Willkommen im spannenden Osten. Bis zum letzten Spieltag der Regulären Saison blieb der Osten in der National Basketball Association spannend. Die Fragen wer belegt den Top Seed, wer erreicht die Playoffs und wer spielt gegen wen, blieben bis zum letzten Tag offen. Jetzt steht alles fest und es geht in eine Spannende erste Runde. Meine Eastern Conference Playoff Preview.
Boston Celtics |Â 53-29
Was sind die Boston Celtics aktuell? Contender? Ein Team im Rebuild? Man weiß es nicht. Die gesamte Saison spielten die Celtics stark, und zeigten das sie gegen jeden Gewinnen können. Angeführt von “the little Guy” sind die Celtics offensiv und defensiv stark. Die Mannschaft ist tief und hat eine gute Starting Five. Die Conference Finals sind möglich und trotzdem darf man – dank Swap Rights – unter den ersten 4 picken (danke Nets 🙂 ). Das Team ist nicht fertig, aber die Chance nach den Titel zu greifen, ist diese Saison da, auch wenn sie im Osten “nur” das drittbeste Team sind.
Zum Schluss konnte man sich auf den ersten Platz im Osten schieben. In den Playoffs kommt es auf die Match-Ups an. Die erste Runde ist das Aufwärmen, das dank dem ersten Platz, das Einfachste wird. In Runde 2 kommt dann schon die erste richtige Prüfung. Auch wenn man den beiden stärksten Teams im Osten, mit den Cavs und den Raptors, bis zum Conference Finale aus dem Weg gehen kann. Endgegner ist – wie für alle Ostmannschaften – Cleveland.
Chicago Bulls |Â 41-41
Oh je. Die Bulls liegen mir – rein aus nostalgischen Gründen am Herzen – aber was diese Saison los war, sorgt nur dafür das jeder anständiger Basketball Fan gehofft hat: “Hoffentlich schaffen sie es nicht in die Playoffs”. Der Plan nach der Auflösung eines ganz guten Kaders, war kaum erkennbar. Rondo funktionierte nicht und wurde zeitweilig sogar aus dem Kader gestrichen. Wade und Butler schimpften gemeinsam über die schlechte Einstellung der Kollegen. Und liefern Abend für Abend fast als einzige wirklich ab.
Das Spielsystem ist antiquiert. Nutznießer der schlechten Situation ist Paul Zipser. Der Deutsche bekommt mit 19,2 Minuten pro Spiel, mehr Zeit als gedacht und legt auch ganz stabile Zahlen (5.5 PPG, 2.8 RPG & 0.8 APG) auf. Sie haben sich im Laufe der Saison etwas zusammen gefunden und durchaus besser gespielt. Rondo, Butler und Wade haben eine Menge Playoff Erfahrung, mehr als alle Celtics zusammen. Was muss passieren damit die Bulls weiterkommen? Naturkatastrophen, Verletzungen, die gesamte Palette. Chancen haben sie keine.
Wichtig ist der erste Platz im Osten eigentlich nicht. Das “Team to beat” ist und bleiben die Cavs. Aber ein Vorteil hat der erste Platz, man darf gegen schwache Bulls, und damit das schlechteste Playoff Team dieses Jahr spielen. Brad Stevens ist einer der besten Coaches der Liga und die Bulls Taktik ist nicht undurchschaubar. Alles andere als ein klarer Sieg für die Kobolde, wäre ein Ãœberraschung. Ich gehe sogar auf Sweep!
4:0 |
Cleveland Cavaliers |Â 51-31
Der Meister ist gesetzt in den NBA Finals 2017! Mit dieser Aussage sind die Cavs in die Saison gestartet. Zu Beginn gab es auch keine Zweifel an dieser Aussage. Dann gab es diverse Probleme. LeBron wollte einen Spielmacher und der Kader wurde mit guten Spielern (Korver, Bogut, Williams) ergänzt. Bogut wäre so wichtig für die Defensive gewesen. Denn diese ist unglaublich wacklig in 2017. Genauer hat man sich an das Tabellenende des Defensivratings “runtergespielt”. Mit 110.3 Punkten für den Gegner ist man in der NBA einundzwanzigster.  Nochmal 21! Bilanz nach dem All-Star Game? 12-15 😮 So wird man kein Meister!
