Kommen wir zur Zweiten Western Conference Division. Was hat die Northwest Divsion zu bieten? Wie schlägt sich der letzte Western Conference Finalist? Rutschen die Jazz in die Playoffs? Sind die Timberwolves schon weit genug, um sich zu beweisen?
Hinweis: Die Reihenfolge der Mannschaften symbolisiert die umgekehrte Position in der Division. Oben steht die Mannschaft, die in meinen Augen, am schlechtesten abschneidet. Danach folgen die weiteren Plätze. Bis zum Schluss die beste Mannschaft der Division kommt.
Die Prognose nach jeder Mannschaft gibt an, ob ich für den Franchise nächste Saison mehr oder weniger Siege in der Regular Season erwarte.
Denver Nuggets
Im Westen sind die Denver Nuggets eines der wenigen Teams, die Niemand eine Play-off Teilnahme zutraut. Weiterentwicklung steht im Vordergrund.
So hat man mit Kenneth Faried, Nikola Jokic und Jusuf Nurkic einen talentierten Frontcourt mit guten Rebounding. Faried ist der Favorit auf den ersten Spieler von den Nuggets der getradet wird, zumindest wäre das im Sinne der Nuggets. Aber gibt es Interessenten in der NBA? Vielleicht starten Jokic und Nurkic zusammen, das wäre sowohl für die Entwicklung beider, als auch für die Nuggets eine gute Wahl.
Aber es fehlt an allem. Wer sind die Nuggets? Sie haben keinen eigenen Spielstil, sie sind sowohl offensiv als auch defensiv schwach. Lässt man die Spieler entwickeln, ist aber einiges irgendwann möglich. Früher wurde in den Rocky Mountains schnell gespielt, das ist mit dem Kader (noch) nicht möglich.
In der Draft hat man Juan Hernangomez, Jamal Murray, Malik Beasley und Petr Cornelie gezogen. Letztes Jahr konnte Jokic und der Point Guard der Zukunft, Emmanuel Mudiay, ein wenig Aufmerksamkeit erhaschen. Aber beide zeigten große Unterschiede. Während Jokic vor der Saison unter dem Radar flog, war in der Saison der beste Rookie der Nuggets. Mudiay kam mit Vorschusslorbeeren in die NBA, sogar als Rookie of the Year wurde er gehandelt. Er war mit der Starterrolle teilweise überfordert, aber Point Guard ist die schwerste Position für einen Rookie, sodass man es nicht zu hoch hängen sollte. Das man lange an Dwayne Wade dran war, kann man als Lob für die Arbeit in Denver verstehen.
Offensivspieler Nummer eins ist Danilo Gallinari, der Go-to-Guy. Er kann aus allen Lagen ballern und trifft anständig. Nach der Saison läuft sein Vertrag aus. Dementsprechend muss Denver, als auch er sich entscheiden, ob es noch weitergehen soll. Will Barton bringt von der Bank frischen Wind und spielt sich in Sixth Man of the Year Kreise.
Die Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Spielern kann ein Vorteil sein (Mentoring), aber auch ein Nachteil sein (Spielzeit). Diese Mischung sollte sich in den nächsten Jahren stark in Richtung junge Spieler orientieren. Bis dahin werden sie noch weit weg von den Playoffs sein. Aber hoch draften ist sicherlich kein Nachteil.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
33 |
Minnesota Timberwolves
Wo ist die Zukunft der NBA? In Minnesota! Mit Wiggins und Towns hat man die beiden letzten Rookie of the Year Gewinner im Team. Beide würden für sich schon Franchise Spieler abgeben, beide in einem Team ist schon beinah unfair. Diese beiden werden von vielen guten Spielern ergänzt. Maximal noch 3 Jahre dann sind die Timberwolves richtig, richtig groß. Das ist keine Vermutung, das ist ein Versprechen!
In der Draft konnte man einen jungen Point Guard verpflichten (Kris Dunn) der die Rolle von Rubio im Team angreifen könnte. Aber so leicht wie einige es sehen wird es nicht, denn Rubio ist eine exzellenter Verteidiger, der über ein hohen Basketball-IQ verfügt. Scoren kann er nicht, muss er bei dem Kadar auch nicht. Zach LaVine ist nicht nur Dunk-Champ, sondern auch ein guter Spieler, der aber noch seine Position sucht. Gorgui Dieng komplettiert die Starting Five.
Mit Tom Thibodeau wurde ein sehr guter Coach in den hohen Norden geholt. Zusätzlich hat er noch den Posten als Präsident für Basketball Angelegenheiten übernommen. Er wird die Defensive der Wolves einen Schritt weiter bringen, und wahrscheinlich die Minuten in die Höhe schnellen lassen. Wie schnell kann Thibs den jungen Wölfen eine neue Identität einimpfen? Seinen Lieblingsspieler konnte er nicht zu den Wolves holen, Butler wird noch in Chicago gebraucht. Bisher hat Thibodeau noch nie die Playoffs verpasst.
