Wer schon länger auf Vincisblog liest, wird sich vielleicht noch an meine Prognose erinnern: “Smartwatch das nächste große Ding”. Eventuell habe ich bald eine, schrieb ich des Weiteren. Bis vor kurzem hatte ich keine. Die große “Revolution” blieb aus. Aber ich behielt das Ganze im Auge. Genauer gesagt warf ich ein Blick auf die Apple Watch. Jetzt hängt sie an meinem Arm. Was sie kann? Wofür ich sie verwende? Warum man eine braucht, oder eben nicht? Erfahrt in diesem Test.
Warum ein Smartwatch?
Diesen Teil habe ich vor dem Kauf geschrieben. Warum? Weil ich wollte meine Erwartungen darlegen, ganz einfach. Das erste Ziel ein Zeitmesser am Arm. Ja ich hatte zuvor eine Armbanduhr, aber digitale Anzeigen mag ich mehr und Zusatzinformationen sind gerne gesehen. Dazu kam das meine alte Armbanduhr nicht mehr so glanzvoll ist wie zum Kauf (9 Jahre alt). Nachdem Jawbone Desaster hätte ich gerne wieder einen Fitnesstracker, aber a) gibt es kaum Gute und b) kaum welche sind sowohl Businesstauglich als auch für private Anforderungen geeignet.
Kleinere Gründe stellen die dezente Benachrichtigungsfunktionen dar, also das “ah nicht so wichtig” oder “jetzt muss ich das Meeting verlassen” Information. Dabei natürlich nicht das Smartphone zücken zu müssen, ist ganz praktisch. Selbiges gilt fürs Autofahren, ist aber dank Apple CarPlay nicht mehr ganz so relevant für mich.
Hundert Modelle?
Wer mal eben eine Apple Watch kaufen will, muss erst mal einiges beachten. Zuerst benötigt man zum Verbinden ein iPhone welches jünger als das iPhone 6 ist. Dann gibt es die Apple Watch (quasi die Erste), welche bei Apple nicht mehr erhältlich ist, die Apple Watch series 1 (erste Generation mit einem kleinen Upgrade vom letzten Jahr), die Apple Watch series 2 (welche zum Schwimmen geeignet ist, GPS besitzt, letztes Jahr erschienen ist, und mittlerweile nicht mehr von Apple vertrieben wird) und die Apple Watch series 3 von diesem Jahr. Klingt das für euch verwirrend? Dann wird es noch schwieriger. Es gibt immer 2 Größen. 38 mm und 42 mm können gewählt werden. Das ist zum einen eine Preisfrage und zum anderen eine Frage des Handgelenks.
Es gibt verschiedene weitere Versionen bei der die Uhr aus unterschiedlichen Materialien besteht und tausende Armbänder. Empfehlung: nehmt ein Standardarmband. Bei diversen Internetanbieten bekommt man andere Armbänder für einen Bruchteil des Preises, im Vergleich zu Apples Fabelpreisen. Ach und die series 3 gibt es auch noch mit LTE: Eine Multi-SIM, genauer eine E-SIM, befindet sich dann in der Watch und sorgt dann dafür das man ohne iPhone Surfen kann. In Deutschland ist dies nur als Telekom Kunde möglich. Der Nutzen ist für mich nicht da, also kann ich darauf verzichten.
In der Folge schreibe ich über das Modell was ich erworben haben: Apple Watch series 3 42mm ohne LTE und einem schwarzen Gehäuse (silber war in meiner Größe nicht erhältlich und ich konnte nicht warten 😛 ).
Verpackung + Lieferumfang
Wer eine Apple Watch kauft bekommt eine längliche Packung mit Schrumpffolie. Unter der Folie ist ein Karton, den man vom Boden abheben kann. Die Apple Watch kommt direkt mit montierten Armbändern. Des Weiteren gibt es noch eine weitere Armbandlänge, kleine Anleitungen in zig Sprachen, das Ladekabel mit Stecker. Dieses Ladekabel ist bis auf einen kleinen Kreis am Ende ein Lightning Kabel. Auf den Kreis kann man dann die Watch magnetisch ablegen. Und dann lädt die Watch “kabellos”.
