[Comic] Crossover [2]

Comichelden in der Realität mag nach einer verlockenden Idee klingen, wenn man dann aber sieht, was das für Auswirkungen in der Realität haben kann, ist man wahrscheinlich anderer Meinung. Mit vielen Querverweisen und verrückten Ideen bringt Crossover mit Band 1 das Herz von Comic Fans zum Schlagen, geht das so weiter?

Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.

Band 2: Die Groschenheft-Plage

Zu Beginn von diesem Band verfolgen wir einen offensichtlich erfolglosen Mann. Ein Mann, der sich später als Dave Murray oder eher Steve Murray vorstellt. Gerade der letzte Name könnte jemanden bekannt vorkommen, denn das ist der echte Name von Chip Zdarsky – ein Comicautor.

Er hat Angst vor seinen eigenen Schöpfungen, konkreter aus Sex Criminals. Eigentlich hätte Band 1 ganz anders enden sollen. Skizzenhafte Zeichnungen zeigen uns, wie das Ende von Band 1 eigentlich ausgesehen hätte. Immer mehr Comicautoren werden gelyncht und umgebracht, meist auf brutale Art und Weise.

Alles führt zu Donny Cates. Er hatte zusammen mit Geoff Shaw die Idee zu diesem Comic, also muss er auch ein Ende schreiben. Robert Kirkman hingegen wird von Negan verfolgt, der wahrlich nicht erfreut ist, was der Walking Dead Autor ihm alles für Probleme in seinem Leben hineingeschrieben hat.

Mein Comic Senf

Holly Shit, was ist denn das bitte für ein wilder Ritt? Die Referenzen, die verrückten Ideen und Verzahnungen sind groß und treffen einen pausenlos. Wovor hat ein Comicautor zum Beispiel Angst? Dass er auf seine Schöpfungen trifft, klar. Aber welche ist die Furchteinflößendste? Chip Zdarsky hat da seine ganz eigene Idee.

Wie oft braucht man ein „Was bisher“ geschah und wie oft hilft das wirklich? Crossover hat da eine ganz spezielle Idee. Man zeigt schlicht alle Seiten nochmal. Meine Reaktion? Ich habe lang und herzlich gelacht. Das ist so bescheuert und gut zugleich … richtig stark.

Comic Referenzen sind mehr als nur das Salz in dieser Serie, es macht schlicht alles aus. Wenn die Handschellen klicken und der gegenüber sagt „Viel Glück mit den Handschellen, Yorick“ muss ich ebenfalls lachen. Wenn ihr das lest und euch dazu nichts einfällt, wisst ihr: Ihr habt zu wenig Comic Wissen.

Bei Band 1 hieß es noch, wer kaum Comics kennt wird auch unterhalten, aber nicht so gut. Jetzt heißt es: wenn du nicht viele Comics kennst, wirst du über viele Stellen darüber gehen, ohne sie angemessen zu würdigen. Ein cooler Spruch von Negan ergibt nur Sinn, wenn ihr Heft 100 von The Walking Dead gelesen habt.

Der Auftritt von Donny Cates ist albern und lustig zugleich. „Muss das sein?“, war mein erster Gedanke, gerade mit dem Ende bin ich aber fein damit. Die Ereignisse von Band 1 werden gar nicht so stark fortgeführt wie gedacht, sondern vielmehr wird die Welt gezeigt, wie sie mit der neuen Situation umgeht.

Crossover ist nur was für Fans und eine große Liebeserklärung an die 9. Kunst und an das beste Medium der Welt – so ehrlich muss man auch mal sein 😜. Hier feiern Nerds sich und das Wissen, was sie in der Comic-Bubble erworben haben. Es ist ein exklusiver Klub, nur für uns. Sorry an alle andere.

Meine letzten Worte:

Eine Liebeserklärung an das beste Medium

Zu den anderen Crossover Bänden:

Review

  • 9/10
    Story - 9/10
  • 8/10
    Zeichnung - 8/10
  • 9/10
    Einsteigerfreundlich - 9/10
  • 9/10
    Gesamteindruck - 9/10
8.8/10

Crossover 2: Die Groschenheft-Plage

Erscheinungsdatum: 22.03.2023
Format: Hardcover
Seiten: 176
Autor*innen: Donny Cates, Chip Zdarsky, Brian Michael Bendis, Robert Kirkman
Zeichner*innen: Geoff Shaw, Phil Hester, Michael Avon Oeming
Übersetzer*innen: Katrin Aust
Preis: 25,00 €
Stories: Crossover 7–13

* Erklärung

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