Die Division mit dem NBA Champion 2016 ist nun dran. Wird jemand den Meister vom Thron stoßen? Wer zieht in der Central Division in die Playoffs? Wer geht leer aus?
Hinweis: Die Reihenfolge der Mannschaften symbolisiert die umgekehrte Position in der Division. Oben steht die Mannschaft, die in meinen Augen, am schlechtesten abschneidet. Danach folgen die weiteren Plätze. Bis zum Schluss die beste Mannschaft der Division kommt.
Die Prognose nach jeder Mannschaft gibt an, ob ich für den Franchise nächste Saison mehr oder weniger Siege in der Regular Season erwarte.
Milwaukee Bucks
Trotz des Rückschrittes der Bucks, ist die Zukunft in Milwakuee positiv. Der Kader ist jung und lang. Der Playoffeinzug vorletztes Jahr, weckt noch immer große Hoffnungen und Erwartungen. Die die Bucks aktuell nicht erfüllen können.
Nach der “Großartigen” Verpflichtung von Greg Monroe, stellt man schnell fest: der passt nicht zu uns. Gleiches gilt für Michael Carter-Williams. Mittlerweile ist er nur noch sechster Mann. Das man langfristig nicht mehr auf Monroe setzt, zeigt die Vertragsverlängerung von Miles Plumlee. Antetokounmpo spielte letztes Jahr überraschend auf Point Guard, das wird wohl auch in der nächsten Saison so sein.
Khris Middleton fällt verletzt für zirka 6 Monate aus und das obwohl er der beste Schütze des Teams ist. Um diesen Ausfall zu kompensieren verpflichtete man via Trade Michael Beasley.
Matthew Dellavedova, Mirza Teletovic und Jason Terry kamen dazu. Die jungen Stützten sind länger gebunden, brauchen aber noch Zeit. Der Kader wirkt teilweise an den falschen Stellen überfüllt. Thon Maker konnte im Draft gezogen werden, er braucht Spielzeit, die er aber am Anfang nicht bekommen wird. Schließlich will man Monroe ins Schaufenster stellen. Aber Maker kann das Feld breit machen, ist athletisch und Verteidigt ordentlich. Generell werden wir bis Februar den ein oder anderen Deal mit den Bucks sehen, um die Verstopfungen zu lösen.
Die Stars des Teams sind klar Giannis Antetokounmpo und Jabari Parker. Sie müssen mehr Verantwortung tragen und ihren Wurf verbessern, um den Bucks richtig zu helfen, reine Athletik reicht nicht mehr.
Der früh in den Himmel gelobte O.J. Majo konnte den Status nie gerecht werden und wurde für 2 Jahre von der NBA gesperrt.
Die Bank war letztes Jahr eine der unproduktivsten der NBA. Das Problem wurde aber so gut wie gar nicht angegangen. Großes Plus der Bucks ist die Möglichkeit einige Spieler auf mehreren Positionen einzusetzen, das macht sie flexibler und gegenüber von Verletzungen resistenter.
Vor der Verletzung von Middleton, sah ich die Bucks in dem Dunstkreis der Playoffs. Jetzt ist es schon sehr unwahrscheinlich. Ein paar Siege mehr könnten es werden, aber nicht die nötigen 10 Siege.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
33 |
Chicago Bulls
Einige hatten unter Neu-Coach Hoiberg eine Veränderung des offensivere Spiels der Bulls erhofft. Butler würde besser werden und Rose wieder der Alte. So die Idee. De facto wurden die Playoffs verpasst und Ideenloser Basketball gespielt.
Bevor man noch ein Jahr ohne klaren Franchise Player geht und Rose ohne Wert verliert, entschied man sich Rose nach New York zu traden. Als Free Agent verlor man noch zusätzlich Joakim Noah und Pau Gasol. Was sollte mit dem restlichen Bulls Kader jetzt tun? Diese Frage stellte sich das Frontoffice.
Und so kam es zur Überraschung: der HEAT Spieler Dwayne Wade wurde genau wie Rajon Rondo verpflichtet. Was auf dem ersten Blick nicht gut aussieht, ist auch beim genaueren hinschauen noch schlimmer. Das Spacing mit Rondo und Butler, Wade und Rondo oder Butler und Wade ist eine Katastrophe. Butler – der auch viele Trade Angebote bekam – muss auf die 3 rutschen. Wade und Rondo sind nicht kompatibel und müssten “getrennt” spielen. Das Funktioniert genau so wenig, wie das einer von beiden auf der Bank startet.
