Die NBA ist in der Offseason. Ein Großteil der Trades ist vorbei, Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Welche Mannschaften können sich in der nächsten Saison Hoffnungen auf einen Playoff Platz machen, welche sollten sich schon auf die Lottery Vorbereiten.
Zu guter Letzt die Playoff Kandidaten der Western Conference. Die Reihenfolge sagt nichts über die Platzierungen aus.
Golden State Warriors
Kommen wir zum Meister von 2014/2015: Den Golden State Warriors. Das beste Team der Regular Season, hatte es erst mit den New Orleans Pelicans und dann mit den Memphis Grizzlies zu tun. Beides wurde am Ende souverän gelöst. Gegen die Rockers in den Conference Finals konnte man sich deutlich durchsetzten. In den Finals lief es erst gar nicht gegen die Cavs. Mit dem Wechsel auf Small Ball konnte man die Championchip holen. Des Weiteren konnte man den MVP mit Stephen Curry stellen. Auch der Titel des besten GM ging an Golden State.
In der Offseason hat man direkt Draymond Greens Vertrag verlängern können. Im Draft konnte man Kevon Looney holen. Dass dieser soweit fallen würde, kann man schon als Glück für die Warriors verbuchen. Bei den Abgängen hat man – wie zu erwarten war – den Bankdrücker David Lee an die Boston Celtics abgegeben. Alles in allem kann man von einer guten Offseason sprechen, es gab aber auch nicht viel zu tun.
Ob die Verletzung, und damit auch der Ausfall von Headcoach Steve Kerr ins Gewicht fällt, ist noch nicht ganz sicher. Der Motor wird wohl am Anfang etwas stottern.
Trotz der Championchip ist man bei den Buchmachern nur auf Platz 2, gleichauf mit den Spurs.
Los Angeles Clippers
Was eine Offseason bei den Clippers! In der letzten Saison, hatte man Verletzungspech und schlug in einem Siebenspiele Match die Spurs. Das man dann in der Zweiten Runde deutlich gegen die Rockets führte, machte große Hoffnungen. Aber man verschenkte Spiel um Spiel und am Ende war man überraschend raus.
In der Offseason kämpfte man in aller erste Linie, um die Rechte an DeAndre Jordan. Er sagte mündlich den Dallas Mavericks zu, eine Katastrophe für Lob City. Die 5 wäre quasi unbesetzt gewesen. Er entschied sich um und alle waren sie glücklich. Plötzlich war man Contender. Man holte außerdem Paul Pierce, Wesley Johnson, Josh Smith, Cole Aldrich, Lance Stephenson und Pablo Prigioni. Dafür mussten unteranderem Matt Barnes und Spencer Hawes gehen. Auch den Sohnemann von Coach Doc Rivers, Austin Rivers, konnte man einen neuen Vertrag anbieten.
Das Pierce die gewissen Playoff Momente hat, wissen wir alle. Srephenson könnte ein Riskio sein, wenn er aber auf Pacers Niveau spielt, könnte er eine absolute Bereicherung sein. Johnson und Smith sind für die Konditionen ein Steal. Im letzten Jahr hatte man eine dünne Bank, das ist dieses Jahr anders. Die Clippers sind nun die neuen Bad-Boys der Liga und einer der größten Favoriten auf den Titel.
Memphis Grizzlies
Wenn man in der NBA von einem Meisterschaftsfavoriten (oder auch Contender) spricht, fallen viele Namen, die Grizzlies werden aber so gut wie nie erwähnt. Und das ist ein absoluter Fehler! Memphis hat einen starken Kader und ein klassisches Spiel. Aktuell ist in der NBA Smallball und Run’n’Gun angesagt, in Memphis geht es um starke bissige Defensive. Das Shooting ist aber nicht ihre Stärke.
Die wichtigste Aufgabe war Marc Gasol zu halten. Der hatte null Absichten den Franchise aus Tennessee zu verlassen. Er unterschrieb sofort. Nach der Saison ist Conley der nächste wichtige Free Agent.
Kosta Koufos wurde abgegeben und dafür kommt Brandon Wright. Dieser kann vor allem im Pick’n’Roll den Grizzlies mehr Tiefe geben. Dazu kommt noch Matt Barnes, der quasi schon immer ein Grizzlie war, er passt perfekt in den Kader.
Für die Playoffs sind sie gerüstet, wie weit es geht ist im Westen nur schwer zu prognostizieren.
Oklahoma City Thunder
Was OKC immer wieder für ein Pech hat, ist einfach unfassbar. Der Kader ist seit einigen Jahren hoch veranlagt, aber zu dem großen Wurf reichte es bisher nie. Warum ist das so? Verletzungen! In der abgelaufenen Saison fiel Kevin Durant gefühlt die komplette Saison aus. Auch Westbrook und Ibaka mussten öfter pausieren als ihnen lieb war. In der Regular Season zauberte Westbrook ein Triple Double nach dem anderen aufs Parkett. Für die Playoffs reichte es am Ende knapp nicht.
In der Offseason hat man mit Kyle Singler und Enes Kanter verlängert. Damit muss man Luxussteuer bezahlen, aber lieber so, als wie damals, als man einen gewissen James Harden abgegeben hat, um keine Luxussteuer zu zahlen. Nach der Saison wird Kevin Durant Free Agent. Eine gute Saison mit den Thunder wird sicherlich die Chancen auf einen Verbleib in Oklahoma erhöhen. Abgänge fallen mit Perry Jones und Jeremy Lamb überschaubar aus.
