Beim Jahresrückblick 2020 ist bei diversen Hitlisten der Titel The Crow aufgetaucht. Auch wenn es sich “nur” um eine neue Veröffentlichung handelt, klang es interessant. Sowohl der tragische Verlust von James O’Barr, als auch das Unglück um den Hauptdarsteller, haben mich fasziniert. Was kann der dazugehörige Comic?
Der Plot
Detroit, ein schwarz gekleideter Mann, die Haut fahl wie Asche, Haare wie ein Heuhaufen, Katzen folgen ihm und eine Gesichtsbemalung. Das ist Eric. Er legt sich mit Gangstern an und das nicht zu knapp. Aber was bringt ihn zu so einem waghalsigen Schritt?
Schnell wird klar: er musste einen schweren Verlust hinnehmen, aber welchen? Rückblenden zeigen sein Leben mit Shelly, seiner großen Liebe. Gegen Mitte des Bandes bekommen wir die Auflösung geboten. Intensiv ist hier ein maßlose Untertreibung.
Im späteren Verlauf geht seine Rachezug weiter, bis er den letzten Gangster dran bekommen hat und Shelly gerächt hat. Auch die namensgebende Krähe zieht ihre Kreise. Niemand kann Eric entkommen, er ist entschlossen und wirkt unsterblich.
Mein Comic Senf
Zum Start – und im weiteren Verlauf – sind die Zeichenstile (ja die Mehrzahl) eines der auffälligsten Merkmale von The Crow. Die Gegenwart ist eher dunkel gehalten. Dabei sind die Zeichnungen schraffiert und härter. Der erste Vergangenheitsstil ist sanft, weich und zart. Dabei wirkt er auch realistisch. Der zweite Vergangenheitsstil hingegen ist einfach und nur grundlegende Elemente sind enthalten, die Panels sind sonst leer.
Jeder dieser Stile steht für sich und ist eine Augenweide. Das James O’Barr diese unterschiedlichen Stile und eine brauchbare Story abliefert, ist schlicht bemerkenswert. Aber was heißt schon brauchbare Story? Die Story ist emotional und unglaublich bewegend.
Am falschen Tag kann man schon mal ein Tränchen verdrücken. Man kann Eric sehr gut verstehen. Die Geschichte um James O’Barr ist einfach unglaublich, auch der Tod von Brandon Lee in der Verfilmung, wirkt wie aus einem schlechten Drehbuch.
All das findet ihr auch in der Einleitung dieser “absoluten” Edition, schließlich bekommen wir neugezeichnete Seiten, die damals aus Produktionsgründen nicht veröffentlicht werden konnten. Also auch für Fans des Originals wird hier mehr geboten.
Der Comic gehört fraglos zu den ganz großen Comics und damit auch zu den klassischen “Must-Haves” der Comicszene. Dazu kommt das Hardcover Gewand und die tolle Verarbeitung. Negative Punkte? Keine! Make long Story short: das hier ist ein Meisterwerk!
Meine letzten Worte:
Wunderschön und emotional