Nachdem ich mich um den großen Fisch im eINK-Tablet-Markt gekümmert habe, kommt nun die „Mutter“ aller eINK-Tablets. Distraction-free. Fokus. For Business. Sind alles Buzzwords, die das reMarkable umkreisen. Mit dem Paper Pro kommt Farbe ins Spiel.
Hinweis: Da ich ausführlich über den Kindle Scribe gesprochen habe, ist folgender Hinweis wichtig: Das ist ein Test, kein Vergleich. Ich versuche nur, das Gerät zu bewerten. Einen Vergleich mit dem Scribe mache ich später (da gibt es viel zu erzählen).
Und natürlich herzlichen Dank an meine Frau, die mich mit diesem Gerät überrascht hat und auch versteht, dass mich solch Technik interessiert ☺️.
Design
Das Design vom reMarkable Paper Pro ist hochwertig und durchdacht. Aber beginnen wir mit der Front. 11,8-Zoll-Display auf der Front mit einem weißen Rahmen, außer am unteren Rand ist dieser symmetrisch. Die Papieroptik soll damit unterstrichen werden.
Die Dicke des Geräts beträgt nur 5,1 mm – ja, genauso dick wie das neue iPad Pro. Am unteren Ende ist ein USB‑Typ‑C‑Anschluss und oben der Powerbutton. Der Rand ist aus Aluminium und soll von der Optik an einen Stapel Blätter erinnern. Was beim Marketing gut kommt, ist in der Realität durch die unglaubliche Dünne nicht mehr so deutlich der Fall. Aber lieber dünner 😜.
Die Rückseite besteht ebenfalls aus Aluminium. Ein dezenter Schriftzug, vier Gummifüße und ein Anschluss für eine Tastatur runden das Bild ab. In der Summe ein stimmiges, schönes Produkt. Was auch das Innere widerspiegeln soll: Ablenkungsfrei.
Aus Ermangelung an Alternativen habe ich folgendes Thema auch bei Design gepackt. Es geht um das Design unter der Haube. Beim Schreiben fiel mir eine ungewöhnliche Wärme auf. Dort scheint der Chip positioniert zu sein. Die Wärme ist okay, tritt aber recht schnell auf. Die Position ist so schlecht, dass die Hand dort weitestgehend immer ruht – auch im Quermodus. Das ist ungeschickt designed.
Preis
Lasst mich in die Glaskugel schauen: Ihr oder andere Personen hören vom reMarkable. Ein Grundinteresse ist da, ihr surft die Website vom Hersteller an und lacht danach entweder laut oder schimpft über den Preis. 649 € kostet das gute Stück, mit Standard-Marker ohne Hülle oder Ähnliches.
Wer so viel zahlt, der erwartet sicherlich ein „remarkable“-Gerät (also ein herausragendes Gerät). Im Refurbished-Store kann man ein paar Euronen sparen. Aber der Preis ist schlicht verrückt. Zu Gute muss man halten, dass der Service kulant sein soll und die Geräte ewig halten.
Und dann kommt der große Knaller: Wer Konnektivität will, muss ein Connect-Abo abschließen. Mit okayen 2,99 € pro Monat kann man dann exklusive Vorlagen laden, unbegrenzten Cloud-Speicher nutzen und die Apps für Handy und Laptop (sinnvoll) nutzen. Wenigstens bekommt man mit einem neuen Gerät 100 Tage for free.
Display
Kommen wir zum Höhepunkt und zum Tiefpunkt: dem Display. Was mir richtig gut gefällt, ist, dass man das Tablet – wie bei anderen Tablets und Smartphones – via Gyroskopsensor drehen kann. Der Inhalt dreht sich dann automatisch mit. Eine Funktion, die nützlich sein kann und dann auch noch mit kluger Software kombiniert wurde. Das Thema Skalierung ist hier wichtig.
Der Höhepunkt sollte die Farbe sein. Mit neun Farben pro Stift gibt es ein breites Spektrum. Je nach gewähltem Farbton kann das Ergebnis beeindruckend sein. Alles, was nicht schwarz ist, dauert dann aber deutlich länger und ist mit Flackern verbunden.
