Marvel ist bei ihren Comics aktuell Event getrieben. Was für Bestandsfans eine Mischung aus Begeisterung und Abnutzungserscheinung auslöst, ist für Neueinsteiger ein große Hürde. Da Panini (bisher) leider keinen Sammelband für das Event Civil War II rausgebracht hat, hab ich zur digitalen englischen Version gegriffen. Ob sich das Event lohnt oder nicht und ob es Einsteigerfreundlich ist, lest ihr hier.
Der Plot
Ein neuer Inhuman – Ulysses – hat die Möglichkeit die Zukunft zu sehen. Was man mit diesem Wissen der Zukunft macht, wird von Iron Man und Captain Marvel unterschiedlich gesehen. Captain Marvel möchte die Zukunft beschützen und versucht die Zukunft die Ulyssess sieht, zu verhindern bevor sie geschieht. Iron Man hingegen möchte die Zukunft bewahren und nicht in selbige Eingreifen.
Die Helden der Marvel Welt entscheiden sich für eine Seite und Captain Marvel riskiert das Leben von She-Hulk und Warmachine. Die Folge ist das Iron Man noch aufgebrachter ist und die Situation eskaliert. Der grobe Handlungsbogen ist gesteckt.
Wir reden von einem Event, also würde ich gerne noch etwas auf die Story eingehen, dazu aber eine fette Spoilerwarnung vorab:
Tony untersucht Ulyssess um mehr über seine Fähigkeiten zu erfahren. Die Empfindungen werden stärker, sodass das Umfeld diese Zukunft auch spürt. Die Zukunft zeigt eine grauenhafte Situation, die die Spannung weiter aufheizt.
Carol lässt sich nicht mehr beirren, auch nicht nachdem Tony herausfindet das Ulyssess mit seinen eigenen Gefühlen die gedankliche Zukunft beeinflusst. Die große Eskalation steht an.
Mein Comic Senf
Der Grundgedanke und das “Wähle deine Seite” ist sehr gut gemacht, weil beide Seiten irgendwie verständlich sind. Jeder weiß das alles eine Auswirkung hat, und wenn man etwas ändert, alles anders kommen kann. Beispiele gibt es dazu viele, das Beste: The Butterfly Effect. Aber willst du unvorbereitet in eine Situation laufen, die Helden in den Tod schickt? Natürlich nicht! Somit ist das sehr gut erdacht und auch inszeniert.
Events sind aktuell ein Problem. Nicht die Events, sondern die Häufung. In Captain America: Steve Rogers konnte ich eine Szene aus diesem Paperback vorab lesen. Und das obwohl dort relativ schnell alles auf das nächste Event (Secret Empire) ausgelegt ist. Auch Steve Rogers ist hier nur für Kenner anders. Pleasant Hill und die Hydra sind nicht Thema, auch wenn beides spürbar ist, aber eben nur wenn man es weiß.
Und da sind wir schon bei der Einsteigerfreundlichkeit. Langsam habe ich mich an diesen Band rangetastet. Für Neuleser ist es zwar lesbar, aber es geht viel Subtext verloren. Aber soweit kommt der Neuleser in der Regel nicht, er lässt sich vorab abschrecken. Auch ich war nicht sicher ob ich mich an dieses Event wagen sollte.
Das Ende – und damit noch eine Spoilerwarnung – ist ein “Jetzt-kommt-es-gleich”-Moment.
Man sieht einen Mann der mit einem anderen redet. Dabei ist einer der beiden nicht komplett sichtbar (ich könnte mir gut vorstellen wer es ist). Alles ist irgendwie nicht echt gewesen und man wollte ja nur ablenken und so weiter. Und Ende. Bitte was? Wir haben ein Event und dieses Event endet mit einem Cliffhanger zu einem anderen Event? Das ist richtig mies. Macht ein Ende und gut. Das Ende darf gerne der Prolog beim nächsten Event sein, aber so ist es echt richtig daneben.
Insgesamt bin ich positiv Unterhalten wurden und hab mich ständig im Bann des Bandes gefühlt. Für eine Superheldenklopperei sah es echt gut aus. Und auch ein episches Gefühl schwang die gesamte Zeit mit. Wäre die Event Problematik nicht, wäre ich deutlich besser mit der Wertung rausgegangen, so ist es aber dennoch ein sehr guter Comic.
Review
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8/10
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8/10
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6/10
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8/10
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