Mehr ist nicht drin, aber wie sooft: weniger ist mehr 😀 .
Basiseinheit
Die Apple Watch besteht aus einer Basiseinheit an der die Armbänder befestigt werden. Auf der Front der Basiseinheit befindet sich das Touchdisplay. Je nach Ausrichtung befindet sich auf der Seite die Krone und eine Taste. Die Krone ist nicht wie bei herkömmlichen Uhren zum Stellen der Zeit, sondern zum Bedienen der Uhr gedacht. Ein Klick auf die Krone aktiviert die Apple Watch oder navigiert zwischen Uhr und Menü. Die Taste darunter öffnet bei einem Klick den App Switcher der Watch. Ein Doppelklick aktiviert Apple Pay – was in Deutschland noch nicht verfügbar ist. Ein langer Klick öffnet das Ausschaltmenü.
Gerade die Bedienung mit der Krone ist mir erst später in den Sinn gekommen. Der Vorteil ist konkretere Steuerung als via Touch und das Display bleibt sauber. Also nutze ich die Krone immer häufiger.
Display
Das Display zeigt sich von zwei Seiten: einer positiven und einer negativen. Positiv dürfte der Ersteindruck sein. Das Display ist hell und konstraststark. Die Elemente wirken wie aufgedruckt, wie laminiert. Wo das Display anfängt und aufhört ist auf dem ersten Blick positiv, ist aber der negative Punkt. Denn das Display ist eigentlich winzig und der Bezel ist viel zu groß. Da muss eigentlich mehr gehen. Besonders gut sieht man das an den folgenden Screenshots, denn die Elemente sind direkt an den Rand geklatscht.
Insgesamt ist das Display aber mehr als nur okay und macht viel her. Es lässt sich prinzipiell immer gut ablesen, die verschiedenen Helligkeitstufen sind nur manuell einstellbar, aber auch auf niedrigen Stufen kann man noch viel erkennen. Auch Sonnenlicht und Gegenlicht sind kein Hindernis.
Das Display schaltet sich alleine bei Benachrichtigungen und Sichtkontakt (nicht unter dem Pullover) an. Auch die typische Handbewegung (Arm anwickeln und anheben) aktiviert das Display. Ausschalten kann man das Display nicht, das geschieht automatisch. Zu Beginn habe ich es immer via Krone ausschalten wollen.
Ersteinrichtung
Nachdem alles ausgepackt wurde kann man die Apple Watch mit einem langen Druck auf die Taste an der Seite anschalten. Der bekannte Apfel erscheint. Mit einem iPhone und der Apple Watch App – Bluetooth muss zwingend am iPhone an sein – kann man dann die Watch aktivieren. Dazu scannt man via iPhone die Watch und schwupps ist sie verbunden. Ein paar Einstellungen vornehmen und schon müssen wir uns gedulden. Denn nun wird die Watch eingerichtet und das dauert.
Da ich gleich 2 Modelle gekauft habe – meine Frau braucht ja auch eine 😛 – konnte ich mir ein gutes Bild von der Ersteinrichtung machen. Bei mir ging alles ohne große Probleme. Bei meiner Frau musste erst einmal das iPhone auf den neuesten Stand gebracht werden. Danach lief aber alles reibungslos.
Und jetzt?
Im Vergleich zu anderen technischen Errungenschaften kam schnell der “Und jetzt?”-Moment. Denn nachdem man an den Watchfaces (später dazu mehr) rumgespielt hat, kann man jetzt nicht so viel machen. In meinem Kopf ratterte es bereits: war es ein Fehler? Ohne jetzt ein Fazit abzugeben, gebt dem guten Teil noch eine Chance. Denn ob ein Smartwatch etwas für einen ist oder nicht, sieht man nicht beim Einrichten, sondern erst im täglichen Einsatz.
Dieser Moment war trotzdem nicht schön. Denn andere Geräte kann man Stunden auf Herz und Nieren prüfen. Die Apple Watch hängt relativ schnell “nur” noch fröhlich am Arm und zeigt den Sinn (oder Unsinn) erst später von sich aus.
