[Comic] Baltimore [1]

Mike Mignola hat ein riesigen Output! So viele Geschichten wie aus seiner Ecke kommen, stellen einem vor die Herausforderung den Überblick zu wahren. In Deutschland kommt dazu, das viele seiner Werke vergriffen sind oder dieses Schicksal ereilen könnten. Deswegen habe ich mir schnell den ersten Band von Baltimore angeschaut.

Die Pestschiffe

Die Geschichte beginnt 1916 an der Französische Küste, seit knapp einem halben Jahr ist die Pest beendet, das Sterben geht aber weiter. Auch die Suche von Lord Baltimore geht weiter. Genauer seiner Suche nach dem Vampir Haigus.

Dieser kam in die Stadt und beschleunigte damals die Pest. Mittlerweile ist er weitergezogen und hinterlässt Verwüstung und Tod. Warum ist Lord Henry Baltimore hinter diesem Vampir her? Er hat im Krieg ein Bein verloren und dieses Ungeheuer ist daran nicht unschuldig. Auch seine Frau wurde ihn genommen. Die Reise geht weiter.

Die Glocken der Verdammnis

Weiter geht es in Luzern im selben Jahr. Ein Dorf in der Nähe ist voller Toten – das übliche Bild nachdem Haigus da war. Die Reise geht weiter nach BludeschtagDr. Hodge unterstützt die Suche von Baltimore. Aber die Suche hat nun einen weiteren Mitspieler. Richter Duvic sucht Baltimore.

Hodge ist Journalist und möchte ein Buch schreiben, dazu eignet sie die Reise von Baltimore hervorragend. Mit einigen Irrungen und Wirrungen gelangen wir ans Ende dieses Paperbacks. Wie zuvor ist die Rache noch in weiter Ferne.

Ein durchreisender Fremder und andere Geschichten

In diesem Paperback gibt es viele kurze Geschichten mit folgenden Titeln: Die Witwe, Der Panzer, Ein Durchreisender Fremder, Das Schauspiel, Dr. Leskovars Elixier und Der Inquisitor. Wie vielleicht von den Hellboy Bänden bekannt, sind diese teilweise sehr kurz. Hier nur die nötigen Plotteile.

So lässt sich Baltimore zur Suche eines verstorbenen Ehemanns hinreisen, der wohl noch lebt. Oder ein Elixier was gegen Vampire helfen soll, aber neue Monster schafft. Einem dieser Monster muss sich Baltimore entgegen stellen. Richter Duvic rückt weiter in den Fokus und die Frage: was ist gut und was nicht?

Die Knochenkapelle

Im letzten Abschnitt gibt es die Geschichten Höllenzug und die Knochenkapelle. Die Reise von Baltimore geht nach Budapest. Auch wenn es eine Ablenkung wäre, so kümmert er sich um die Pest. Duvic und Baltimore treffen aufeinander. Ein kleines Finale vor dem großen Finale steht an.

In London versammeln sich die Freunde von Baltimore und gehen in eine Gruft. Dort scheint es keinen Ausweg zu geben und Haigus taucht auf. Das Finale ist endlich da und es endet mit einem dicken fetten “Bitte was 😮 ?”.

Mein Comic Senf

Wie lange habe ich gebraucht um mit der Geschichte rund um Sir Henry Baltimore warm zu werden? Gefühlt nicht lang. Der bekannte und wohlige Zeichenstil von Mike Mignolas Werken – ja er ist nicht der Zeichner – hat schon schnell ein heimisches Gefühl ausgelöst.

Was zeichnet eigentlich diesen Stil aus? Das ist gar nicht so einfach in Worte zu fassen. Er ist kantig, die Farben sind oft kontrastreich, aber nicht zu knallig. Dabei werden Objekte oft einfach gehalten, aber man kann stets erkennen um was sich handelt.

Der Band – mit über 500 Seiten – wirkt, wenn man die Grundgeschichte betrachtet, eher schwach. Dennoch ist diese Geschichte nie langweilig und man bekommt viel geboten. Dazu kommt das es – wie bei Hellboy CROSS CULT Bänden üblich – extrem viel Bonusmaterial präsentiert. Skizzen und Vorwörter sind nicht zu knapp vertreten.

Man wird als Leser an die Hand genommen, auch wenn man dies gar nicht richtig merkt. Auch in die Glocken der Verdammnis wird noch eingeführt. Die verdrehte Idee mit der Pest, hilft den Vampirismus besser einzuordnen, schließlich haben Vampire die Pest befeuert. Dadurch fällt es einem leicht eine Seite zu wählen. Nachdem Baltimore seine Vergangenheit erzählt hat, ist es nicht nur leicht, sondern absolut klar.

Wendungen prägen aber genauso die Geschichte wie das unglaubliche Ende. Es könnte ein Ende sein, aber wir wissen ja das noch ein dicker Brummer auf uns wartet und somit ist es nur die Hälfte dieser Reihe. Kaum auszumalen, wenn man das gelesen hätte, bevor man wusste das es weiter geht.

Ich glaube es bedarf nicht mehr viele Worte um euch klar zu machen, das es sich bei Baltimore nicht nur um einen guten Comic handelt, sondern Mike Mignola typisch die Grenzen sprengt und richtig auf den Putz haut. Ihr solltet aber schnell sein. Baltimore Band 1 ist schon in einer Neuen Auflage erschienen, wer weiß wie lange man die Bände noch – zu normalen Preisen – kaufen kann.

Meine letzten Worte:

Vampire jagen, während des Kriegs und der Pest

Zu den anderen Baltimore Bänden:

Review

  • 8/10
    Story - 8/10
  • 8/10
    Zeichnung - 8/10
  • 8/10
    Einsteigerfreundlich - 8/10
  • 8/10
    Gesamteindruck - 8/10
8/10

Baltimore 1

Erscheinungsdatum: 06.12.2017
Format: Hardcover
Seiten: 576
Autoren: Mike Mignola, Christopher Golden
Zeichner: Ben Stenbeck
Stories: Baltimore: The Plague Ships, The Curse Bells, A Passing Stranger and Other Stories, Chapel of Bones
Genre: Horror/Mystery
Preis: 50 €

* Erklärung

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