Wen interessiert schon was in der regulären Saison passiert? Das hat man vor dem letzten Spiel gegen die Celtics verlauten lassen. Aber die Playoffs sind dieses Jahr kein Selbstläufer. Die Celtics, Wizards und Raptors sind deutlich stärker und gefährlicher. Ein Spaziergang darf man – und sollte man – in Cleveland nicht erwarten. In der aktuellen Form, stehen mehr Fragezeichen als Antworten parat. Runde 1 sollten die Cavaliers für den berühmten Schalter nutzen.
Indiana Pacers | 42-40
So richtig läuft es nicht. Meine Prognose gab den Pacers einen Platz unter den ersten 4 im Osten. Weit gefehlt. Das Team funktioniert nicht. Paul George ist mit dem neuen Spielstil überhaupt nicht zufrieden, die alte Defensive Stärke ist ihm lieber. Myles Turner bietet noch etwas defensive. Die Neuverpflichtung Teague passt Offensiv gut ins Konzept. Generell ist die Starting Five schneller und offensiv stärker, als noch die “alten” Pacers.
Aber die Saison lief gar nicht wie erwartet, man ist mal so gerade knapp über 50% gelandet und auch nur knapp über den Strich. Konstanz sucht man in Indiana vergebens. Einem Sieg, folgte nicht selten eine Niederlage. Sogar Postseason Basketball stand bis zuletzt auf der Kippe. Paul George muss sich in Runde 1 zerreißen, damit die Pacers eine Chance auf ein bis zwei Siege haben. Kein leichtes Unterfangen. Stephenson und LeBron sind ja alte Playoff Konkurrenten. Mal sehen wer hier wem in die Ohren pustet.
Die Cavs brauchen eventuell einen Aufbaugegner, Selbstvertrauen schaffen muss das Ziel sein. Ab Runde 2 müssen sie sich abmühen. Da kommen die Pacers absolut Recht. Viel wird über den Playoff Schalter der Cavaliers gesprochen. Umlegen müssen sie ihn. Das beste Match Up ist klar LeBron gegen George. LeBrons Finals Lauf steht auf dem Spiel, aber (noch) nicht gegen die Pacers.
4:1 |
Toronto Raptors |Â 51-31
Die Raptors sind vor der Saison bereits als größter Konkurrent zu den Cavaliers in die Saison gestartet. Nach den “üblichen” Raptoren und diversen Ausfällen, kam die erhoffte Verstärkung in Form von Ibaka und PJ Tucker. Damit ist die Vier besser besetzt und man kann gelassen auf die Cavs hoffen. Hoffen? Der Ausfall von Lowry hat dem wichtigsten Raptor Spieler zurückgeworfen. Wie fit er zurückkommt, kann dieses Jahr viel entscheiden. Bisher sah er aber wie der Alte aus. Sie haben sich nach seinem Ausfall gut gehalten und zum Schluss den Turbo eingelegt, um noch auf die 3 zu rutschen. Das man die reguläre Saison mit genauso viel Siegen wie die Cavaliers beenden, wäre vor der Saison eine Ãœberraschung gewesen.
Da die Cavs aber auf der 2 gelandet sind, müssen die Raptors schon in Runde 2 gegen Cleveland ran. Wieder 7 Spiele in Runde 1, wären für die Raptors – gerade im Hinblick auf die Cavs – nicht gut. Aber immer erst von Spiel zu Spiel denken, und noch nicht von größerem Träumen. Die Bucks müssen auch erst einmal bezwungen werden.
Milwaukee Bucks |Â 42-40
Ein Wort: Antetokounmpo. Der neue 2,11 m (bzw. 2,13, je nachdem wen man glauben schenken möchte) große Point Guard der Bucks ist mit Abstand der wichtigste Spieler. Die Stat Line ist einfach nur beeindruckend: 22.9 PPG, 8.8 RPG, 5.4 APG, 1.6 SPG & 1.9 BPG. Zu Recht ist er Kandidat für den Most Improved Player Award und sicher bald MVP Kandidat. Das der zweitbeste Spieler Jabari Parker für den Rest der Saison ausfällt, ist bitter und schmälert sämtliche Erfolgsaussichten.