Akku
Die ersten Smartwatches waren nicht gerade bekannt für eine lange Akkulaufzeit. Wie schlägt sich die Apple Watch Series 3? Angst das die Uhr den Tag nicht überstehen kann, braucht man nicht haben. Nach einem normalen Arbeitstag – also viel arbeiten, wenig Apple Watch 😛 – sind noch knapp 60 % über. Nutzt man die Uhr oft (viele Benachrichtigungen, immer mal wieder Apps öffnen und Nachrichten beantworten) sinkt die Akkulaufzeit etwas. 2 Tage kann man schaffen, ich war sogar mal schon etwas im dritten Tag. In der Regel liegt die Akkulaufzeit aber irgendwo zwischen 1 und 2 Tagen. Was eher vom Nachteil ist. Denn man möchte die Watch ja nur ablegen, wenn man sie nicht benötigt. Da bietet sich der Schlaf natürlich an. Diese Zwischenzeiten sind eher ungünstig.
Vielleicht weniger interessant ist die Ladezeit, aber trotzdem möchte ich sie erwähnen. Denn ich war absolut überrascht. Negativ überrascht. Mit 10% habe ich die Watch angesteckt und musste fast 2 Stunden (1:48) warten bis ich sie wieder verwenden konnte. Das ist ziemlich langsam. Deswegen, ladet sie am besten nach 2 Tagen (wenn sie solange durchhält) in der Nacht zum dritten Tag.
Sollte die Uhr dem Akkuende entgegen gehen, kann man manuell oder nach Aufforderung die sogenannte Gangreserve reinmachen. Das ist ein Energiespramodus, der die smarte Uhr zu einer Uhr degradiert. Also fällt auch das Fitnessthema (später mehr) ins Wasser. Was beim genauen betrachten doppelt doof ist. Denn so kann man während der Gangreserve Zeit und der dann anstehenden Ladezeit, kein Fitnesstracking nutzen. Das fand ich dann etwas Schade. Eine Auswahl was in der Gangreserve geht oder “nur” Fitness geht (keine Benachrichtigung) würde mir besser gefallen.
Watchfaces
Ein Vorteil einer smarten Uhr ist die Anzeige. Diese kann nach Belieben – oder nach Apple belieben – angepasst werden. Apple bietet hier eine kleine Auswahl an vorgefertigten Designs, die dann unterschiedlich stark angepasst werden können. Das ist meist die Farbe, ein paar Schemas und kleine Informationen aus anderen Apps. Das können Wetterinformationen sein, aber auch Kalender oder Batterieinformationen (aber nur von der Watch, nicht vom iPhone). Auch Drittanbieterapps können hier auftauchen, das ist aber eher die Ausnahme.
Ein komplettes anpassen oder ein anpassen von Schriftarten oder ähnliches ist nicht möglich. Das ist Apple typisch und dürfte die Kunden hier nicht überraschen. Androiduser werden damit aber wieder Wasser auf ihre Mühlen bekommen. Da geht definitiv mehr und die Einschränkungen finde ich etwas Schade. Warum kann ich nicht Elemente frei Platzieren? Oder diverse Watchface Elemente mit einander kombinieren? Das würde die Individualisierung deutlich steigern. Ich gehe sogar soweit das mir keine Watchface hundertpro gefällt und ich würde gerne mehr entscheiden, wie meine Uhr aussieht.
Die ausgewählten Designs werden in der App – in der sie auch eingestellt werden – gespeichert und können dann mit einem Wisch auf der Apple Watch durchgeschaltet werden. Somit kann man je nach Situation wechseln. So kann man beim Joggen eine andere Uhr wählen, als zum Beispiel auf Arbeit.
Die Watchfaces bieten dann aber noch unterschiedliche Nebenfunktionen. Wählt man Micky oder Mini aus, wird die Uhrzeit und ein kleiner Spruch dazu ausgegeben, wenn man auf die Mäuse tapt. Beim Astronomie Watchface kann man Zoomen und die Erde oder das Sonnensystem drehen. Bei Fotos kann man mit einem Klick durch selbige wechseln.
