Und schon sind wir am Ende angelangt! Rebuild vs. Contender. Chaos vs. Ordnung. Das gibt es in der Pacific Division. Ist der große Favorit auf den Titel, wirklich so gut? Können die Clippers Platz 2 in der Division, Conference und NBA einnehmen?
Hinweis: Die Reihenfolge der Mannschaften symbolisiert die umgekehrte Position in der Division. Oben steht die Mannschaft, die in meinen Augen, am schlechtesten abschneidet. Danach folgen die weiteren Plätze. Bis zum Schluss die beste Mannschaft der Division kommt.
Die Prognose nach jeder Mannschaft gibt an, ob ich für den Franchise nächste Saison mehr oder weniger Siege in der Regular Season erwarte.
Los Angeles Lakers
Glamour und Tristesse. Zwischen diesen beiden Wörtern schwanken die Lakers noch. Glamour wird mehr durch Stadt und die Vergangenheit der Lakers ausgestrahlt. Tristesse liegt in den letzten Jahren und wird – trotz eines besseren Kaders – noch stärker. Schließlich ist Kobe Bryant weg. Und das ist zum einen gut und auf der anderen Seite schlecht. Kobe stand einem Rebuild in mehreren Arten im Wege. Aber Kobe war auch der letzte Star in Hollywood (vorerst).
Mit Ingram konnte man einen sehr guten Spieler draften, der immer wieder mit Kevin Durant verglichen wird. Sein Sprungwurf, Assists und sein Dribbling kann sich sehen lassen, auch am anderen Ende des Feldes trägt er mit guter Defensive bei. In den nächsten Wochen und Monaten sollte er aber den Kraftraum öfters besuchen, sonst wird er wohl von anderen NBA-Spielern rumgeschubst. Deswegen startet er am Anfang noch nicht. D’Angelo Russell ist in seinem zweiten Jahr, und ohne Kobe der Anführer, zumindest im Spielaufbau. Aber auch als Scorer und Passgeber kann er den Lakers helfen.
Ein wichtiger Neuzugang nimmt auf der Bank Platz und hört auf den Namen Luke Walton. Teil der Rekord Warriors, soll er in La-la-Land ähnliches aufbauen. Auf dem Feld kommen Luol Deng, Timofey Mozgov, José Calderon, Lou Williams, Marcelo Huertas und Yi Jianlian dazu. Deng wird in der ersten Fünf starten und seine Fähigkeiten auf der 3 an Ingram weitergeben. Was Mozgov in Tinsletown will, und vor allem für diesen Preis, bleibt ein Geheimnis von Jim Buss. Mozgov kann den Lakers – in der aktuellen Form – wenig geben, er blockiert die Entwicklung von Black und Zubac und ist viel zu teuer.
Der neue junge Kern mit Russell, Clarkson, Ingram, Randle und Nuance ist vielversprechend und sollte durch die niedrigen Erwartungshaltungen genügend Spielzeit sehen. Das heißt aber auch, das die Spieler Fehler machen dürfen und werden. Es wird in engen Spielen oft eine Niederlage im Spielbogen stehen. Wichtig ist das man mit Geduld die 2-3 Jahre im Niemandsland (eher am Tabellenende) erträgt. Verfällt man wieder in Aktionismus kann der junge Kern zersprengt werden, und das nur für eventuell kurzfristigen Erfolg.
Das Team ist jung, das Tal ist durchschritten. Mit den Playoffs haben die Lakers gar nichts zu tun. Unter den 3 schlechtesten Teams der NBA werden sich die die Lakers einfinden. Was aber ein Segen ist. Früh picken dürfen die Lakers nur, wenn sie in den Top 3 landen. Sonst ist der 2017er Pick weg.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
17 |
Sacramento Kings
Bei den Kings heißt es wie immer Heil den König Chaos. Neuerungen erkennt man spontan am Rebranding des Franchise. Das ist aber eben nur ein Anstrich, unten drunter ist es nicht besser geworden.
Besitzer Vivek Ranadivé und GM Vlade Divac haben Coach Karl genauso vom Hof gejagt wie Rondo, Curry und Belinelli. Neu bei den Kings sind Arron Afflalo, Ty Lawson, Matt Barnes und Antony Tolliver. Das sind jetzt keine Spieler die den Unterschied machen.
Wichtigster Neuzugang ist aber Dave Joerger. 9 Jahre war er – mehr oder minder – erfolgreich Coach(-assistant) der Grizzlies. Auch die neue Arena läutet eine neue Zeitrechnung in Sacramento ein.