Während des Auftragens wird eine Farbe angezeigt und eine zweite zeigt den Verlauf. Dann bleibt die Farbe kurz und danach flackert der Bildschirm für die finale Farbe. Damit kann man leben, aber nicht perfekt. Kurios wird es in der App. Dort sind die Farben viel kräftiger, da würde ich mir das gleiche Farbset wünschen. Wenn der reMarkable es nicht so kräftig kann, dann sollte es die App auch nicht können.
Durch das Farbdisplay ist Schwarz aber nicht wirklich Schwarz und der Kontrast ist nicht so knackig, wie ich es von eINK gewohnt bin. Der Bildschirm wirkt generell nicht scharf, fast schon verwaschen. Auch da bin ich etwas enttäuscht, vor allem weil ich weiß, wie gut es sein kann.
Und dann kommen wir zum Elefanten im Raum: die Hintergrundbeleuchtung. Mit dem Paper Pro gibt es zum ersten Mal Licht. Was bei kompletter Dunkelheit ein echtes Problem war, ist nun immer ein Problem. Durch den fehlenden Kontrast ist ohne Hintergrundbeleuchtung das Bild zu schwach, mit Hintergrundbeleuchtung an ist es nicht viel besser. Die Stufen sind nicht stark genug. Das Gerät wird nicht hell genug. Selbst mit dem neuen Superhell-Modus ist wenig gewonnen, dann leidet wieder die Lesbarkeit darunter.
Dazu kommt bei Dunkelheit, dass das Licht durch den Bezel hindurchscheint. Das sieht in erster Linie komisch aus. Artefakte habe ich auch immer wieder. Das heißt, Menüelemente überlagern sich oder der Rand davon bleibt sichtbar. Das ist kein seltenes Thema bei eINK, aber in der Form und für den Preis kaum tragbar.
Gesten
Puh, erst einmal durchatmen. Es gibt auch Gutes zu vermelden. Und zwar hat ReMarkable einige Gesten implementiert, die das Arbeiten angenehmer machen können. Ich würde euch ein paar dieser Gesten in den kommenden Zeilen vorstellen.
Mit 2 Fingern auf den Bildschirm tippen macht die letzte Änderung rückgängig, wie viel das ist, ist immer etwas unterschiedlich, entspricht dem normalen Rückgängig in der Menüleiste. Mit 3 Fingern und dem Tippen auf das Display, kann man den Zustand zuvor wiederherstellen.
Wenn man von oben herunterwischt, kommt man zum Home-Bildschirm zurück, von der rechten Seite gibt es Schnelleinstellungen. Mit zwei Fingern von oben gibt es die letzten Dokumente oder die als Favoriten markierten Dokumente. Das ist praktisch und intuitiv.
Marker (Plus)
Früher konnte man einen reMarkable ohne Stift erwerben, diese Zeiten sind vorbei. Man bekommt entweder den „normalen“ Marker in Grau oder den Marker Plus für einen Aufpreis von 50 € in Schwarz. Natürlich ist die Farbe nicht einen Aufpreis wert, aber der Plus ist anders.
Auf der Rückseite gibt es einen Radierer. Der ist hart und kann nicht gedrückt werden. Der Stift lädt am reMarkable. Heißt: Er muss initial verbunden werden, lädt am Gerät (kann also auch leer gehen) und es gehen nicht „alle“ Stifte wie beim reMarkable 2 und beim Kindle Scribe.
Die Stiftspitzen nutzen sich ab, ein erstes Set an Ersatzspitzen liegt bei. Der Marker Plus – den ich netterweise von meiner Frau mit erhalten habe – hat eine feine, strukturierte Oberfläche. Es fühlt sich dadurch sehr wertig an, wie ein guter Kugelschreiber oder Füller. Einen weiteren Knopf oder Ähnliches gibt es nicht.
Im Zusammenspiel mit der Software gibt es eine coole Funktion, die man sich mit der neuen Technik erkauft hat. Beim reMarkable Paper Pro wird nicht die EMR-Technik verwendet, das heißt, es gehen deutlich weniger Stifte, sie müssen softwareseitig verbunden werden und der Stift hat einen Akku – mit allen Nachteilen. Die angesprochene Funktion, die ich meine, ist recht simpel: Stift vom Paper Pro lösen und schon geht das Display an – praktisch.
