Es gibt – glaube ich – nur einen Comicautor von dem ich alles kaufe, egal worum es geht. Dieser Autor heißt Jeff Lemire und feuert aus allen Rohren. Ständig kommen neue Titel von ihm raus, er schläft bekanntlich nicht. So richtig schlecht war noch nie etwas und das soll auch mit Sentient nicht anders sein.
Dieser Comic wurde mir von Panini Comics als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Die U. S. S. Montgomery ist im All unterwegs. Dabei handelt es sich um ein Raumschiff, welches Menschen von der Erde zu einer neuen Kolonie bringen soll. Diesmal sind auf dem Schiff Familien samt Kindern. Kurz bevor sie die schwarze Zone – ein Bereich der keine Kommunikation zulässt – erreichen, prüfen sie noch einmal die Nachrichten.
Die Erde hat nicht mehr lange, bevor sie unbewohnbar wird, und in der Kolonie sind bereits Kämpfe ausgebrochen. Als hätte es mit den Menschen alles keinen Sinn mehr. Kurz drauf kommt es zu einem Ereignis, was alles auf den Kopf stellt. Die Kinder sind nun auf sich gestellt.
Nicht ganz auf sich, sie haben noch Valerie – die K.I. des Schiffes. Sie haben nun ein Jahr um sich zu finden. Ein spannendes Szenario entsteht, bei dem die Grenzen zwischen gut und böse ständig verwischen und man kaum erkennen kann, wer gute Absichten hat.
Mein Comic Senf
Das Szenario dieses Comics ist simple gesprochen: “Herr der Fliegen im All”. Wie können Kinder mit einer gänzlich fremden Umgebung umgehen und vor allem die Arbeiten der Eltern erfüllen? Alleine dieses Thema ist schon ziemlich interessant, aber nur ein Teil des Reizes von Sentient.
Denn Valerie ist die große Unbekannte. Ein Gesprächsfetzen vom Start über Valerie, ist bei mir haften geblieben. So dass man sich fragt: will Valerie den Kindern etwas gutes oder eben nicht. Und genau in diese Phase kommen noch weitere Elemente die es unmöglich machen, eine echte Einschätzung abzugeben.
Die Geschichte ist sehr schnell packend und lässt einem nicht los. Auch nicht nach dem man den Band beendet hat. Dieses Hütchenspiel ist dabei Dreh- und Angelpunkt. Innere Aufregung macht sich breit und man will so gerne den Kindern einen Ratschlag geben, auch wenn man selber gar nicht den Durchblick hat.
Dazu kommt ein ziemlich passender und toller Zeichenstil, der vor allem beim lesen seine Stärken entfalten kann. Irgendwie kam mir selbiger bekannt vor. Und das zu Recht. Schließlich hat der Zeichner Gabriel Walta eine ziemlich bekannte Mini-Serie gezeichnet: Vision von Tom King.
Ihr merkt schon, ich bin absolut begeistert. Dieser Comic ist einer von sehr vielen tollen Jeff Lemire Comics und gehört absolut in die Lemire-Topliste. Auch wenn es die Möglichkeit zu mehr gibt, ist dieser eine Band genau richtig portioniert.
Meine letzten Worte:
Herr der Fliegen im All
Leseprobe bei IZNEO:
Review
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9/10
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9/10
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9/10
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9/10
6 Gedanken zu “[Comic] Sentient – Kinder der K.I.”
Ich muss auch endlich mal was von Lemire lesen. Und von Sentient habe ich nun wieder so viel Gutes gehört. Vielleicht wird das doch mein Einstieg ins Lemire-Universum. Danke für die ansteckende, begeisterte Rezension 🙂
Gerne und unbedingt Lemire lesen. Mein Lieblings-Lemire ist übrigens Sweet Tooth (und das obwohl ich nur 1/3 kenne). Eigentlich kann man bei ihm jeden Comic lesen.
Von Sweet Tooth schwärmen wirklich viele – bisher hat mich die Story aber noch nicht gereizt. Das wird also eher ein Titel für mich, wenn ich vorher andere Lemire gelesen habe. Aber Descender und Gideon Falls reizen mich schon länger.
Was war denn dein erster Comic von ihm?
Mein erster war Old Man Logan…seitdem ist mir die Story komplett egal. Wenn Lemire drauf steht wird es gekauft (Royal City, Der Unterwasserschweißer sind auch noch Tipps)
Oh, ich wusste gar nicht, dass Old Man Logan auch von ihm ist. Ich habe die Verfilmung geliebt (obwohl ich sonst kein X-Men-Fan bin), vergesse aber ständig, mir mal die Vorlage zu gönnen. Danke für deine Tipps 🙂
Das Original ist von Mark Miller, aber die Serie wurde bis Band 5 von Jeff Lemire geschrieben.