Wenn ein Superhelden Comic, bei allen Reviews positiv abschneidet und sogar die “normalen” Medien darüber berichten, muss man von einer großen Nummer reden. Vielleicht ist es sogar der Hammer ?.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Band 1: Vergessene Helden
Seit nun mehr 10 Jahren lebt eine ungewöhnliche Familie auf einer Farm. In der Stadt merkt man noch immer das sie komisch sind. Das Ungewöhnlichste ist das es gar keine Familie, sondern Superhelden sind. Vor 10 Jahren wurden sie aus Spiral City beim Kampf gegen den Anti-Gott aus dem Universum geschleudert.
Die Helden sind Abraham Slam, Golden Gail, Barbalien, Colonel Weird, Madame Dragonfly und Talky-Walky. Ihr Kumpel Black Hammer aus Spiral City ist – wahrscheinlich – noch dort. Nach dieser ersten Einführung und Erklärung der Situation, werden 5 der 6 Helden pro Heft (2-6) eingeführt. Wir erfahren was für Kräfte jeder Held hat und ein bisschen die Geschichte des Helden.
Auf der Farm haben einige ihre Kräfte ganz oder teilweise verloren. Zurückreisen oder die Farm weiträumig verlassen, ist nicht möglich. Sie sind quasi gefangen. Gut das es in Spiral City noch Menschen gibt, die die Helden suchen und retten wollen.
Mein Comic Senf
Bevor ich auf Inhalt und co. eingehe möchte, möchte ich das Drumherum erzählen. Jeff Lemire – der Autor – hatte schon früh die Idee, konnte sie aber nicht umsetzten und hatte dann etwas später die Möglichkeit dazu. In der Ur-Fassung war er auch der Zeichner, die Protagonisten waren etwas anders. Das kann man bei den Extras nachlesen. Dort gibt es noch ein Nachwort und etwas Artwort und Covers. Interessant ist auch das der Zeichner Dean Ormston, nachdem ersten Heft einen Schlaganfall erlitten hat und danach Zeit brauchte, eh er wieder arbeiten konnte. Das Jeff hier Dean treu geblieben ist, ist die schöne Geschichte an der Sache.
So jetzt zum Inhalt. Wenn man die Geschichte nur nehmen würde, wäre ich bei okay bis gut. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Im Charakterdesign und auch in der Form wie die Superhelden aufgebaut sind, steckt so viel mehr. Es ist eine Parodie an Superhelden Comics, ohne albern oder belehrend zu wirken. Golden Gail hat eine Ähnlichkeit zu Shazam, nur verkehrt herum und dabei ist ihre ausgefallene Art, besonders. Diese Wertung kann man irgendwie für alle Helden treffen.
Die Zeichnungen sind keine A-Typischen Superhelden Zeichnungen. Das ist zum einen ungewohnt, kann aber manchmal absolut überzeugen. Der Stil ist für mich komplett mit Black Hammer und der Geschichte verwachsen. Somit im Gesamtkontext genial – ohne diese Story – würde ich den Stil etwas schlechter bewerten.
Was bleibt ist ein ganz leichter fader Beigeschmack, warum? Weil es prinzipiell “nur” die Origins gibt, und dann nicht einmal von allen Helden. Das ist aber nur das Fazit bis hier, mit weiteren Bänden, wird dieser Aufbau gold wert sein. Man muss in einem ersten Band den Spagat zwischen Aufregend und Spannend mit einer guten Einführung paaren. Viele können nicht beides erfüllen. Manche kommen zu schnell zur Sache, andere verrennen sich in Vorgeplänkel. Black Hammer macht es viel besser, auch wenn die Hauptgeschichte (wohl) noch nicht einmal begonnen hat. Nicht falsch verstehen: ich finde Black Hammer – auch in der Form – klasse, es ist halt nur für einen Band schwer greifbar, außer: ich will mehr.
Diese neue Welt – die Jeff Lemire hier geschaffen hat – ist nicht mal im Ansatz erkundet und verspricht noch so viel mehr. Auch die letzten Seiten haben diverse Fragen aufgeworfen. Black Hammer ist ein richtig guter Comic, eine Lizenz die für Splitter noch richtig erfolgsversprechend sein kann.
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