Das man Scott Brooks entlassen hat, war eine kleine Ãœberraschung. Die Aufgabe von Neucoach Billy Donovan ist sicher keine leichte, auch wenn der Kader hochtalentiert ist.
Alles in allem ist OKC ein Contender! Und das heißt die Playoffs werden diesmal erreicht, es sei denn, es verletzt sich wieder die halbe Mannschaft. Am Zug wären sie langsam mal.
Houston Rockets
Die Rockets haben sich trotz der Abwesenheit von Dwight Howard gut angestellt in der Regular Season. In den Playoffs waren die Mavs keine Konkurrenz, gegen die Clips hatte man den längeren Atem. In den Conference Finals waren die Warriors eine Nummer zu groß. James Harden hat den zweiten Platz im MVP Voting gemacht, und spielt auch in der kommenden Saison eine entscheidene Rolle. In der Offseason kümmert man sich um die Verträge von Patrick Beverly, Corey Brewer und K.J. McDaniels. Josh Smith ging lieber zu den Clippers. Mit Ty Lawson hat man ein gutes Geschenk aus Denver bekommen, dafür wurden Kostas Papanikolaou, Nick Johnson, Joey Dorsey und Pablo Prigioni – die maximal als Rollenspieler einzustufen sind – abgegeben.
Die Playoffs sind mehr als drin. Im Knüppelharten Westen hängt aber alles Weiteres von den Matchups ab. Sollten diese “gut” ausfallen, ist auch wieder das Conference Final drin, aber eigentlich sollte nach Runde 2 Schluss sein. Spurs, Warriors und Clips sind aktuell besser einzuschätzen, wenn nicht sogar die Thunder.
Dallas Mavericks
Wo fängt man bei den Mavericks an? Letzte Saison, steht’s auf Playoff Kurs. Am Ende gab es die deutliche Niederlage gegen die Rockets. Rondo wurde in der Serie bereits ausgemustert und somit ist er einer der Abgänge der Mavericks. Man hat Tyson Chandler abgegeben um sowohl Platz unter dem Cap, als auch auf Center zu bekommen. Man wollte dafür DeAndre Jordan holen. Man bekam die Mündliche Zusage, Contender war man mit Jordan nicht, aber ein sicherer Playoff Kandidat. Jordan sagt ab und Dallas stand vor einem Scherbenhaufen. Deswegen holte man Zaza Pachulia, Javall McGee und Samuel Delembert. Die großen Verpflichtungen waren aber Wesley Matthews und Deron Williams.
Gegangen sind Monta Ellis, Al-Farouq Aminu und Amar’e Stoudemire. Am Anfang der Saison sind viele Verletzt, es ist schwer den achten Platz im Westen zu bestimmen. Die ersten Sieben sind “gesetzt”. Um Platz acht kämpfen 3-4 Teams und da sehe ich Dallas knapp vorne, trotz der vielen Verletzten zu Beginn der Saison.
New Orleans Pelicans
Die Pelicans haben in einem spannenden Saisonfinale den achten Platz in der Western Conference vor den Thunder belegen können. Das kann man zweifelsohne als Erfolg verbuchen. In den Playoffs konnte man gegen den späteren Champ nur bedingt mithalten.
Das Anthony Davis den höchsten Vertrag der NBA Geschichte unterschrieb und damit lange in New Orleans bleibt, war die beste Nachricht für alle Pelicans Fans. Damit bekommt man zum einen, einen der besten Spieler der Liga und zum anderen Planungssicherheit. Ömer Asik und Alexis Ajinca haben ihre Verträge verlängert, ob diese überhaupt gebraucht werden, wird sich zeigen. Unter Neucoach Alvin Gentry könnte Small Ball herrschen und dann würde Davis auf die 5 rutschen. Generell ist der Wechsel auf dem Headcoach posten ein guter für die Pels. Schließlich ist er als Offensiv-Guru bekannt. Als Defensiv Coach wurde Darren Erman verpflichtet.
Aber nochmal zurück zu Asik. Er ist ein eher langsamer, kaum athletischer Big Men, mit wenigen Offensivskills. Dass er einen langen Vertrag, zu solch hohen Konditionen unterschrieben hat, ist wohl ein kleiner Fleck auf der sonst eher Positiven Offseason.
Das die Playoffs diesmal ohne Zittern möglich sind, sollte klar sein.
San Antonio Spurs
Kommen wir zu den absoluten Offseason Gewinnern. Die letzte Saison verlief wie oft bei den Spurs, eher durchwachsen. Am Ende wurden sie immer heißer und zogen locker in die Playoffs. Dort mussten sie in einer Finalwürdigen Sieben Spiele Partie gegen die Clippers die Segel streichen.
Kawhi Leonard und Danny Green haben einen Maximalvertrag bekommen. Tim Duncan und Manu Ginobili haben um ein Jahr verlängert. David West konnte man für ein Minimalvertrag verpflichten. Aber der Big Deal war LaMarcus Aldrige! Das sich LA für die Spurs entschieden hat, war die Faustdicke Überraschung. Um ihn zu Verpflichten mussten Aron Baynes, Marco Belinelli und vor allem Tiago Splitter abgeben werden.
Viele sehen die Spurs als die Ãœber-Contender. Für mich sind sie “nur” ein Contender. Playoffs sind logischerweise das Minimalziel. Conference-Finals sind durchaus möglich.
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