Milo Manara ist in gewissen Comic-Kreisen absoluter Kult. Viele Comics hat er geschrieben und gezeichnet, alle etwas anzüglicher, und vor allem mit nackten Frauen geizt er nicht. Also wollte ich mir mal einen Band anschauen. Bewusst griff ich zu „Weniger nackt“.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Pandora feiert mit ihrem Doktor Cukiermann. Seit vielen Jahren hat sie keinen Anfall mehr. Der Anfall zeigt sich darin, dass sie wie ein Monster brüllt Dinge durch die Gegend wirft – absolut untragbar für ein junges Mädchen. Aber war ihre Therapie wirklich erfolgreich?


Es ist angeblich eine Erbkrankheit und ihre Eltern sind fromm und neigen gar nicht zu Gewalt. Pandoras Mutter geht sogar so weit, dass sie es als Fehler bezeichnet, dass die Therapie beendet wird. Eine Party zu ihrem 18. Geburtstag bringt Licht in ihre Vergangenheit.
Zuerst ist das Gegenteil der Fall: Dunkelheit. Sie wird betäubt und entführt. Anschließend wird sie in die Türkei gebracht. Ein Mann namens Hugo möchte sie unbedingt sehen. Was hat es mit Hugo auf sich? Was ist aus ihren Anfällen geworden? Sind diese wirklich Geschichte?
Mein Comic Senf
Wenn man Milo–Manara–Comics aufschlägt, findet man recht schnell eine nackte Frau. Das war hier anders. Beim Durchblättern kam mir so in den Sinn: Den Comic möchte ich mir als allererstes anschauen. Schließlich fehlt hier das, was ihn bekannt und berühmt gemacht hat.
Sein Zeichenstil wirkt etwas älter, aber ist fein, und Menschen kann er schön zeichnen. Es gibt Gründe, warum er das so oft tut. Sind die Zeichnungen so freizügig, könnte man sie als bieder, gar langweilig bezeichnen. Es fehlt der „Eye-Catcher“.


Die Geschichte – beginnend mit den Anfällen – ist unglaublich konstruiert und schnell erzählt. Noch verrückter wird es gegen Ende. Ohne zu viel zu sagen: Wie schnell würdet ihr einem Entführer – der auch einen betäubt hat – Nähe zeigen?
Es ist ein kurzweiliger Comic. Kein Tipp, aber ein guter Einstieg in die Welt von Manara. Ist das Nackt-Level hier für euch zu hoch, braucht ihr gar nicht weiter nach Milo-Manara-Titeln Ausschau zu halten. Wenn es euch nicht hoch genug ist, das ist nur der Start.
Meine letzten Worte:
Entführ mich noch mal
Review
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5/10
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7/10
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9/10
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6/10
Pandoras Augen

Erscheinungsdatum: 21.11.2024
Format: Hardcover
Seiten: 72
Autor*innen: Vincenzo Cerami
Zeichner*innen: Milo Manara
Übersetzer*innen: Michael Bregel
Preis: 22,00 €