Letzte Woche bekam ich unerwartete Post. In dieser war unter anderem der hier vorliegende Comic. Und ich sag es euch schon jetzt: das ist mal ein Comic! Worum es geht und wie ich zu der Aussage komme, erfahrt ihr nun.
Dieser Comic wurde mir von Insektenhaus als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Eine Libelle fliegt über eine Wiese. Eine Hand streckt sich zu dieser Libelle, ein Mädchen liegt im Gras. Eine ländliche idyllische Landschaft wird uns gezeigt. Abends im Bett wird etwas gelesen, am nächsten Morgen geht es in die Schule.
Die Protagonistin ist eine Außenseiterin. Zuhause geht sie in den Wald und findet einen Wunschbrunnen. In dem Brunnen – den sie erst einmal von Unrat befreien muss – sieht sie einen Jungen. Nachdem sie hinab geklettert ist, ist er nicht mehr da. Wir sehen die Vergangenheit des Jungen und ein tragisches Ende.
Mein Comic Senf
Bevor ich auf das gebotene Werk eingehe, möchte ich erst einmal auf Erscheinungsbild und Verarbeitung eingehen. Es gibt eine spezielle rückenlose Bindung. Das heißt der Comic hat keinen Rücken und man sieht die Verleimung/Bindung. Sieht durchaus komisch aus, beim Aufklappen fügt sich alles. Das Cover und die Rückseite ist aus Karton und schwarzer Siebdruck mit weißer Prägung vollenden das Werk. Unfassbar gut, weil es auch nicht 0815 ist.
Aber auch innen erwartet uns neues. So bekommen wir 48 Seiten auf gedruckten Munken-Polar-Papier mit einer etwas rauen Oberflächenstruktur. Hier merkt man schnell, das man hier etwas spezielles in der Hand hat, aber wartet noch es wird noch spezieller.
48 Seiten? Ist das nicht ein bisschen wenig? Für eine gute Geschichte braucht man nicht unbedingt mehr. Klar mehr hätte mir gefallen, aber das hier ist wirklich krass. Ich saß nach dem lesen da und musste erst einmal das gelesene – und ich rede hier von wenigen Worten und viel Emotionen in den Zeichnungen – verarbeiten. Noch nie hatte ich vor der Rezension das Werk erneut gelesen, bei Der Junge lebt im Brunnen habe ich mich für erneut lesen entschieden. Ich wollte soviel wie möglich aufsaugen.
Die Optik ist auch noch vortrefflich. Ein wenig erinnert es an typische französische Comics und trägt natürlich diese Geschichte. Ich bin hellauf Begeistert. Das ist ein Comic Meisterwerk. Es schmeckt vielleicht nicht jedem, aber ich bin einfach nur geflasht. Dieses Werk ist für jeden Liebhaber von guten Geschichten ein MUSS. Lest rein!
Meine letzten Worte:
Bewegend
2 Gedanken zu “[Comic] Der Junge lebt im Brunnen”
Das sieht wirklich wahnsinnig gut aus!
Man muss halt mit „wenig“ Seiten und wenig Text klar kommen. Sollte man aber mehr reininterpretieren können, erlebt man etwas ganz besonderes.