All about Apps!
Ohne Apps können heutige Geräte kaum noch auskommen, bzw. eher andersrum, jeder Kunde möchte selbst mit kleinen Progrämmchen sein ultimatives Gerät erschaffen. Nachdem einrichten wurden mir alle Apps die auf den iPhone installiert sind und Apple Watch fähig sind übertragen (auch wenn es Apple installiert nennt). Diese empfehle ich drigend mal auszuprobieren. Nicht alle Apps machen auf der Watch Sinn und sie laden zu Beginn sehr langsam. Die Comdirect Banking App ist immer abgestürzt, die Facebook Messanger App ist nicht mal aufgegangen. Also immer schön testen. Beides wurde dann Tage später per Update behoben.
Solltet ihr explizit gute Apple Watch Apps suchen, könnt ihr in der Apple Watch App direkt in den App Store nach geeigneten Apps suchen. Das ist alles recht einfach gehalten und sollte für niemanden extrem kompliziert sein. Dass man die App dann aber nur in dieser App deinstallieren kann, ist ungewöhnlich (wenn man sie auf den iPhone behalten will, sonst könnte man sie auch direkt auf den iPhone löschen).
Die Ansichten auf der Watch für alle Apps kann als Raster- oder Listendarstellung angezeigt werden. Die Rasterdarstellung ist ziemlich schick, aber kann nur am iPhone – und da auch nur sehr fummlig – angeordnet werden.
Benachrichtigungen
Hier liegt in der Regel der Hauptfokus. Wenn man eine Smartwatch kauft, möchte man über Ereignisse auf dem Smartphone informiert werden. Und da muss man klar sagen überzeugt Apple. Sowohl bei der Bemerkbarkeit von Benachrichtigungen, als auch bei der Zusammenarbeit der Geräte. Aber gehen wir einzeln durch.
Wenn eine Benachrichtigung über Push am Smartphone ankommt, vibriert die Watch, spielt einen Ton ab, zeigt groß das Applogo an und dann den Inhalt der Benachrichtigung. Darunter tauchen – je nach App – unterschiedliche Funktionen auf. Dabei spielt es keine Rolle ob die App für die Watch zur Verfügung steht oder nicht. Manche bieten Antwortmöglichkeiten oder Genehmigen/Annehmen Schaltflächen an. Das funktioniert echt super. Das iPhone bleibt dann still, soll heißen kein vibrieren, klingeln oder Display anschalten.
Hantiere ich gerade mit dem iPhone, bleibt die Apple Watch still. Solltet ihr mal eine Benachrichtigung verpasst haben, zeigt ein rote Punkt am oberen Rand das neue Benachrichtigungen vorliegen. Die Benachrichtigungsleiste ist auf beiden Geräten identisch und aktualisiert sich auf der Watch wenn man die Benachrichtigungen auf dem iPhone löscht. Dieses Zusammenspiel ist so praktisch, das ich nur staunen kann. Mit so einer perfekten Ergänzung hätte ich echt nicht gerechnet.
Apple Watch ein Fitnesstracker?
Die zweite Funktion die viele als wichtig erachten, ist der Sportaspekt. Solltet ihr einen Fitnesstracker suchen, macht euch bitte bewusst das ihr hier mehr bekommt, aber auch mehr zahlen müsst. Wer die Apple Watch ausschließlich als Fitnesstracker nutzt, macht was falsch! Aber was kann die Watch auf dem Gebiet? Anstatt Schritte und Schlaf wie es bei anderen Trackern üblich ist, heißt es bei Apple: Bewegen, Trainieren und Stehen. Bewegen ist ein Kalorienziel, welches man selbst festlegen kann. Trainieren ist eine Art aktiviere Zeit des Tages (kein echtes Training, oder als Training gekennzeichnete Zeit). Und Stehen ist halt einfach stehen. Nur das Kalorienziel kann man einstellen, alle anderen sind fest vorgegeben.