In Chicago 2016/2017 wird Wade der beste Spieler sein, der Franchise Player ist aber Butler. Das bestätigte auch Wade nach seinem Wechsel: “Das ist Jimmy Butlers Team”. Doug McDermott, Bobby Portis und Nikola Mirotic könnten sich in der nächsten Saison weiterentwickeln, das sollten sie für einen Bulls Erfolg auch. Auf der 5 hat man für Rose Robin Lopez bekommen.
Die erste Fünf wird Backsteine von Downtown werfen, die Bank hingegen wirft zwar Dreier, aber bringt kaum Defensive. Von Rondo kann man wieder aufgeblähte Stats erwarten, ob diese mal was anderes bringen als Double-Doubles und Triple-Doubles, wird sich zeigen.
Wade und Rondo kann mal als “seit uns nicht böse” Dienst an den Fans gesehen werden, sonst ist es eher Kontraproduktiv. Man hat den Abgang des “Homeboys” mit Wade und Rondo den Fans leichter gemacht. Nach einem Jahr ist Wade Free Agent und Rondo kann zum Free Agent werden, sofern es die Bulls wollen.
Die Bulls bleiben in der Playoff-Wolke, aber ein erneutes Verpassen würde mich nicht wundern.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
42 |
Detroit Pistons
Die Pistons haben sich letzte Saison als Achter in die Playoffs gehievt um deutlich gegen die Cavaliers auszuscheiden. Entscheidend war das Duo Reggie Jackson und Andre Drummond. Sie harmonierten im Pick’n’Roll, waren an vielen Korberfolgen beteiligt und Drummond garnierte es noch mit etlichen Double Doubles. Deswegen ist der Ausfall von Jackson, zu Beginn der neuen Saison, umso schlechter. Es kann gut sein das die Pistons genau deswegen die Playoffs verpassen. Drummond ist der schlechteste Freiwurfschütze der Liga. Da hilft die Änderung der “Hack-a-Whatever”-Strategie nicht viel. Von Reggie Jackson kann man noch einen Sprung in der Entwicklung erwarten (wenn er rechtzeitig fit wird).
Stan Van Gundy macht seine Arbeit bei den Pistons in den letzten Jahren vortrefflich. Er ist damals nicht nur als Coach sondern auch als Teampräsident nach Detroit gekommen. Seitdem wurde kein Stein auf dem anderen gelassen. Der Kader wurde umgebaut und hat gewisse Ähnlichkeiten mit dem Team aus Orlando, was damals Gundy geleitet hat.
Der Trade von Tobias Harris in der letzten Saison, wird erst diese Saison Früchte tragen. Denn Harris – aber auch Kentavious Caldwell-Pope – können neue Offensive Akzente setzten. Harris könnte vielleicht aus dem Tandem Drummond / Jackson ein kleines Auto mit drei Plätzen machen. KCP ist ein guter Defensivspieler. Das könnte sich in der nächsten Saison noch verstärken. Boban Marjanovic und Ish Smith ergänzen den 2016/2017 Kader der Pistons. Und damit haben die Pistons einen deutlich bessere Bank als noch letztes Jahr. Wenn man die kaum vorhandenen Abgänge sieht, merkt man schnell: das war eine gute Offseason. Die Spieler im Kader sind jung und können sich noch entwickeln. So wird auch der Pick vom letzten Jahr – Stanley Johnson – weiter an seinen Fähigkeiten feilen.
Viele Teams haben wegen ihren Verträgen ein ungewisse oder zu fest gezurrte Zukunft. Die Pistons haben ihre Spieler bis 2019 gebunden, bleiben aber flexibel. Aber sie müssen bei der Feldwurfquote und der Assistszahlen besser werden, sonst wird es knapp.
Die Pistons sind wieder wer. Die Playoffs hängen an der Gesundheit und Genesung von Jackson, stößt er bald wieder dazu und stellen sich die Pistons ohne ihn nicht dumm an, sind die Playoffs machbar. Der große Wurf (Runde 2) ist aktuell wohl noch Utopie, aber manchmal ist man nur eine Verletzung entfernt.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
44 |
Indiana Pacers
Schneller soll es werden. Das war letzte Saison schon das Motto der Indiana Pacers. Diese Saison fängt alles mit dem Trainerwechsel an. Der Defensiv orientierte Frank Vogel wurde nicht verlängert und wurde durch Nate McMillan ersetzt. Das klingt erstmal nach keinem großen Update, schließlich ist McMillan ebenfalls eher ein Defensivcoach. Aber man sollte ruhig ein wenig genauer schauen. Denn dann fällt auf, das er sich nicht so stark auf die Defensive konzentriert wie Vogel und natürlich auch ein wenig sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Er kennt das Team – schließlich war er zuvor Assistent Coach der Pacers und er hat einen guten Draht zu Paul George.