Nochmal zurück zu Towns. Letzte Saison hatte er mit Garnett einen großartigen Mentor. Diese Saison kann er von Thibodeau lernen. Die Erwartungen sind zu Recht groß, wir sehen schließlich einen zukünftigen All-Star. Sein Frontcourt Partner Andrew Wiggins ist noch ein wenig unterschätzt. Denn seine Produktivität war letzte Saison schon klasse. Und das unter dem eher mäßigen Coach Sam Mitchell.
Wenn man eine Schwäche, neben der teilweise Unerfahrenheit, ausmachen will, so kann man schnell feststellen das die Wolves nicht sehr gute Drei-Punkte-Werfer sind.
Die Wolves haben einen guten Kader, der auch noch jung ist. Das klingt ja super, aber was noch besser klingt: die Bank ist gut besetzt. Sie haben jetzt schon eine sehr tiefe Bank, die die ein oder andere Verletzung auffangen kann und entscheidende Impulse senden kann.
Die Playoffs sind wohl auch noch dieses Jahr zu weit weg, aber man wird sich näher ran schleichen und auf Fehler von anderen warten. Von 29 auf über 40 Siege ist dann wohl zu viel. Früh Draften müssen sie nicht mehr, aber wenn es sein muss, nehmen sie auch das mit.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
29 |
Oklahoma City Thunder
Kevin Durant weg, Playoffs weg. Diese Prognose gibt es oft – meist weniger drastisch – zu lesen. Vor letzte Saison fiel Durant bereits aus und Mister Triple Double führte die Thunder fast alleine in die Playoffs. Jetzt sind die Thunder stärker als vor zwei Jahren. Westbrook ist schon lange nicht mehr Robin, er ist selber Batman. Adams ist stärker geworden und mit Oladipo und Sabonis konnte man sich verbessern. Dafür musste man Ibaka abgeben. Und der könnte vor allem defensiv fehlen.
Die Athletik und die Defensive ist in OKC immer noch vorhanden. Isolation wird wieder das meist gespielte System der Thunder sein, aber vielleicht bindet man Oladipo besser ein. Westbrook hat seinen auslaufenden Vertrag um drei Jahre verlängert und Wut im Bauch. Die ersten Monate wird er dominieren. Sein Drive und seine Athletik sind einmalig, aber Ego-Trips Schaden den Thunder. Er muss einen Mittelweg zwischen pure Dominanz und Spielübersicht finden. Und genau das könnte ein Problem werden. Findet Westbrook diese Balance nicht, könnten die Thunder schnell abgeschlagen sein. Der Westen ist in der Breite stärker geworden, jeder Fehler kann die Playoff kosten.
Oladipo muss sich beim Dreier steigern. In der Defensive kann er zusammen mit Roberson neue Akzente setzten. Ilyasova ist einer der wenigen Spieler im Kader, die den ein oder anderen Dreier, sicher einnetzten können.
Steven Adams hat sich letzte Saison prächtig entwickelt, aber wie gut ist er Defensiv ohne Ibaka? Sein Ersatz kann mit dem Wort Defensive nichts anfangen, offensiv sind Rebounds und Punkte kein Problem. Die Rede ist von Enes Kanter.
Aber wo liegt die Zukunft? Es gibt die eine Variante bei der Westbrook während der Saison getradet wird. So kann man einen schnellen Rebuild einleiten. Die andere Variante ist die Free Agency 2017 bzw. ein Trade. Ein Kandidat ist Blake Griffin, der aus Oklahoma stammt. Beides könnte denkbar sein, aber gewiss ist nichts.
Billy Donovan der letzte Saison zu den Thunder gestoßen ist, musste sich in der regulären Saison viel anhören. In der neuen Saison ist er besser auf NBA und OKC eingestellt. Die Defensive muss er formen, denn nur so kann der komplette Einbruch verhindert werden.
Für mich sind die Thunder immer noch ein gutes Team, was man nicht unterschätzen sollte. Die Playoffs sind machbar. Die Position ist aber sehr unsicher. Heimreicht traue ich ihn nicht zu, aber die Plätze von 6 bis 10 sind sehr eng. Irgendwo dort – ja auch vielleicht außerhalb der Playoffs – verorte ich die Thunder.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
55 |
Portland Trail Blazers
Letzte Saison noch als schlechtestes Team bewertet, konnten die Trail Blazers mit einem frischen Spiel die NBA verzaubern und kamen in die Playoffs. Dort nutzten sie die Verletzung von Chris Paul und Blake Griffin aus, um sogar in die Zweite Runde einzuziehen. Und schon ist die Mannschaft für viele Favorit in dieser Division, ja sogar Heimreicht scheint möglich. Mal ganz ehrlich, diese beiden Prognosen passen nicht zusammen.
