In den letzten Jahren habe ich mich immer mehr dem Apple Kosmos hingegeben. Immer wieder werde ich bestätigt, wenn ich sehe, wie toll alles Hand in Hand geht, aber auch einzeln gibt es einige tolle Produkte. Diesmal möchte ich über den HomePod sprechen.
Transformation
Musik und Sound ist mir in meinem Leben wichtig, aber es muss auch immer einfach sein. Wenn irgendwas zu aufwendig ist, nutzt man es nicht. Mit meinem ersten Full-HD Fernseher brauchte es auch eine Lösung für guten Ton. Eine 5.1 Anlage, mit Subwoofer und Receiver, war dann lange mein Begleiter.
2021 habe ich mich dann von den dicken Staubfängern verabschiedet. 2 HomePod Mini haben mein TV Set-up verändert. Das Release von der 2. Generation vom HomePod sollte die nächste Stufe einläuten. Warum das eine gute Lösung sein kann und wieso ich mich für einen Wechsel entschieden habe, erfahrt ihr hier.
Einsatz
Wofür kommen bei mir die HomePods zum Einsatz? Sie sind die Lautsprecher für alles, was am Fernseher abgespielt wird. Ob nun der Apple TV Filme, Serien oder Fernsehprogramm abspielt oder ob ich mit einer Konsole spiele. Dank eARC kommt alles bei den HomePods an.
Natürlich wird auch Smarthome verwendet. Kurzbefehle, die persönlich auf mich abgestimmt sind oder auch nur als Steuerzentrale. Aber auch Intercom – um mit mehreren Räumen in Kontakt zu bleiben, ist praktisch. Seit neustem kommen noch Temperatur- und Feuchtigkeitsmessung dazu.
Solltet ihr eine Apple Music Mitgliedschaft abgeschlossen haben – was ich hin und wieder nutze – ist Musik auf Zuruf möglich. Habt ihr andere Streaminganbieter, kommt die Musik nur via AirPlay bei den HomePods an. In der Summe ist der Einsatz nicht verändert im Vergleich zu den HomePod Minis.
Optik
Als ich damals auf die HomePod Minis umgestellt hatte, hatte ich zuvor diverse Soundbars angeschaut und mich wegen des Preises und dem Design für die Minis entschieden. Beim Design kann man die HomePods ebenfalls in eine ähnliche Kategorie packen.
Die 2. Generation ist sehr ähnlich zur 1. Generation, feine Unterschiede fallen auf – wenn man sucht und sich auskennt. Da die Minis direkt dieses Design ebenfalls verwendet haben, ist es nicht neu. Der HomePod sieht – in meinen Augen – klasse aus.
Auch neben dem Fernseher macht er einen tollen Eindruck. Die Mitternachtsfarbe habe ich aus 2 Gründen gewählt: Der erste Grund ist etwas verrückt, denn diese Farbe ist nachhaltiger. Warum auch immer, hat das Mitternachtsmodell einen deutlich höheren Recycling-Anteil.
Der zweite Grund war bereits im Apple Store sichtbar: Schmutz. Weiß reagiert auf Schmutz deutlich stärker. Ob nun schmutzige Finger oder der Todfeind: Staub. Auch ein Mini hat bereits einen unschönen Fleck, das wollte ich vermeiden, deswegen gab es Mitternacht.
Musik
Im Apple Store ganz gemütlich neben einen HomePod stellen, auf die Touchfläche klicken und staunen. Ich war begeistert. Wie kraftvoll und voluminös mir der HomePod entgegengesprungen ist, war schlicht herausragend. Dass Apple dazu das perfekte Lied hinterlegt hat, möchte ich natürlich nicht verschweigen.
Zu Hause wurde beim Auspacken der Vergleich gemacht. Die Minis – die erst einmal neu gestartet werden mussten, weil sie scheinbar sauer waren – durften zuerst ein Musikstück abspielen. Dann wurde der neue HomePod aufgestellt und das gleiche Lied abgespielt.
Der erste Eindruck war ernüchternd, denn es klang sehr ähnlich. Dann kam der Refrain und der Bass und der deutlichere Ton kam mir entgegen. Meine Frau – die nicht so Audio affin ist – hat auch direkt gesagt: Der HomePod klingt besser als die beiden Minis. Also die Disziplin kann er schon mal.
Film, Serie & TV
Die HomePod Mini hatten immer wieder das Problem mit Stimmen, wenn der Bass voll wahr, klang es oft komisch. Mit der Option „Bass reduzieren“ fehlte halt von Zeit zu Zeit der Bass. Wie ist das beim deutlich volleren großen Bruder? Genau gleich könnte man zum Start meinen.
Mit Bass reduzieren fehlt etwas, ohne kann der Bass übersteuern und Stimmen verschlucken. ABER das Gute ist, dass es der HomePod deutlich besser kann. Es hängt wie sooft von der Quelle ab. Je besser die Quelle ist, desto angenehmer finde ich es.
Aber zum Start war da noch etwas anderes, was auffiel. Klingt alles „einseitig“? Ja, es ist nicht voll und man hört den Ton direkt aus dem kleinen Zylinder. Bisher hatte ich quasi immer mehrere Lautsprecher, sodass es auch ein neues Phänomen für mich ist. Alleine deswegen darf der HomePod nicht alleine bleiben.