Da man dem Thema Schritte aus den Weg geht – die dennoch erfasst werden – kann man den Rest kaum nachprüfen und kann es so nur schwer nachvollziehen. Während bei regulären Fitnesstrackern Auto fahren oft zu Verfälschungen führt – Schritte gehe ich da keine – kann man Training und Bewegen kaum bewerten. Aus Apple Sicht ist das clever gelöst, als Kunde nimmt man es hin und schließt seine Kreise. Kreise? Diese 3 Ziele werden als Kreissymbol dargestellt und bei über 100% – ja ich kann mein Ziel auch übererfüllen – ist der Kreis jeweils voll. Jeder der 3 Ziele hat seinen eigenen Kreis.
Das Stehziel ist für mich kein Problem, auch das Kalorienziel schaffe ich ab und an. Beim Training bin ich etwas überfragt. An manchen Tagen erfülle ich es locker, an anderen Tagen bewegt sich der Kreis kaum. Somit ist Nachvollziehbarkeit das große Thema. Wichtig ist noch das die Watch über GPS verfügt, was die draußen Sportler sicherlich gefallen dürfte. Auch den Sport kann die Watch erkennen.
Siri
Der Apple eigene Assistent Siri ist auf der Apple Watch dabei und antwortet auch auf Fragen. Leider merkt man die Verzögerung oft sehr deutlich, weil die Apple Watch dem iPhone den Befehl gibt und von dort geht es ins Netz. Die Antwort kommt ans iPhone und muss dann zur Apple Watch. Siri ist halt nur “Cloud”-intelligent und muss demnach immer mit dem Server reden.
Schritt für Schritt eingeführt gab es mit dem Sprachbefehl “Hey Siri”, die Möglichkeit den Apple Assistenten Siri zu starten. Der “Hey Siri” Sprachbefehl ist auf dem iPhone (getestet mit dem iPhone 6s Plus) so gut, das er nur auf deine Stimme reagiert. Man muss dafür vorher Siri an deine Stimme gewöhnen. Auf der Watch ist das nicht nötig. Der Vorteil liegt auf der Hand (Zeitersparnis beim Einrichten). Aber der Nachteil ist dann doch nicht zu verachten. Denn Siri lässt sich so von jedem aktivieren, der halbwegs nah an den Mikrofonen der Watch ist. Der Grund und das “ständige” Abhören, haben mich zum Ausschalten bewegt. Denn Siri kann man auch bequem über die Seitentaste aktivieren.
Armbänder
Schon bei der Vorstellung der ersten Apple Watch konnte mich Apple überraschen. Das Erste: Wechselbare Armbänder für hunderte Euro, aktuell sogar bis zu 600 €. Die Zweite Überraschung: Apple lässt Drittanbieter zu. Das heißt überall findet man Apple Watch Armbänder für knapp 20 €. Also meine Empfehlung: wenn ihr nicht auf das Standardsilikon-Armband steht, sucht bei einem Drittanbieter. Wichtig ist nur die Größe der Uhr zu beachten und dementsprechend die richtige Breite zu nehmen.
Wenn du ein weiteres Armband hast, kann man dies wirklich ziemlich einfach wechseln. Dazu einfach die Watch abnehmen und auf den Rücken drehen. Auf beiden Seiten kann man eine kleine Taste drücken und dann schiebt man die Bänder zur Seite raus. Das Einführen ist dann genauso einfach. Das ist echt eine gute und einfache Lösung. Standard Armbänder von Uhren wäre natürlich noch schicker, aber man kann nicht alles haben.
Wecker
Das Thema Wecker möchte ich gerne noch etwas beleuchten. Der Wecker in meinem Smartphone weckt mich nun schon seit vielen Jahren (ja sogar der Wecker in einem Handy, hat mich geweckt). Dementsprechend wichtig ist diese Funktion für mich. Im iPhone aktiviert kann auch die Apple Watch einen Laut von sich geben, wenn die Zeit so weit ist. Und genau das lief vor kurzem sehr gut ab. Ich war vor der Zeit wach und im Bad Zähne putzen. In der Prä-Apple-Watch-Phase hätte das iPhone vor sich hin geklingelt, Frau und Kater verrückt gemacht. Mit der Apple Watch wurde mir der Wecker angezeigt und ich konnte ihn bequem ausschalten. Geklingelt haben in diesem Fall beide.