Der Greek Freak ist zwar nicht der einzige talentierte Spieler im Kader, aber viel mehr gibt es nicht, was den Raptors gefährlich werden könnte. Erwähnen könnte man noch Khris Middleton, der nach seiner Verletzung gut zurückkam. In der Defensive spielen sie gefährlich, das können die Raptors ausnutzen. Überraschend stark war die Saison von Brogdon. Schade dass das Duell noch nicht annähernd auf Augenhöhe stattfindet, die Bucks brauchen noch 2-3 Jahre.
Die Raptors sind noch immer nicht ein starkes Playoff Team, aber ein starkes Team sind sie alle mal. Alleine die Möglichkeit in Runde 2 die Raptors gegen die Cavs zu sehen, freut mich immens. Die Bucks sind aber kein Kanonenfutter. Es muss gekämpft werden. Und das werden immer knappe Begegnungen, die Serie entscheidet am Ende Lowry, DeRozan und Co. für sich, dank individueller Stärke.
4:2 |
Washington Wizards |Â 49-33
Die Wizards und Playoffs? Mitte November beim Stand von 2-8 eher unwahrscheinlich. Die Saison ging bereits zuvor mit Unstimmigkeiten zwischen Wall und Beal los. Neucoach Scott Brooks hatte keinen leichten Stand. Auch die miese Bank machte früh Probleme. Das man jetzt in die Playoffs und dann auch noch mit Heimreicht geht, ist mehr als Überraschend. Zum Vergleich: das letzte Mal gab es Heimrecht in Washington vor fast 40 Jahren.
Lange sah es sogar nach den ersten beiden Plätzen für die Wizards aus. Dann folgte die Aufholjagd aus Kanada und man muss sich nun, mit Platz 4 zufrieden geben. Da die Wizards bereits in der regulären Saison sich mit einer kleinen Rotation zufrieden gegeben haben, sind sie schon vorbereitet. Die Belastung, war dafür zuvor ungleich höher. Wie weit es geht ist schwierig, Runde 2 sollte das minimal Ziel sein. Gut das man den Cavs maximal lang aus den Weg gehen kann.
Atlanta Hawks |Â 43-39
Die erste Saison von Dennis Schröder als Starting Point Guard, war ein kleines Abbild der letzten Jahre. Man startete gut und siegte. Das Heimrecht winkte. Und dann kam der langsame Abstieg, sogar die Playoffs waren in Gefahr. Als dann auch noch Korver ging, war der Rebuild eingeleitet. Was können die Hawks in den Playoffs erreichen? Diese Frage ist komplexer als sie scheinen mag. Der Weg Richtung Conference Finals kann mit etwas Glück “leicht” sein. Trotzdem sind sie Aussenseiter.
Die Hawks spielen eine gute Defensive, aber vorne läuft es seit der All-Star Pause nicht mehr so gut. Howard hat sich gut eingefügt. Echte Gründe die Hawks als ebenbürtig, bzw. besser als die Wizards zu sehen, gibt es kaum. Die Playofferfahrung der Hawks ist höher, aber nur minimal. Vor 2 Jahren waren die Hawks in der selben Begegnung Favorit, auch wenn sie sich abmühten. Dieses Jahr wird ihnen keine Überraschung gelingen.
Der Backcourt der Wizards ist mit Wall und Beal absolut stark und sollte schon fast alleine reichen, die Hawks aus der Saison zu hieven. Porter wird weiter um einen guten Vertrag spielen. Bei den Hawks muss zu viel zusammen kommen, damit es für Runde 2 reicht. Wichtigster Spieler der Hawks ist Millsap und somit auch der Hoffnungsträger in Georgia. Umkämpft, aber nicht wirklich knapp, ziehen die Zauberer weiter.
4:2 |