Es ist abermals die Zeit gekommen, über eine Wasserflasche zu sprechen 🤣. Vergangenes Jahr habe ich mich an „sauberes“ Wasser gewagt und viel mehr Wasser getrunken – als jemals zuvor. Ein Jahr später hat sich einiges geändert und dennoch ist alles fast identisch.
Update
Ein knappes halbes Jahr war ich glücklicher Benutzer der LARQ Bottle PureVis™. Alles war spitze, mein Hauptziel konnte ich erfüllen, ABER einige Sachen blieben unerfüllt. Natürlich wusste das LARQ und brachte mit einer Kickstarter-Kampagne die zweite Version auf den Markt.
Die schnellen Features: Filter, USB-Typ-C, Strohhalm und Tragegriff. Ach, und eine Appanbindung gibt es nun auch. Ich musste stark bleiben und blieb es auch ein weiteres knappes halbes Jahr, und dann habe ich mir die zweite Version einfach zu Weihnachten gewünscht 🙈.
Das Offensichtliche
Fangen wir mit dem Tragegriff an. Während die erste von Haus aus keinen Griff hatte (es gab einen Karabiner, um den Deckel oder eine Art Halteschlaufe extra zu erwerben), gibt es inzwischen einen Griff. Dieser ist an der Seite des Deckels montiert und kann bequem zum – jetzt kommt die Überraschung – tragen verwendet werden. Unterschätzt gut, auch wenn es sich minderwertig anfühlt.
Der Filter und der Strohhalm sind zwar offensichtlich neu, bekommen aber einen ganz eigenen Abschnitt gewidmet. USB-C war mein Wunsch schon bei der ersten Generation. Ein Mehrwert gibt es nur deswegen, weil ich immer ein USB-C-Kabel bei mir habe, alles andere ist nicht von Bedeutung.
Das Alte
UV-C-Bestrahlung ist auch hier am Start. Es gibt auch keine Änderungen in der Qualität, es ist die exakt gleiche Technologie. Gleiches gilt für das grobe Design (später mehr), die Beschichtung (von innen wie außen) und die Isolierfunktion. Kaltes Wasser bleibt lange (länger, als es dauert es zu trinken) kalt und warmes Wasser bleibt warm.
Auch das Gewicht fühlt sich weiterhin gut an, eine Veränderung beim Zustand leer gibt es aber dennoch zu beobachten, dafür ist der Strohhalm verantwortlich. Somit ist vieles, was die alte Flasche gut konnte, erhalten geblieben.
Design
Das Design der Flasche reiht sich hervorragend in das Design der anderen Flaschen von Larq ein, ist aber – in meinen Augen – nicht ganz so schön wie von der ersten Generation. Die Vorteile lassen mich aber über diesen Zustand hinwegtäuschen.
Es gibt wieder zwei Größen – 680 ml und 1000 ml – und 4 Farben (Obsidian Black, Granite White, Mojave Dune und Eucalyptus Green). Ich habe mich für die große Variante und weiß entschieden (auch wenn ich keine Wahl hatte, da keine andere Farbe zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stand).
Das Design ist übrigens gar nicht mal so neu, denn es vereint das Design von der LARQ Bottle PureVis™ und der LARQ Bottle Swig Top. Aber auch von den Funktionen ist eine Mischung erkennbar. Also hat man zwei Flaschen kombiniert und das Ergebnis seht ihr in diesem Test.
Filter & Strohhalm
Neu für mich ist der Filter. Möchte man diesen verwenden, muss man immer wieder neue Filter von Larq erwerben. Zur Wahl stehen aktuell der Essential Bottle Filter und der Advanced Bottle Filter. Der letztere geht noch härter gegen Schadstoffe vor. Testberichte stellt Larq auf ihrer Website zur Verfügung.
Und der Filter war am Ende des Tages sogar ausschlaggebend. Ich trinke fast ausschließlich Leitungswasser. Seit letztem Jahr wohne ich woanders und das Leitungswasser wird in unregelmäßigen Abständen gechlort (manchmal sogar stark). Chlor kann gefiltert werden und das Wasser ist dann wieder „rein“.
Manchmal reicht der Filter leider nicht, aber in den meisten Fällen ist das Wasser so wieder trinkbar. Besonders empfindliche Menschen benötigen einen Filter. Der Geschmack verändert sich mit Filter aber in jedem Fall (was im Vergleich zur UV-C-Bestrahlung auch tatsächlich logisch ist).