Teague hat man sich noch vor dem Draft geholt und dafür Hill abgegeben. Der neue Point Guard ist offensiv ein Upgrade, auch wenn er defensiv hinter Hill bleibt. Paul George kann noch besser werden, der Wichtigste ist er bei den Pacers schon lange. Er gehört zu besten Spielern der Welt, Top 10. Zusätzlich ist er der beste Two-Way-Player und MVP Kandidat. So einen Spieler in den eigenen Reihen ist ein Segen. Mit Al Jefferson konnte man einen guten Defensiv Center holen, aber die Starterrolle ist für ihn nicht vorgesehen. Dazu würde er die Geschwindigkeit zu sehr nach unten ziehen. In der zweiten Fünf bringt er aber Stabilität. Zumal man mit Myles Turner einen jungen Ausbaufähigen Spieler hat.
Einige Spiele gehen in der nächsten Saison automatisch oder auf Wunsch der Pacers, in die Vertragsfreiheit. Das setzt oft noch einmal extra Kräfte frei. Aber auch George kann nach der Saison wechseln. Deswegen ist eine erfolgreiche Saison wichtig. Durch die Verschlechterungen der Teams aus Atlanta und Miami sind die Pacers klarer Favorit auf den Heimvorteil im Osten.
Genauer sind die Pacers nur eine von drei Mannschaften (Zusammen mit Toronto und Boston) die in der Regulären Saison, an Cleveland Anschluss halten können. Von dem her sind die Playoffs das minimal Ziel.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
45 |
Cleveland Cavaliers
Wer Meister ist, ist Favorit. So oder so ähnlich stellen sich die Cleveland Cavaliers die neue Saison vor. Matthew Dellavedova und Timofey Mozgov haben die Cavaliers verlassen. Beide sollten aber nicht (mehr) den Unterschied machen. Mo Williams hat sich dann irgendwann, doch für ein Karriereende entschieden.
LeBron hat seinen Vertrag verlängert. Aber was ist mit J.R. Smith? Dieser wartet noch immer auf einen neuen Vertrag. Wieder muss der Besitzer Dan Gilbert mit einem Spieler von Agent Rich Paul verhandeln. In der letzten Saison gab es das gleiche Spiel mit Dan Gilbert, Rich Paul und Tristan Thompson. Ob es wieder mit JR klappt ist ungewiss. Ohne ihn sind die Cavaliers klar schlechter. Also sollte Gilbert zahlen, oder? Naja, die Geisel die Rich Paul nimmt, ist irgendwann zu viel und erst Recht wenn der Franchise bereits über die Luxussteuergrenze ist und kräftig Strafe zahlen muss. Zumal was muss Dan Gilbert jetzt noch beweisen? Er hat Geld in die Hand genommen, hat zuviel gezahlt und die Meisterschaft nach Cleveland geholt. Er kann nicht immer mehr zahlen.
Auf der Eins wirbelt natürlich Kyrie Irving, der nach seinen sehr gutem Finals Auftritt, seine Position mehr als nur gefestigt hat. Ob seine Minuten in der Regulären Saison hoch gehen um LeBron zu entlasten oder wieder zur Schonung der eigenen Gelenke runtergehen, wird sich zeigen. Kevin Love scheint erst einmal Safe zu sein. Sollten aber Probleme aufkommen, vielleicht sogar der erste Platz in der Conference in Gefahr sein, könnte man um ihn ein Trade Paket schnüren. Der Finger wird sowieso in Richtung Love zeigen, wenn es um die Schuldfrage geht.
Die Bank kann höchsten Ansprüchen nicht genügen, vor allem ist sie alt. Sieben Spieler im Cavs Kader sind älter als 30 und biegen teilweise auf die Zielgerade ihrer Karriere ein. Smith ist hier noch nicht mit eingerechnet.
In der Regulären Saison geht es in Cleveland nur darum, die Form zu halten bzw. zu kommen und sich einzuspielen. Die Playoffs sind klar, wenn nicht sogar die Finals. Denn eins ist klar: LeBron ist DER Ostmeister der NBA.
Anzahl Siege letzte Saison |
Prognose |
57 |
Zu den anderen Divisionen:
Eastern Conference:
Atlantic Division | Southeast Division | Central Division
Western Conference:
Southwest Division | Northwest Division | Pacific Division
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