sie ist Muslim und setzt sich auch mit der Religion auseinander. Kamala Khan ist ihr Name und sie wäre gerne eine Superheldin, was sie auch recherchiert. Genauer gesagt: wie man ein Superheld wird.
Ihre Eltern verbieten ihr auf eine Party zugehen. Wie junge Menschen nun mal sind, geht sie trotzdem. Dort wird ihr – gegen ihren Willen – ein Getränk mit Alkohol angeboten. Sie besteht auf ihren Glauben und spuckt das Getränk aus. Ihr Kumpel Bruno möchte sie von einer “Dummheit” abhalten, Kamala geht wütend. Dabei legt sich ein mysteriöser Nebel auf Kamala. Sie fällt und träumt dabei von ihren Superhelden, den Avengers. Als sie aufwacht sieht sie aus wie Captain Marvel (also die Marvel Variante von Captain Marvel 🙂 ). Sie verfügt nun über Superkräfte. Kamala kann sich nun verwandeln, größer oder kleiner werden.
Ihr nächtlicher Ausflug sorgt bei ihren Eltern für wenig Freude und sie bekommt Hausarrest. In der Folge versucht sie mit ihren neuen Kräften auszukommen und ihre eigene Identität zu schaffen. Dies wird anschaulich erzählt. Dabei muss sie auch ihren ersten Fall lösen.
Bonus
Am Ende gibt es noch Einblick in die “All-New Marvel Now Point One #1” Serie. Dabei ist natürlich Ms. Marvel mit dabei und somit auch auf meinen Wunschzettel gelandet 🙂
Mein Comic Senf
Ich mag Superhelden die von jetzt auf gleich Macht und Stärke besitzen. Zu beginn haben diese Personen ein normales Leben und wollen dies trotz Superkraft nicht velieren. Die Selbstfindung ist umso stärker wenn es sich um ein Mädchen im Teenager Alter handelt, die sowieso wegen ihrer Religion Anpassungsschwierigkeiten hat.
Ihr erstes Superhelden Kostüm besteht aus einem Burkini. Das ist echt mal eine ganz andere Idee. Ob die nachfolgenden Bände dieses Niveau halten können, weiß ich nicht, weil es schon ein Absolut gelungener Einstieg ist.
Die englische Version lässt sich sehr gut lesen und ist mit 9,99 € absolut gerecht verpreist. Der nächste Band ist gedanklich schon im Warenkorb.
Erstveröffentlichung: 31.03.2015
Format: Softcover
Seiten: 124
Preis: 11,99 €
Autoren: G. Willow Wilson
Zeichner: Adrian Alphona
Stories: Ms. Marvel (2014) 1-5
Von mir gibt es folgendes Resultat:
6 Gedanken zu “[Comic] Ms. Marvel [1]”
Also zum Thema Preis muss ich jetzt mal eine Lanze für Panini brechen. Kein US-Verlag lässt seine Trades auch nur annähernd in der Panini Qualität drucken, das siehst du ja auch an der Grammatur des Ms. Marvel Heftes. Das wäre bei Panini sicherlich doppelt so dick. Außerdem sind die Auflagen bei Comics in US of A auch wesentlich höher, was die Druckkosten erheblich reduziert.
Keine Frage, das Übersetzten und setzten der Texte kostet Geld. Auch ist die Qualität oft sehr gut (nicht so wie bei Eaglemoss). Aber fast den doppelten Preis (7/9) oben drauf zuschlagen ist schon frech.
Dann solltest du dir spaßeshalber mal bei einer online Druckerei die Kostenstaffelungen anschauen. Bei einem Magazin mit Klebebindung kosten 10.000 Exemplare nur wenig mehr als 1.000. Panini wird aber von Ms. Marvel keine 10.000 Stück verkaufen. Ergo zahlt Marvel beim Stückpreis nur ein Zehntel. Bei Eaglemoss wird das Geld halt durch die “Abofalle“ verdient. Aber die Druckqualität für die Hardcover ist natürlich top. Die Übersetzung dafür oftmals nicht, obwohl denen die deutsche Übersetzung von Panini vorliegt. Außerdem sparen die sich aufgrund der Zweitlizensierung einen Teil der Lizenzkosten.
Hat Marvel / Disney keine eigene Druckerei bzw. Pauschalverträge? Glaube kaum das die die Straßenpreise bezahlen müssen.
Gut möglich, dann wird der Stückpreis für die noch günstiger.
Aber den Punkt habe ich wirklich außer acht gelassen.
Mir gefiel der Band super, und er sollte den Geschmack von vielen treffen. Aber nicht jeder kauft sich einen “unbekannten” Superheld.