Innocent konnte mich mit Band 1 bereits überzeugen. Die Optik ist auffällig und gut, das Überformat ist genau richtig, das Thema frisch und anders. Natürlich ist die Gewalt und die verletzliche Seite von Charles-Henri noch das i-Tüpfelchen. Warum Band 2 solange gedauert hat? Wer weiß das schon.
Band 2
Das dramatische Ende von Band 1 wird direkt fortgeführt. Charles-Henri Sanson muss seinen Freund köpfen. Und es klappt irgendwie nicht, die Menge ist außer sich, schließlich quält er das Opfer damit. Als er dann übertreibt, schlägt die Stimmung um und er wird als Mörder beschimpft. Ein Trick seiner Mutter, kann die Situation entschärfen.
Charles-Henris Vater verlangt von seinen Kindern das sie eine Leiche sezieren müssen. Denn nur die Kenntnisse des Körpers macht es sie zu guten Scharfrichtern. Das Charles-Henri immer noch schwach und weich ist, sorgt bei seinem Vater für Unmut.
Er gibt es seiner Frau so richtig, er will einen neuen Sohn, nicht so eine Missgeburt, natürlich unbewusst vor den Ohren und Augen von Charles-Henri. Gemeinsam mit seiner Schwester wollen sie eine andere Zukunft. Und die schmerzhafteste Hinrichtung steht an.
Mein Manga Senf
Wie bei Band 1 habe ich unsicher zu dem Band gegriffen, nach Ausreden gesucht, warum ich aktuell lieber was anders lesen sollte. Nicht viel ist dann nötig um den Band durchzusuchten. Diesmal geht es leider mehr im Kurzgeschichten Stil durch die Welt kurz vor der Französischen Revolution.
Warum das schlecht ist? Weil man dadurch keine große Entwicklung der Protagonisten – im speziellen Charles-Henri – mit machen kann. Noch verstärkt wird der Eindruck durch die schnelle Entwicklung vom Sohn eines Scharfrichters zum Scharfrichter.
Das klingt jetzt eher mau, ist aber auch das Einzige was nicht überzeugt. Nachdem Band 1 mit Gefühlen und harter Folter den Leser auf eine Reise mitgenommen hat, so ist es jetzt Blut und Sex. Beides wird deutlich gezeigt und die Exekutionen werden deutlich erklärt. Es bleibt nichts für schwache Nerven.
Was das Highlight der Serie ist – nicht unbedingt für jeden Leser gleichermaßen, da nicht jeder Stil (auch nicht dieser) jeden abholt – ist die Zeichnung. Sie ist wie die Faust aufs Auge der damaligen Zeit. So muss man sich die Zeit und die Menschen vorstellen. Besser kann die Zeichnung dies nicht darstellen.
Meine letzten Worte:
Ein Gemälde mit Story