Wichtigster Spieler ist klar DeMarcus Cousins. Er gehört zu den besten Center der NBA, wenn nicht sogar der Beste. Er ist groß, hat Power und ist sowohl innen, als auch außen ein dominanter Spieler. Er hat die höchste Nutzungsrate, aber auch die meisten Technical Fouls der Liga.
Die Guard der Kings sind die große Schwachstelle im Kader. Weder die Starter noch die Bankspieler können den Kings zu mehr Siegen führen. Die vielen Spieler im Frontcourt wären gute Tauschware, um den Backcourt zu verbessern. Bei den Kings kann man nie sicher sein, ob man nicht sogar den Franchise Player Cousins anbietet. So wie aktuell Sacramento arbeitet, ist er als Vertragsfreier Spieler, weg. Realistisches Ziel sind die Boston Celtics und das wäre für alle gut und der Wert von Cousins wird nie höher sein als jetzt (wegen der Vertragslaufzeit).
Die Playoffs – sprich mehr als 41 Siege – scheinen nicht machbar. Vielleicht gewinnen die Kings mehr Spiele, mehr ist nicht drin.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
33 |
Phoenix Suns
Was die Phoenix Suns in den letzten Jahren boten, waren immer wieder Überraschungen. Von der 2 Point Guards, auf eine 3 Point Guards Strategie, hin zum komplett Umbau und das Hoffen auf LaMarcus Aldridge. Nun sind die Suns am Boden der Western Conference angelangt.
Devin Booker ist ein vielversprechendes Talent, was definitiv den nächsten Schritt machen muss und wahrscheinlich auch wird. Er ist die Zukunft des Franchise. Mittlerweile könnte man auch von einem Star sprechen. Er kam unverhofft zur Starter Rolle und überzeugte dort auf ganzer Linie. Auf der Fünf läuft ein alter Tyson Chandler auf, der auch noch viel kostet. Dazu nimmt er kostbare Spielzeit von dem jungen Len.
Im Draft konnte man zwei Mal in den Top 10 picken, heraus kamen Dragan Bender und Marquese Chriss. Beide können langfristig helfen, kurzfristig eher nicht.
Mit Eric Bledsoe und Brandon Knight hat man zwar gute Guards, die aber gemeinsam mit Booker zu viele Minuten auf zwei Positionen wollen. Ein Trade – am besten für Knight – scheint realistisch. Dieses Luxusproblem im Backcourt, fehlt im Frontcourt total. Dort fehlt es an guten Spielern. Auch Chandler scheint ein guter Tradekandidat. Das würde beiden helfen.
Die Stützen des Teams sind jung und somit ist eine Entwicklung durchaus möglich. Ausnahmen bilden die alten Bekannte Jared Dudley und Leandro Barbosa. Diese sind zwar älter, bringen aber Erfahrung mit, die sie den Jüngeren mitgeben können. Für Überraschung sorgt die Verpflichtung von Coach Earl Watson.
Wenn man sich in Phoenix die Zeit nimmt und die Mannschaft langsam entwickelt, gibt es eine ganz gute Zukunft. Zu schnell zu viel zu wollen, würde dem Team erneut das Genick brechen.
Die Playoffs sind nur mit viel Glück möglich. Aber es wird auf einen frühen Pick 2017 hinauslaufen. Und das ist für das Team definitiv der bessere Weg, als verkrampft zu versuchen, es irgendwie in die Playoffs zu schaffen.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
23 |
Los Angeles Clippers
Vor der letzten Saison hatte man große Erwartungen an die Clippers. Diese konnten aus verschiedenen Gründen nicht gehalten werden. Nachdem die Thunder einen wichtigen Baustein verloren haben und die Spurs den besten Forward der NBA Geschichte verloren haben, sind die Clippers in Augenhöhe mit den Top 3 der Liga. Und da man bei den Clippers ruhig blieb, und der oft vermutete Trade mit Griffin ausblieb, kann man einen weiteren Angriff wagen.
In der Offseason hat man die Verträge von Wesley Johnson, Jamal Crawford, Austin Rivers und Luc Richard Mbah a Moute verlängert. Und das war nicht billig. Alles in allem handelt sich um solide Bankspieler mit unterschiedlichen Geschichten. Crawford ist ein guter Sixth Man (sonst hätte er die Auszeichnung nicht schon dreimal bekommen) wird aber immer älter. Rivers kann manchmal überzeugen, ist aber keine Garantie. Johnson wird wohl starten, was aber eher an der Schwäche auf Small Forward liegt, als an seinen Fähigkeiten. Mbah a Moute hat letzte Saison immer wieder gute Spiele gezeigt, aber die Leitung muss er aber erst einmal duplizieren. Offensiv hat er nicht viel zu bieten. Für diese Ausgaben muss Besitzer Steve Ballmer sein Täschchen öffnen.