Software
Die Software des reMarkables schreit „Distraction-Free“ aus allen Poren. Also, das ablenkungsfreie Arbeiten ist bei wohl keinem Gerät so hoch wie hier. Fokus ist das Schlüsselwort. Alles ist minimal, verständlich, modern und simpel umgesetzt.
Es gibt keine Ablenkungen, weder Apps, Browser oder Benachrichtigungen, und das Verrückteste: Nicht einmal eine Uhrzeit wird angezeigt. Nur das Blatt Papier und die Werkzeugleiste (die man fast gänzlich verschwinden lassen kann) sind zu sehen.
Gleiches gilt für die Arbeit mit Notizbüchern. Jedes Buch merkt sich, welchen Stift man zuletzt verwendet hat. Also muss man nicht mühselig umstellen oder Ähnliches. Es gibt Layer, also Ebenen, die es möglich machen, dass man sauber Elemente schreiben oder auch wegradieren kann.
Was mir gut gefällt, ist, dass es im Notizbuch, PDF, ePUB oder was auch immer, jeweils zwei Felder für Stifte gibt. Diese kann man individuell belegen. So kann man bequem zwischen den häufigsten Stiften in der jeweiligen Datei wechseln. Häufig sind es ein Stift zum Schreiben und einer zum Markieren.
Das Beste (für mich, weil der Scribe das nicht kann): gerade Striche und Formen. Einfach das Element zeichnen und innehalten, dann bekommt man einen geraden Strich, einen Kreis, ein Viereck oder was auch immer man gerade gezeichnet hat. TOP!
Digitale Stifte
Die „große“ Stärke habe ich vorab bei der Auswahl der Stifte ausgemacht. Neun verschiedene Stifte, mit drei verschiedenen Stärken und neun verschiedenen Farben klingen erst einmal nach einer großen Auswahl, die einen Unterschied machen sollte. Ist das so?
Es gibt die folgenden Stifte: Kugelschreiber, Fineliner, Textmarker, Bleistift, Druckbleistift, Kalligrafie-Stift, Marker, Schattierer und Pinsel. Bei den Farben stehen Gelb, Blau, Rosa, Orange, Grün und Grau bzw. Schwarz, Grau, Weiß, Blau, Rot, Grün, Gelb, Cyan und Magenta zur Verfügung. Die Farbauswahl passt sich nach der Auswahl des Stiftes an.
Zu meiner Überraschung sind diese gar nicht mal so richtig verschieden. Der Kugelschreiber und Fineliner; Bleistift und Druckbleistift; Textmarker und Marker sind verwandt. Es gibt aber Unterschiede. Natürlich ist der Textmarker besonders sinnvoll, wenn man Text markieren will, soll heißen: Das Markierte verschwindet hinter dem Text.
Wie bei anderen Geräten, verwende ich einen mir besonders passenden Stift fast ausschließlich. In dem Fall ist es der Fineliner. Aber ich würde wohl nicht merken, wenn es mal der Kugelschreiber ist. Besonders enttäuscht war ich vom Kalligrafie-Stift. Bei diversen Apps (GoodNotes) gefällt mir dieser am besten.
Schreiben
Die Stärke von solchen Geräten ist das Gefühl und das Geräusch beim Schreiben. Und wie fühlt sich das beim reMarkable Paper Pro an? Mein erster Eindruck: Das ist weniger das klassische Papier-und-Stift-Gefühl. Mit der Zeit bin ich zu folgender Einschätzung gekommen: Kugelschreiber auf dickem Papier. Das ist besser als jedes Tablet.
Es gibt sehr viele Templates und mit dem Connect-Abo kann man auch auf rM-Methods zugreifen. Das sind Vorlagen wie Kalender für ein spezifisches Jahr oder Bullet Journals. Das macht das reMarkable flexibler. Dieser Punkt betrifft alle reMarkables und ist überall gleich.
Besonders praktisch empfand ich die Kombination mit endlosen Seiten bzw. neuen Seiten. Was heißt das? Man kann – wie bei vielen Notizbüchern – eine neue Seite anlegen, wenn eine Seite voll ist oder man aus Gründen auf einer frischen Seite weitermachen möchte.
Das endlose Scrollen und Schreiben gibt es auch häufig (zum Beispiel bei Apple Notizen). Was ich bisher noch nie gesehen habe, ist die Kombination aus beidem. Das macht es für ein Storyboard für einen Blogbeitrag sehr praktisch. So habe ich für diesen Beitrag meine Stichpunkte aufgeschrieben. Andere Beiträge sind auf einer neuen Seite.