Getrunken wird weitestgehend ausschließlich über den Strohhalm. Mit Filter kann man das als anstrengend bezeichnen. Witzig, ohne Filter bleibt ein Rest Wasser in der Flasche, den man nicht über den Strohhalm erreicht. Man kann den Filter, aber auch das Trinkrohr entfernen, dann müsste man die Flasche neigen oder den Deckel zum Trinken abschrauben.
Der Filter hält zirka 3 Monate. Das zeigt die App an und man schmeckt tatsächlich einen Unterschied. Aber auch, wenn der Filter mal richtig versifft ist. Das Chlorproblem war bei uns so schlimm, dass sogar der Filter überchlort war und man es geschmeckt hat. Sonst macht der Filter einen guten Job.
Die App
Eine Funktion, die ich bei meiner initialen Suche eigentlich gewünscht hatte, war eine smarte Flasche, die die Wassermenge alleine trackt und mich vielleicht informiert, dass ich wieder etwas trinken sollte. Das Erste ist nun möglich. Der Sensor in der Flasche misst den Abstand und somit, wie viel getrunken wurde.
Das funktioniert recht gut, es sei denn bei heißen Getränken (wegen des Wasserdampfs) und manchmal, wenn der Sensor nass geworden ist. Ein Abwischen reicht und danach wird die Menge ermittelt. Nur die Zeit stimmt dann nicht, z. B. hat man dann auf einmal 300 ml getrunken.
Manuelle Eingaben – sogar nach Kategorie – und Anpassungen – egal wo die Daten herkommen – sind möglich. Das ist ganz nett und hat mein Trinkverhalten nachhaltig verändert. Abends ein Bier oder doch noch 1 Liter Wasser trinken? Wenn ich mein Ziel erfüllen will, bevorzuge ich das Wasser.
Teuer und dennoch billig
Was LARQ für die Flasche ausruft, ist schon ein sportlicher Preis (135 € ist der Normalpreis, aktueller Preis ist 119 €), zumal man mit den Filtern eine ständige Ausgabe hat. Aber die Verarbeitung ist nicht immer das, was man von dem Preis erwartet. Ein paar Beispiele.
Der Griff wird immer gelblicher und fühlt sich durch den Gummiüberzug und durch die wacklige Art eher billig an. Das ist definitiv nicht wertig. Um den LARQ Button hat sich Plastik abgelöst (ich habe es dann abgezogen) und der Deckel hat durch einen Sturz (meine Schuld) eine unschöne Ecke, die durch das gewählte Material entstanden ist.
Bei den Fotos ist mir aufgefallen, dass der Deckel auch einige Flecken hat, erkennbar im zweiten Bild. Die Flasche als solche hat keine dieser billigen Anmutungen. Der Rest ist wertig und fühlt sich gut an. Nur am Deckel wurde etwas gespart, das ist schade und überträgt sich auf das Gesamtbild.
Mein Senf
Dadurch das bei mir Zuhause das Leitungswasser unregelmäßig gechlort wird, hat sich der Wechsel gelohnt. Filter sind dann besonders wichtig – ja, es gäbe auch andere Optionen, um das Wasser zu filtern. Auch der Tragegriff – egal, wie billig er wirkt – ist ein sinnvolles Upgrade.
Den größten Mehrwert liefert am Ende (für mich) die App – also das, was ich vorher schon wollte. Es ist motivierend, und am Ende des Tages trinke ich noch einmal gezielt etwas, nur um mein Ziel zu erfüllen. Wichtig bei einer solchen Veränderung, dass es nicht nur seit ein paar Wochen so ist, sondern viel länger. In meinem Fall mehr als 3 Monate.
Auch wie sich der aktuelle Status auf das Trinkverhalten ändert. Liege ich gut in der Zeit, lasse ich es schleifen und muss am Ende ganz schön ranklotzen. Bin ich hingegen weit weg vom Ziel (zum Beispiel 1000 ml fehlen 19 Uhr), gebe ich gedanklich auf und schaffe es dann meist dennoch. Eine Erinnerung – egal ob mit Flasche oder via App – gibt es leider trotz Einstellung nicht.
Wer gesehen werden will, ist mit der Flasche auch richtig. Immer wieder werde ich auf die Flasche angesprochen, egal ob es beruflich oder privat ist. Solltet ihr eher schüchtern sein und solche Gespräche nicht führen wollen, ist die Flasche nichts für euch.