Endlich bin ich bei dem Schattenspringer Band angelangt, der mich überhaupt zu der Serie gebracht hat. Und zwar war der dritte Band beim Gratis Comic Tag 2018 mit dabei. Das hat mir direkt richtig gut gefallen und so begann ich die Serie begeistert zu lesen.
Band 3: Spektralfarben
In Band 3 ist plötzlich alles anders. Anstatt wie bei Band 1 und 2, verfolgen wir nicht Daniela Schreiter, sondern andere Autisten. Denn wenn man einen Autisten kennt, kennt man genau einen. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren.
Die Geschichten werden pro Kapitel in einem Interview-Stil ein- und ausgeleitet. Was dazwischen passiert ist von Person zu Person unterschiedlich. Es geht dabei um das Studium und um die Probleme mit Gruppenarbeit oder das Leben im Studentenwohnheim.
Aber auch Freundschaften und die Schulzeit werden dargestellt. Besonders interessant fand ich eine Szene die einen Arztbesuch geschildert hat. Denn der Arzt geht davon aus, das der Patient gar kein Autismus hat, obwohl diese Krankheit bereits diagnostiziert wurde.
Mein Comic Senf
Genau wie die ersten Bände folgt man aufmerksam den Zeilen und fiebert mit – wenn man das so nennen möchte. Hier bekommt man viel mehr Facetten von der Krankheit und den Menschen dahinter. Einige berühren das Herz und zeigen wie schwer es Autistisch veranlagte Menschen – gerade als Kind – haben (können).
Der Interview Charakter gefiel mir sehr gut, weil sie auch eine eigene Einleitung und einen Abschluss hatten. Das ist geschickt gemacht und hilft auch ein bisschen den Status Quo des jeweiligen Interview Partners zu verstehen. Da die Kindheit schon etwas zurückliegt, ist die Entwicklung kompakter, als noch bei Band 1 & 2.
Bei einer Stelle musste ich auch herzlich lachen. Es ging um einen Arzt der den Patienten am liebsten direkt in die Kategorie verrückt gesteckt hätte. Nur doof das man mit Autismus ehrlich antwortet, wenn man gefragt wird ob man Stimmen hört, egal ob sie vor der Tür stehen oder eingebildet sind.
Die Werke von Daniela Schreiter können sehr gut unterhalten, aber (ganz gewiss) Kinder – aber sicher auch Eltern – Mut machen wenn sie die Diagnose erhalten. Es ist der tolle Spagat zwischen lehrreich und unterhaltsam. Schaut rein, es lohnt sich.
Meine letzten Worte:
Mehr Vielfalt