Der Vorteil ist, dass man gut und schnell zwischen den Reviews wechseln kann. In einem klassischen Szenario muss man lange blättern und bei Bedarf dazwischen eine neue Seite einfügen. Eine alternative Anwendung wäre ein Notizbuch pro Review. Das gefällt mir aber nicht so gut, wie diese Lösung.
Lesen
Bevor ich den reMarkable gestartet habe, war das die große Schwachstelle. Es gibt keine Apps, keinen Browser und keinen Store, um Bücher zu erwerben. Meine Bücher sind digital und werden bei Amazon gekauft. Also, was bringt mir die Lesefunktion?
Ich lag so falsch. Genau hier beginnt reMarkable überraschend zu glänzen. Egal ob PDFs, ePUBs oder Artikel von Webseiten, alles geht einfach auf den reMarkable (schaut bei dem nächsten Abschnitt vorbei). Diese Dateien waren vorab nie auf einem eINK-Gerät wegen Gründen (Stichwort: goldener Käfig). Auch schön: Wenn man mit dem Textmaker markiert, wird dieser gerade hinter den Text gelegt.
Auch wenn das Umblättern nicht immer so leicht wie erwartet klappt – manchmal braucht es mehrere Versuche, weil es nicht als Wischen erkannt wurde, was auch mit Übung besser geworden ist – ist Lesen auf dem reMarkable viel besser als gedacht.
App
Die App – die nur mit Abo einen Mehrwert liefert – ist hübsch designed, synchronisiert schnell (meistens muss man das Notizbuch vorab auf dem reMarkable schließen) und kann auch einiges mehr. Unter anderem Screen Share. Damit kann man den reMarkable-Screen live auf einem Laptop sehen und so in einem Meeting alle teilhaben lassen – und das in der EU (unfassbar Apple 😅).
Die Farbfunktionalität ist für mich ein Thema. In der App ist alles kräftiger. Was bei Annotationen und Textmarkierungen noch okay ist, könnte bei einem gezeichneten Bild zu Irritationen führen. Meine Empfehlung: Die Farben sollten sich an das „schlechteste“ Gerät in der Kette anpassen. Wenn der reMarkable nicht so kräftige Farben kann, dann sollte es die App genauso tun.
Der Höhepunkt ist die Datenübertragung. Man kann PDFs und ePUBs einfach hineinziehen, Notizbücher und andere Dateien verschieben und via Browser-Plugin auch Webseiten an den reMarkable senden. Das geht oft zügig und kann dann direkt genutzt werden. TOP!
Rudimentäre Editierfunktionen habe ich auch in der App. Ich kann Text hinzufügen, Layer hinzufügen und den geschriebenen Text in maschinellen Text umwandeln lassen. Das ist sinnvoll, mehr – wie Annotationen – wäre noch wünschenswert, aber man kann nicht alles haben.
Akku
Das zweite Sorgenkind – wenn man es aus der Sicht von eINK‑Geräten sieht – ist der Akku. Ja, „normale“ Tablets hätten gerne eine solche Akkulaufzeit. Eine Woche ist eine realistische Angabe. Das ist okay, aber ich habe da schon deutlich Besseres gesehen.
Was mir ebenfalls nicht gefällt, ist, dass es keine Lade-LED gibt. Also weiß man nicht, wann das Gerät vollgeladen ist oder – wenn man sich doof anstellt – ob es überhaupt geladen wird. Für das Design ist es eine gute Entscheidung, wenn man keine sichtbare LED hat, aber es gibt auch Möglichkeiten wie bei den neuen AirPods (die LED ist nur sichtbar, wenn sie an ist, sie scheint durch das Plastik).
Geladen wird das reMarkable recht typisch. Es dauert mehr als eine Stunde, bis das Gerät voll ist. Das ist okay. Alles in allem kann man aber auch sagen, dass man das Gerät in der Nähe von Stromquellen verwendet und somit beide Themen (Dauer zum Laden und ohne Laden) nicht ganz so schlimm sind.