Um noch mal auf die Quelle einzugehen. Eine Folge von Foundation auf Apple TV+ hat mir gezeigt, was gute Quellen können. Das Herzklopfen war spürbar und man musste das „Second Device“ beiseitelegen, um das Gezeigte auch zu verfolgen. Das war stark.
Smart
Dass ein HomePod passiv und aktiv smart ist, das ist keine unwichtige Thematik. Aktiv smart dürfte klar sein. Mit dem Befehl „Hey Siri“ erwacht die Touchfläche und ist bereit für Eingaben. Mit passiv ist gemeint, dass der HomePod als Home Schaltzentrale dienen kann. Also kann man dadurch smarte Geräte wie Lichter, Türöffner und Heizungselemente ansprechen, auch wenn man nicht Zuhause ist.
Das mache ich regelmäßig und ich bin bisher begeistert. Die kleine Siri gibt (bisher) weniger Widerworte als beim Mini, reagiert und führt schneller aus. Der S7 Chip (von der Apple Watch Series 7) ist ein bisschen schneller, der WLAN Standard ist hingegen derselbe. Also richtig klar ist die schnellere Performance nicht.
Der Sensor für Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit ist genauso an Board wie beim Mini. Neu ist noch ein Raucherkennungssensor, der später freigeschaltet wird. Damit kann man noch zusätzlich punkten. Ein Kaufargument ist es vielleicht nicht, aber eine nette Ergänzung.
Einzeln?
Nach 1–2 Tagen war ich eher enttäuscht. Alleine geht gar nicht. Das klingt schlicht nicht überzeugend genug. Es war zwar klar, dass der HomePod Gesellschaft braucht, aber gleich war nicht geplant. Aber vielleicht wird er ja besser (manche Audiogeräte müssen sich einschwingen) oder man gewöhnt sich dran.
Eines davon wird wohl eingetroffen sein. Denn es ist besser geworden. Der Bass ist in einem HomePod deutlich kraftvoller und überzeugender als bei 2 HomePod Minis. Alle Töne sind oft gut, die Quelle bleibt entscheidend, manchmal klingt es hingegen nicht gut (Beispielhaft: Magenta TV, RTL+ und JOYN).
Die Einseitigkeit ist je nach meiner Sitzposition (also wo, nicht wie 😜) fällt mir immer wieder auf. Aber 1 HomePod dürfte am Fernseher mehr Eindruck machen, als 2 HomePod Minis. Da bin ich mir in der Summe nun sicher. Aber es ist halt auch immer ein persönlicher Geschmack.
Faust 2. Teil
Nach ein bisschen mehr als einer Woche habe ich mich etwas an den HomePod gewöhnt, aber das Sideboard am Wochenende aufzuräumen, umzusortieren und zu putzen führt auch dazu: da muss noch was hin. Also habe ich spontan den zweiten HomePod dazu geholt.
Heißt es jetzt gemeinsam glücklich? WOW! Es ist kein Vergleich. Plötzlich fühlt sich alles voll und stimmig an. So gut, dass man manchmal in einer Mietwohnung Angst hat, dass auch andere in den „Genuss“ kommen. Ist das zu laut? Ist der Bass zu stark? Es fühlt sich so an.
Noch verrückter wird es, wenn man die Funktion „Bass reduzieren“ anschaltet. Wie oben bereits erwähnt war das die Funktion beim Mini, die dazu geführt hat, dass der Bass gefehlt hat. Mit zwei HomePods klingt es überhaupt nicht nach Reduktion. Es klingt voll und der Bass ist spürbar.
Ein zweiter HomePod macht das Fernseh-Equipment komplett und ist ein deutlich größerer Schritt als es einer alleine könnte. Während einer zu teuer ist – in meinen Augen mindestens 100 € – sind 2 fast schon preislich fair (oder sagen wir fairer).
Fazit
698 € für 2 Lautsprecher? Das ist und bleibt ein Wort, was es zu besprechen gilt. Für 700 € bekommt man sehr gute Soundbars, 5-1-Soundsysteme oder andere Smartspeaker. Teilweise bekommt man dafür auch ähnlich wertige Systeme. Entweder ist der Sound deutlich besser, oder die Konnektivität ist besser (Bluetooth, Spotify und ähnliches).
Aber warum sollte man dann die HomePods erwerben? Viele andere Soundsysteme oder auch Soundbars sehen oft nicht wirklich dekorativ aus. Da ist der HomePod wirklich eine bessere Lösung. Ein smarter Assistent war nie ein Hauptargument, aber ein anderer Dienst als Siri kommt mir aus Datenschutzgründen nicht in den Sinn. So fliegen viele Konkurrenten raus.
Die Verbindung über den Apple TV ist ein richtiger Pluspunkt, kein nerviges Bluetooth, aber auch kein extra Kabel legen. Nur Strom und schon läuft alles wie von alleine. Auch das ist ein Vorteil. Und dann kommt da der Bass. Der ist für mich ein Erkennungsmerkmal der HomePods, das hat richtig bums.
Das Upgrade ist für mich absolut gelungen. Es sieht optisch viel besser aus und der Sound ist auch besser geworden. Apropos Veränderung: keine Angst, die alten Minis haben ein neues Zuhause in anderen Räumen erhalten. Ein No-Brainer ist der HomePod aber wahrlich nicht. Wenn es zu eurem Equipment passt, ist es ein guter Kauf, aber eben nur dann.