[Comic] Metropolia: Berlin 2099 [1]

Manchmal sind wenige Informationen ausreichend, um mich für einen neuen Comic zu begeistern. Kunstschaffende wie Ingo Römling, Dystopie, cooles Titelbild und fertig ist ein interessanter Comic, oder ist das zu wenig? Lest doch einfach selbst 😜

Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.

Band 1

Willkommen in der Zukunft. Wir schreiben das Jahr 2099. Bezahlt wird vorzugsweise in Meilen, die man durch gehen erhält. Reisen – mit Transportmitteln – ist wahrer Luxus. Berlin ist zur größten Stadt Europas geworden und 9 von 10 Läufer*innen haben Berlin nie verlassen.

Bei einer Auktion wird ein Mann erschossen und die Mörderin flieht. Dabei verliert sie einen Schuh, ihr Name dürfte offensichtlich sein: Aschenputtel. Viele habe sich für Max Bruder den Tod gewünscht, bei ihm handelt es sich um das Opfer und er war maßgeblich an der Umwandlung der deutschen Autoindustrie beteiligt.

Sascha Jäger erhält ein Mandant von Metropolitan, um in diesem Fall zu ermitteln. Er zieht in das Florian, um dort mehr über Opfer und Täter zu erfahren. Sascha spart Meilen an, um eines Tages mit seiner Freundin wieder vereint zu sein. Wer hat Max Bruder ermordet?

Mein Comic Senf

Ich liebe Visionen bzw. Dystopien, die eine andere oder potenzielle Zukunft zeigen. Besonders, wenn sie technische Weiterentwicklungen zeigen. Das ist für diesen Comic clever mit einer Krimigeschichte gelöst. Sozusagen der klassische Krimi, gepaart mit Zukunftsfantasien.

Viele Elemente werden nebenbei eingeflochten, die diese Welt glaubhafter und lebhafter machen. So gibt es Geisterwohnungen oder manipulierte Treppenstufen, damit die Schritte anderen gutgeschrieben werden. Das erzeugt ein sehr stimmiges Bild.

Auch das virtuelle Treffen von Sascha mit seiner Freundin gefällt mir gut, da es mit einer Werbung beginnt. Oder dass der Aufzug im Gebäude nur dreimal die Woche verwendet werden darf. Das sind Kleinigkeiten, die diesen Comic leicht besser machen.

Der Umgang mit der Technik ist aber nicht immer perfekt. So spricht ein Polizist über seine künstliche Kollegin abfällig und voller Vorurteile belastet. Der Grund ihrer Fehlfunktion ist trivial, dies trägt aber ebenfalls zu einem runden Bild bei.

Optisch liefert Ingo Römling ab, wie man es gewohnt ist. Mit ausgewogenen Farben und vereinzelten Highlights werden weitere relevante Akzente gesetzt, die es mir sehr leicht gemacht haben, durch den Comic zu kommen. Das ist wahrhaft eine Freude gewesen.

Die Art, wie die Geschichte erzählt wird, hat mir auch gut gefallen. Warum auch immer habe ich Malcolm Max erkennen können (Optisch wäre es erklärbar, aber es ist die Art der Geschichte, ohne so viel Text zu verwenden und nicht so gestochen zu erzählen). Schaut rein, es ist genial.

Meine letzten Worte:

Laufen für Luxus

Review

  • 8/10
    Story - 8/10
  • 9/10
    Zeichnung - 9/10
  • 9/10
    Einsteigerfreundlich - 9/10
  • 8/10
    Gesamteindruck - 8/10
8.5/10

Metropolia 1: Berlin 2099

Erscheinungsdatum: 25.04.2025
Format: Hardcover
Seiten: 56
Autor*innen: Fred Duval
Zeichner*innen: Ingo Römling
Übersetzer*innen: Tanja Krämling
Preis: 18,00 €

* Erklärung

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