Mit Damian Lillard und C.J. McCollum haben sie einen überragenden Backcourt und junges Spielermaterial rings herum. Aber was tun wenn einer von beiden ausfällt? Dann wird es schnell ganz düster. Offensiv sind sie stark, die Dreierquote ist hochprozentig. Defensiv sind sie für größeres noch zu schwach. Turnover und fehlender Ringschutz sind hier die Hauptgründe.
Wichtig ist weiterhin der unterschätzte Coach Terry Stotts. Die Coach of the Year Auszeichnung wäre durchaus verdient gewesen. Bei den Abgängen steht nur Gerald Henderson. Neu in Oregon sind Festus Ezeli, Shabazz Napier und Evan Turner. Ezeli soll seine Defensive Stärke mitbringen, ob er die in der Form überhaupt hat, wird sich zeigen. Bisher spielte er immer in guten Defensiven. Als Alternative auf den Big Men Positionen stehen Mason Plumlee, Ed Davis, Noah Vonleh und Meyers Leonard zur Verfügung. Defensiv stark sind sie alle nicht wirklich. Zusammen mit Davis, ist Turner mit nur 27 Jahren der jüngste Trail Blazer. Für das Teamgefüge ist ein Bankplatz für Turner sicher besser.
Nicht ganz billig waren die Vertragsverlängerungen mit McCollum, Crabbe, Leonard und Harkless. Denn damit müssen die Blazers Luxussteuer zahlen. Und das wäre sicher nicht das Problem, wenn man dann nicht an diesen Kader gebunden wäre. Denn der Kader ist nicht für das ganze Große geeignet. Auch große Sprünge in der Entwicklung der Spieler ist wohl nicht mehr möglich. Eine Alternative wäre, das man mit diesen Spielern und Verträgen gute Möglichkeiten besitzt, eventuell auf dem Trademarkt aktiv zu werden.
Die Playoffs sollten sie schaffen, aber nicht so deutlich wie manche erwarten. Gerade der Erfolg der letzten Saison könnte sich zu einem Problem entwickeln.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
44 |
Utah Jazz
Die Utah Jazz sind aktuell Everbodys Darling. Jeder lobbt sie und sieht sie endlich in den Playoffs. Die Defensive der Jazz ist Extraklasse. Offensiv gibt es noch einige Bedenken. Der Kader ist tief und bis auf Hill, Johnson und Diaw komplett unter 30 Jahren.
Wichtigste Spieler des Kadars sind All-Star-Kandidaten Gordon Hayward, Derrick Favors und Rudy Gobert.
Letzte Saison fiel ihr Point Guard Dante Exum aus und man suchte verzweifelt Ersatz. Raul Neto schlüpfte auf PG, diese Saison wird er nur noch Nummer 4 auf der Eins sein. Die Folge des Point Guard Wechsels war, das die Jazz denkbar knapp die Playoffs (1 Sieg) verpasst hatten. Das darf und soll dieses Jahr nicht noch einmal passieren. Während der letzten Saison hat man Shelvin Mack geholt, in der Offseason folgte George Hill. Hill wird starten und defensiv seine Stärken ausspielen. Offensiv braucht er wenig Berührungen. Das ist nicht ganz so schlimm. Insgesamt ist die Eins diese Saison deutlich tiefer.
Als weitere Spieler kamen die erfahrenen Joe Johnson und Boris Diaw an den Salzsee. Wie schon angedeutet ist die Defensive das Prunkstück. Letzte Saison war man beim Defensivenrating, geblockte Würfe und Rebounds, das Beste was die NBA zu bieten hat. Wichtig sind hier Gobert und Favors. Mit dem Rookie Lyles und Diaw hat man nun gute Alternativen parat. Die Verletzung von Hayward wird die Jazz ein wenig vor Probleme stellen. Wer soll die knapp 20 Punkte erzielen? Er ist offensiv mit Abstand der wichtigste Spieler. Ersetzten kann ihn niemand. So dumm es klingt, könnte Gobert von der Verletzung aber profitieren, in dem er öfters abschließen darf. Auch Hood könnte einige Punkte auflegen, das durfte er bereits letzte Saison.
Die Jazz werden mit den Blazers um den Division Titel spielen. Durch die Verletzung von Hayward wird es knapper, als erst gedacht, aber es reicht. Playoffs in Utah.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
40 |
Zu den anderen Divisionen:
Eastern Conference:
Atlantic Division | Southeast Division | Central Division
Western Conference:
Southwest Division | Northwest Division | Pacific Division
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