Aber auch die Apple Watch bietet einen eigenen Wecker. Und zwar stellt man in in der dazugehörigen App oder mit Siri ein. Dann weckt oder klingelt die Apple Watch alleine, das iPhone bleibt dann stumm, weil es nichts von dem Wecker weiß.
Zu guter Letzt möchte ich noch den Artverwandten Weckermodus vorstellen. Dieser kann auf der Apple Watch unter Einstellungen eingestellt werden. Wenn man die Apple Watch beim Laden auf die Seite legt, wird eine Uhrzeit angezeigt. Diese geht nach paar Sekunden aus und kann wieder mit einem Klick auf die Krone aktiviert werden. Damit ist ein Funkwecker kaum noch relevant (was er für mich, noch nie war).
Sonstiges
Das Kontrollzentrum bietet eine Handvoll von Funktionen (unter anderem eine Taschenlampe (erkennbar auf Bild 2) und einen “Wassermodus” (Touch wird ausgeschaltet)), aber anpassen kann man dieses Zentrum nicht.
Wie der oben genannte Wassermodus andeutet, ist die Apple Watch (mal wieder) Spritzwasser geschützt und kann zum Schwimmen verwendet werden. Wenn man sich das Gerät anschaut, merkt man auch schnell warum. Es gibt kein Loch oder sonstige Anschlüsse, in dem Wasser eindringen könnte.
Hört man Musik oder ähnliches von einer App die von der Watch nicht unterstützt wird, wird eine Art Fernbedienung auf der Watch angezeigt. Somit kann man einiges “fernsteuern”. Dass es keine Podcast Apple Watch App gibt, finde ich aber durchaus Schade. Denn so kann man keinen Pod auf der Watch auswählen.
Etwas ungewöhnlich ist das Thema Einstellungen. Anstatt alle Einstellungen zentral oder auf iPhone und Apple Watch abzulegen, sind die Einstellung verstreut. Mal kann man es nur auf dem iPhone einstellen (in der Watch App), manchmal nur auf der Watch. Das ist inkonsistent und manchmal leicht verwirrend. Eine gute Lösung wäre wenn es an einer Stelle alle Einstellung gäbe oder sogar die gleichen in App und auf der Watch.
Mein Senf
Nachdem ich relativ schnell zu Beginn verhalten war und etwas an meiner Entscheidung gezweifelt habe, musste ich schnell meine Meinung ändern. Die dezenten Benachrichtigungen machen Laune und man kann immer mal schnell prüfen was da gerade los ist. Beim Autofahren würde ich die Nutzung der Apple Watch eher abraten, auch wenn sie mehr Benachrichtigungen als Apple CarPlay anzeigt, ist die Ablenkung doch sehr groß und die Handhaltung unnatürlich.
Ob nun in einer geselligen Runde, in der Küche oder in einem Meeting, das kurze Prüfen und das nicht rauskramen des iPhones, ist schon sehr viel besser und sozial Verträglicher. Kurze Nachrichten kann man schnell mit einem Smiley, vorgefertigten oder eigenen Nachrichten beantworten. Auch die Uhrzeit prüfen ist auf einer Uhr – es könnte auch eine “normale” Uhr sein – besser, als auf dem Telefon zu schauen. Warum? Auf dem Telefon wird man nur abgelenkt und spielt wieder mit dem Smartphone rum.
Apple Produkte sind teuer und damit stellt sich die Frage ob man für hunderte Euro ein iPhone und eine Apple Watch kaufen sollte oder lieber nicht. Die Apple Watch ist für mich sinnvoll und eine perfekte Ergänzung. Dennoch ist sie a) nichts für jedermann und b) nicht bei jedem rechtfertigt sich der hohe Preis. Für mich ist der Preis gerechtfertigt, da ich auch einen dementsprechend hohen Nutzen von der Apple Watch habe. Aber für die Apple Watch würde ich nicht zum iPhone wechseln (dafür gibt es andere Gründe 😛 ).