Ein Shojo Manga hat oft den gleichen Aufbau. Ein Mädchen lernt einen Jungen kennen, am besten erneut kennen und verliebt sich in selbigen. Dabei werden immer die Gefühle des Mädchens in den Vordergrund gestellt und man bekommt die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt. Das macht Perfect World nicht anders. Die Grundgeschichte weicht aber von 0815-Schema ab.
Band 01
„Könntest du dich in jemanden verlieben, der eine Behinderung hat?“ – mit diesem Satz beginnt der Manga. Tsugumi Kawana ist 26 Jahre alt und Innenarchitektin – oder wie sagt nur Koordinatorin. Bei einem Geschäftsessen trifft sie auf ihre erste Liebe Itsuki Ayukawa. Er ist mittlerweile Architekt. Als er dann aufbrechen möchte, merkt sie das er im Rollstuhl sitzt. Ihre Hoffnung auf eine Beziehung endet in diesem Augenblick.
Im weiteren Verlauf muss Itsuki ins Krankenhaus wegen eines Druckgeschwürs. Da er ein wichtiges Projekt hat, muss er es aus dem Krankenhausbett arbeiten. Tsugumi hilft ihm dabei und sie verliebt sich nun doch in ihn.
Die weiteren Bereiche der Geschichte gehen stark in die Richtung Slice-of-Life, soll heißen es sind Geschichten aus dem Leben und somit in der Nacherzählung nicht so spannend. Dafür bekommen wir einen deutlich tieferen Einblick in die Welt eines Querschnittsgelähmten. Nicht alles ist so schwarz und weiß, wie man als ausstehender meinen mag.
Mein Manga Senf
Damit konnte man ja nicht rechnen. Es fängt alles so Shojo-typisch an. Es liest sich genauso und scheint oberflächlich zu sein. Aber Perfect World macht die Biege und zeigt was es heißt mit dieser Thematik umzugehen. Die Gedanken zu Beginn von Tsugumi wirken falsch, aber sind keine Seltenheit. Warum eine Liebe beginnen, wenn man weiß das es einen kaputt macht? Itsuki erklärt eindringlich warum sich seine Ex-Freundin von ihm trennen musste. Das Leben mit einem behindertem Panter ist einfach anderes.
Menschen reden mit Itsuki, aber die Blicke und die Gespräche – wenn er den Raum verlässt – sind nicht nur positiv. Seinen Job hat er sicher auch nur weil er behindert ist. Wie schon gesagt so tief hätte ich die Story nicht erwartet. Dabei ist die Geschichte natürlich auch emotional.
Gezeichnet ist der Manga auch sehr schön, es geht aber in die typische Shojo Richtung. Insgesamt ein sehr bewegender Manga. Emotionslos solltet ihr vielleicht nicht sein und etwas Empathie sollte man auch mitbringen. Dann werdet ihr euren Spaß haben.
Meine letzten Worte:
Shojo Standardkost mit nachdenklichem Unterton