Wichtiger als die Rotationsspieler sind die 4 anderen Starter: Chris Paul, Blake Griffin, J.J. Redick und DeAndre Jordan. So wie sich in den letzten Jahren Griffin entwickelt hat, kann man davon ausgehen, das er diese Saison auch mal einen Dreier einnetzt. Das macht ihn Offensiv noch stärker und flexibler einsetzbar. Paul ist Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft. Er liefert im Schnitt ein Double Double auf (19,5 PPG und 10,0 APG). In der Defensive zeigt er den gegnerischen Point Guard klar wer der Boss ist.
Doc Rivers hat sich als GM auf die schwache Bank konzentriert. So konnte die Bank mit Raymond Felton, Marreese Speights und Alan Anderson verstärkt werden. Die Bank ist seit Jahren das größte Problem der Clippers. Das Looser Image bleibt an den Clips hängen, was total übertrieben ist. Schließlich sind sie eines der besten Teams der NBA. Können sie den Titel gewinnen? Wahrscheinlich nicht, aber das gelingt am Ende sowieso nur einer Mannschaft.
Die Vertragssituation in LA ist so wichtig wie schon lange nicht mehr Paul, Griffin und Redick gehen in ihr Vertragsjahr und sind 2017 frei verfügbar. Ob sie deswegen motivierter sind oder sich schon einmal andere Hallen genauer anschauen, wird sich zeigen.
Wo geht es dieses Jahr hin? CP3 möchte endlich in die Conference Finals. Dieses Jahr besteht die Chance. Diese müssen sie nutzen, in den nächsten Jahren drücken die jungen Teams stärker, vielleicht ist dann das Fenster zu. Für mich sind die Clippers Top 3 der Liga. Wenn alles gut läuft ist auch Platz 2 durchaus möglich.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
53 |
Golden State Warriors
Wer den besten Spieler der Free Agency für sich gewinnt, ist der Gewinner der Offseason. Wer einen der Top 3 Spieler der NBA verpflichtet, hat was ganz besonderes erreicht. Die Warriors haben mit Kevin Durant den Hauptgewinn geschossen. Als Gegenleistung musste man die Bank ausmisten. Strength in Numbers ist Geschichte. Aber sofort zu sagen sie hätten ihre Tiefe komplett aufgegeben täuscht sich. Ersatzleute wie Shaun Livingston, Andre Iguodala, David West, James McAdoo und Anderson Varejao sind nicht die schlechtesten Ersatzleute. Und die erste Fünf ist richtig stark. Bei guter Einteilung von Steve Kerr, gibt es immer einen, wenn nicht sogar zwei All Stars auf dem Platz.
Letzte Saison machte das Lineup of Death von sich reden. Diese Saison wurde Barnes durch Durant ersetzt. Die Folge: Lineup of Megadeath.
Neu wird für die Warriors – aber auch für Durant – der Hass sein, der ihnen entgegen schlägt. Beide sind hochgelobt und sehr beliebt in der Liga gewesen. Seit dem Wechsel von Durant ist die Stimmung vergiftet. Damit müssen die Warriors genauso, wie Durant umgehen können. Holen sie den Titel, wird die Meinung nicht besser. Holen sie ihn nicht wird gelacht. Zum Scheitern Verurteilt!
Die Offensive wird abseits des Balles durch gute Bewegung initiiert und dann hochprozentig – oft von draußen – abgeschlossen. Das ist sehr effektiv und mit Spielern wie Thompson und Curry ein probates Mittel. Durant wird weniger den Abschluss suchen (müssen) und dafür werden seine Quoten steigen. Er muss nicht mehr kreieren, sondern bekommt auch den Ball serviert.
So offensichtlich gut die Offensive ist, wird oft die starke Defensive außer Acht gelassen. Die ist mit Durant um einiges besser geworden. Mit Draymond Green hat man auch einen Kämpfer, der jeden Ball nachgeht (-tritt). Auf Center musste man Bogut abgeben und bekam dafür Zaza Pachulia. Was durchaus ein Rückschritt ist, aber durch das dicke Plus auf der drei, mehr als nur aufgewogen werden.
Die Warriors gelten klar als das beste Team, aber ein Selbstläufer wird es nicht. Auch der Regular Season Rekord wird nicht getopt. Man muss sich einspielen. Aber Playoffs, Heimrecht, ach was sag ich, erster Platz im Westen ist das realistische Ziel. Was in den Playoffs passiert ist schwer vorherzusagen, aber Meister 2017 ist durchaus denkbar.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
73 |
Zu den anderen Divisionen:
Eastern Conference:
Atlantic Division | Southeast Division | Central Division
Western Conference:
Southwest Division | Northwest Division | Pacific Division
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