Endlich ist es wieder so weit! Die erste Runde der NBA Playoffs steht vor der Tür. Die Reguläre Saison ist vorbei, somit sollten wir einen Blick auf die erste Runde der Playoffs werfen. Starten möchte ich mit der Western Conference. Warum? Weil bereits am Dienstag die Paarung feststanden, mal abgesehen wer Heimrecht im Spiel zwischen Clippers und Jazz bekommt. Wer setzt sich durch? Welche Serie solltet ihr nicht verpassen? Und wie weit können die Franchises kommen?
Golden State Warriors | 67-15
Als Favorit und – von vielen zum – zum Scheitern verurteilt, ging es für den Vizemeister in die Saison 2016/2017. Relativ schnell konnte man sich oben fest beißen. Auch wenn mehr Niederlagen als in der Rekordsaison rumkamen, sind 67 Siege immer noch ganz stark. Die Warriors konnten früh Durant gut integrieren. Ja sogar MVP würdige Spiele und Zahlen hat er abgeliefert. Bis zu seiner Verletzung die sogar den ersten Platz im Westen in Gefahr brachte.
Curry konnte nicht an seiner Ãœbersaison von 2015/2016 anknüpfen. Die Frage: ist er nicht mehr der Alte, oder war der “alte” Curry eine Ausnahme? Auch Thompson hatte von Zeit zu Zeit schwächere Phase. Die neuen Big Men – in Form von Pachulia und McGee – konnten (in ihren kleinen Rollen) überzeugen.
Die Warriors bleiben das beste Team in der Association und streben nach Titel Nummer zwei. Der Westen bleibt aber kein Zuckerschlecken.
Portland Trail Blazers | 41-41
Nachdem die Blazers letzte Saison überraschend die zweite Runde der Playoffs klar gemacht hatten, war für viele diese Saison, so viel mehr drin. Sogar über Heimrecht wurde gemunkelt. Aber zu Beginn der Saison – und sogar weit in die Mitte der Saison rein – waren die Blazers unter dem Strich. Nach einem guten Lauf konnten sie sich Platz 8 sichern und somit die Wiederholung des letztjährigen Conference Halbfinals mit den Warriors erreichen.
Großes Problem der Blazers was zu Beginn die eklatant schwache Defensive. Mit dem Trade um Jusuf Nurkic konnte man sich fangen und den Angriff auf den letzten freien Playoffspot wagen. Aktuell fällt Nurkic noch aus, ob er von Beginn an dabei sein wird, ist fraglich. Aber er ist aus Blazers Sicht enorm wichtig für die Defensive und zwingt die Warriors zu dazu weniger häufig Small Ball zu spielen.
Das perfekte Match-Up für die Warriors um Durant wieder ranzuführen. Es kann durchaus ein bis zwei Spiele länger als die minimale Zahl gehen, und trotzdem wäre es für die Warriors vom Vorteil. Denn die Trail Blazers haben nicht viel, was sie den Warriors entgegen setzten können. Der Schlusssprint hat obendrein noch viele Körner gekostet.
4:1 |
San Antonio Spurs |Â 61-21
Die Spurs sind halt… die Spurs. Man hat sie nie wirklich auf dem Schirm, und das obwohl sie stark spielen und kaum Schwächen zeigen. Mit Leonard hat man einen echten MVP Kandidaten, der an beiden Enden überzeugt. So könnte er Verteidiger des Jahres und MVP werden. Richtig stark. Aber seine zurückhaltende Art, könnte ihn den MVP Titel kosten, da er nicht rumbrüllt und sich auf die Brust schlägt, um so auf sich aufmerksam zu machen.
Die Defenisve der Spurs ist wie immer elitär, die Offensive ist gut. Trotz dem zweiten Platz im Westen und in der NBA, nimmt die Spurs kaum jemand als Titelkandidaten war, ist das ein Fehler? Die Schocknachricht kam dann kurz nachdem Aufschwung auf Rang 1 in der NBA: Aldrigde ist raus. Und das für unbestimmte Zeit. Damit fehlt den Spurs ein wichtiger Spieler für die Playoffs. Damit ist der Ausgang deutlich offener. Runde 1 ist aber immer noch überstehbar.
Memphis Grizzlies |Â 43-39
Neuer Trainer, neues Glück? Das kann schon sein, mal abgesehen von Parsons, blieben die Grizzlies gesund (oder zumindest im Vergleich zur letzten Saison). Die Defensive der Grizzlies ist wie immer erstickend. Das Grindhouse hat eine kleine Wiederbelebung erhalten und ist immer noch ziemlich eklig zu spielen.
Die große Neuverpflichtung – neben dem großen Deal von Conley – ist Chandler Parsons. Dieser ist mal wieder verletzungsbedingt raus, das ist für die Grizzlies aber kein echter Verlust, da sie ihn ja kaum spielen, haben sehen. Die Offensive der Grizzlies kann das Problem sein. Wichtiges Spieler sind Conley und Gasol, können sie ihr Spiel nicht entfalten, könnte es eng werden.