Distraction Free
Wenn man mit etwas wirbt, dann muss man es auch halten. ReMarkable als Firma und der Paper Pro als Produkt erfüllen das Thema Distraction Free – also Ablenkungsfrei – bis in die letzte Ritze. Abtauchen und sich nur auf Text, Zeichnung oder Ähnliches zu konzentrieren, dürfte nie besser gelingen.
Es gibt keine Menüleiste, keine Uhrzeit und keine Seitenzahl (wenn sie nicht auf der Seite steht). Der Seitenzähler (also so was wie Seite 5 von 10) wird beim Blättern kurz angezeigt und verschwindet dann, fast sogar zu schnell. Die Werkzeugleiste kann man individuell (horizontal und vertikal) platzieren und sogar ausblenden, sodass nur noch ein kleiner Kreis zu sehen ist. So konzentriert man sich nur auf den Inhalt.
Befindet sich das Gerät im Schlafmodus, steht nur „reMarkable – Paper tablet is sleeping“ auf dem Display. Zu Beginn fand ich dies verschenkt. Mittlerweile empfinde ich das genau wie alles rund um reMarkable: ablenkungsfrei. Oder auch nur auf das Nötigste reduziert.
Diese Ablenkungsfreiheit war zu Beginn extrem ungewohnt, ich war innerlich etwas unruhig. Mit der Zeit merkt man, wie das die Produktivität und den Fokus massiv verbessert. Das macht das Gerät sehr gut, und ich habe es so in der Form nirgends gesehen.
Mein Senf
Wie beim Amazon Kindle Scribe habe ich am ersten Tag eine Unterwältigung verspürt. Das gleiche Gefühl von „War das ein Fehler?“ hat sich breitgemacht. Die Besonderheiten eines Geräts mit eINK-Screen scheinen Zeit zu benötigen. Und ich habe viele Dinge gesehen.
Fangen wir mit den offensichtlich schlechten an: dem Display. Ohne Hintergrundbeleuchtung ist es nicht scharf und die Farben (aber auch Schwarz) sind nicht knackig. Mit Hintergrundbeleuchtung wird der Rahmen beleuchtet und es ist nicht hell genug (der superhelle Modus sorgt für ein noch unschärferes Bild). Ich bin jemand, dem ein gutes Display essenziell ist, der reMarkable hat schlicht keinen guten Bildschirm.
Die Artefakte – die häufig in Gelb auf dem Display verweilen – stören ebenfalls. Einen kompletten Refresh der Seite gibt es leider nicht, wäre manchmal aber bitter nötig. Ähnliche Artefakte hatte ich beim Scribe am Anfang auch häufiger, sie sind weniger geworden.
Der Akku – gerade wenn man die Hintergrundbeleuchtung wegen des Displays verwendet – ist gar nicht mal so gut. Eine Woche bekommt man geliefert, viel mehr wird schwer. Das ist für ein eINK-Gerät enttäuschend wenig und ein Nachteil.
Dazu kommen der hohe Preis und das Abo (was wenigstens vom Preis okay ist). Das klingt alles so schlecht, dass man gar nicht meinen könnte, dass da noch etwas Positives kommt, aber das tut es. In welchen Bereichen sehe ich die Stärken?
Ablenkungsfreiheit von oben bis unten. Langlebigkeit. Wenn man die Foren durchforstet, haben Leute ein reMarkable sehr lange, der Support – das durfte meine Frau auch schon erfahren – ist hervorragend. Es gibt Geschichten, wo man einfach ein neues erhalten hat.
Die Verarbeitung ist wertig und das fühlt man auch beim Schreiben. Viele Display-Themen wären mit dem reMarkable 2 nicht aufgetreten (Kontrast, besseres Schwarz, weniger Artefakte). Dafür müsste man aber auf Farbe und die Hintergrundbeleuchtung verzichten. Für mich ist gerade das Letztere keine Option.
Das Gerät ist so gut, dass ich – der Displays als super wichtig interpretiert – beinah ohne schon nicht mehr kann. Das habt ihr schon mal gehört? Korrekt, beim Kindle Scribe. Dieser Testbericht soll euch sagen: gutes Gerät mit Stärken und Schwächen. Bald folgt ein Vergleich, der mich die ganze Zeit schon zerreißt. Dazu ein kleiner Spoiler: Ein Gerät wird „sterben“, von einem muss ich mich verabschieden.