Letztes Jahr gab es in der ersten Runde einen Sweep, das wird es diesmal wohl eher nicht geben. Die Grizzlies haben diesmal keinen so stark ersatzgeschwächten Kader und sind etwas stärker. Bei den Spurs gibt es keinen Duncan mehr und Aldrige wird wohl auch nicht mehr eingreifen. Damit sind sie sich näher gekommen. In der regulären Saison gab es ein 2:2 mit wenig Punkten, darauf darf man sich auch freuen. Gute Defensive, wenig Punkte, enge Spiele. Die Grizzlies werden aber “nur” auf ein bis zwei Siege kommen. Nicht zu vergessen es handelt sich um das Spanische Brüderduell zwischen Marc und Pau Gasol.
4:1 |
Houston Rockets |Â 55-27
Als Mike D’Antoni bei den Houston Rockets vorgestellt wurde, war einigen zu Lachen zumute. Die Offensive der Raketen, war bereits gut. Mit Gordon und Anderson kamen weitere Dreierschützen dazu, die keine Defensive können. Das was man bereits D’Antoni nach sagt. Gute Offense, keine Defense.
Harden – ebenfalls kein Edelverteidiger – wurde von der 2 auf die 1 gestellt. Und lieferte ab. M-V-P ist mal wieder Thema in Houston. Harden wird sich “nur” gegen seinen alten Mitspieler Westbrook um den Titel durchsetzen müssen. Ergebnis offen.
Die Offensive der Rockets ist eine der beste der NBA, die Defensive deutlich besser, als die Meisten gedacht hätten. Den dritten Platz haben sie sich früh gesichert. Die Playoffs können kommen. Runde 2 oder sogar Conference Finals sind möglich. Richtig stark ist die Mannschaft, wenn man die Einzelawards anschaut. MVP, Sixth Man, Coach of the Year und Executive of the Year könnten aus Houston kommen. Absolut überzeugende Saison.
Oklahoma City Thunder |Â 47-35
Die Westbrook Thunder sind durch die Saison gepflügt und haben überall Triple Doubles abkassiert. Und Russel Westbrook hat das geschafft was “The Big O” bisher als einzigem gelungen war: ein Triple Double über die Saison aufzulegen (IM SCHNITT!). Dazu kommt noch, dass er die meisten Triple Doubles in einer Saison erreichen konnte. Dass er dabei nicht nur Zahlen aufgelegt hat, sogenannte Empty Stats, zeigen den Erfolg der Thunder. Für viele war klar das die Thunder die Playoffs verpassen würden. Die gesamte Zeit stand man über den Schnitt. Und somit konnte man locker über die Ziellinie gehen.
Aber fern ab der Westbrook Show ist nicht viel los. Rookie Sabonis liefert gut ab, auch Neuzugang Oladipo ist ganz gut angekommen. Ihre größte Stärke haben sie beim Thema Rebounds, und das sollten sie unbedingt nutzen, sonst wird es für mehr als Runde 1 nicht reichen.
Für mich die beste Playoff Paarung in Runde 1. Nicht das es sonderlich knapp wird, aber es ist perfekt für Geschichten. Die Thunder sind der Aussenseiter, aber mit Westbrook besitzen sie genügend Clutch um den Rockets einiges abzuverlangen. Aber Harden wird sich seinem Ex-Teammate stellen und dominieren. Die Spiele werde eng und hart umkämpft sein. Wenn die Thunder die Bretter dominieren, könnte es noch enger werden. Westbrook wird heiß sein.
4:2 |
Los Angeles Clippers |Â 51-31
Die Clippers sollten – mal wieder – nach den Sternen greifen. Das Meisterschaftsfenster schließt sich langsam. Die Vertragsfreiheit von Paul, Griffin und Reddick drohen. Furios kamen sie in die Saison, können sie die Warriors schlagen? So geisterten die Fragen im Oktober/November durch die Basketballwelt. Und dann? Dann kamen immer wieder diverse Verletzungen und der Absturz.
Die Vier ist weiterhin das große Problem, das Angebot mit Anthony gegen Rollenspieler, wäre die Lösung – zumindest vorläufig – gewesen. Nachdem All-Star Break gab es nochmal einen Push und die Clippers machten wieder Boden auf die Jazz gut. Um kurz vor Schluss nochmal vorbei zuschießen.
Utah Jazz |Â 51-31
Es war abzusehen. Die Utah Jazz haben letzte Saison nur knapp den Einzug in die Postseason verpasst. Dieses Jahr wurde es einfach. Mit Neuzugang Hill auf der eins konnte man nun auf allen Positionen glänzen.
Die Defensive ist das Aushängeschild und Gobert – mit eigenen Worten, der beste Center der NBA – zeigt seine Präsenz vor dem eigenen Korb eindrucksvoll. Vorne ist er nicht so dominant wie andere Center, aber durchaus verbessert zeigt er sich hier.
Die Jazz sind ein junges und Playoff unerfahrenes Team. Wichtig wird das Abschneiden besonders im Hinblick auf die Vertragsfreiheit von Gordon Hayward sein. Ein gut spielendes Jazz Team mit Chancen, wird sicher bessere Chancen haben, als wenn die Clippers kurzen Prozess machen.
Das letzte Match-Up im Westen, stand schon früh fest. Außer: wer bekommt das Heimrecht. Eins war aber klar, egal wer Platz 4 bekommt, die Clippers sind hier die Favoriten. Die Jazz haben seit einer halben Ewigkeit ihre Probleme mit den Clippers. Die Individuelle Klasse – besonders Offensiv – der Clippers macht hier den Unterschied. Die Jazz werden sich mit Händen und Füßen wehren. Am Ende geht es für die Clips in Runde 2.
4:2 |