Und plötzlich war da das Ende. Descender von Jeff Lemire und Dustin Nguyen ist zu Ende – für viele schon länger – für mich nun jetzt auch. Der 6. Band ist nicht nur ein Ende, sondern auch ein Anfang. Viele Fragen und viele potentielle Enden schweben mir vor dem geistigen Auge.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Band 6: Der Maschinenkrieg
Vor 4000 Jahren auf Ostrakon. Professor Osris und Kelik wollen das All erforschen. Dabei suchen sie nach Leben auf Niyrata. Dabei tauchen die Harvester auf. Die Forschung beginnt – ganz anders als gedacht. Das Wissen verändert Professor Osris, er macht Fehler, unverzeihliche Fehler.
Damit wird die Brücke zu Dr. Solomon und Dr. Quon geschlagen. Zurück ins hier und jetzt. Hardwire hält sich nicht zurück und beginnt den Krieg. Überall in der Galaxie finden Angriffe statt. Tim-21 soll derweil zum UGC gebracht werden, denn sie haben ihren eigenen Harvester gebaut.
Also machen sich alle Protagonisten – aus unterschiedlichen Gründen – auf den Weg zu dem Harvester. Neben den ganzen Kriegsszenen wird doch wohl noch Platz sein für ein Kind und seinen Begleiter, oder etwa nicht? Findet es einfach selbst raus ?.
Mein Comic Senf
Dieser Comic ist auffällig dicker, als die 5 Bände zuvor. Das überrascht und erweckt einige Erwartungen. Der Band erklärt endlich was es mit dem Namen des Comics auf sich hat und präsentiert in einem Tagebuchstil einiges was Rückschlüsse zu den Gründen der Harvester liefert.
Das kommt beim lesen sehr gut rüber. Man bekommt Schritt-für-Schritt mehr Klarheit und die Klarheit wird dann auch noch bestätigt. Interessant ist dabei das die Roboter und Menschen einfach ihr Ding durchziehen, ohne nur Ansatzweise zu verstehen worum es wirklich geht.
In einem Abschlussband dürfen auch keine Emotionen fehlen, warum diese aber so “früh” im Band kommen, hat mich etwas überrascht. Schlimme Befürchtungen waren die Folge. Denn jeder weiß gibt es rührende Tränen nicht am Ende, gibt es kein Happy End.
Ob das so hier zutreffend ist, verschweige ich. Fakt ist das Ende ist schon groß, es fühlt sich nur überhaupt nicht so an. Es fühlt sich eher wie das Ende eines Bandes an. Der Ausblick dürfte daran nicht ganz unschuldig sein. Im Großen und Ganzen war es ein guter Band.
Mein Descender Abschluss Senf
Die Serie ist rum und die große Frage: wie hat es mir gefallen? muss beantwortet werden. Wer die Arbeiten von Jeff Lemire kennt, weiß was er kann und das es sehr oft den Hitstempel verdient hat. Bei Descender ist das überraschenderweise etwas anders.
Descender ist gut geschrieben, aber oft sehr behäbig erzählt. Die Nebenfiguren überzeugen deutlich mehr als manche Hauptfiguren. Das mag schlimm klingen, ist aber eine Verbeugung vor Jeff Lemire’s Arbeit. Er kann es besser und ist bei Descender ebenfalls nur die Nebenfigur.
Die Hauptfigur ist ganz klar Dustin Nguyen. Die Zeichnungen sind das Herzstück und genau das was auffällt. Die Bleistiftschraffierung haben auch durch “schwere” Zeiten geholfen. Dazu kommt die extrem gut abgestimmte Kolorierung. So überzeugt man mich sehr schnell.
Der Ausblick darf hier nicht fehlen. Denn man zeigt am Ende auch wie es weitergeht. Und ich bin ganz ehrlich, der Wechsel von Sci-Fi zu Fantasy gefällt mir schon jetzt sehr gut. Ich glaube Ascender wird mir besser gefallen. Descender ist eine grundsolide Serie, die man auch Neulingen ans Herz legen kann, zu dem ganzen großen Wurf reicht es leider nicht.
Meine letzten Worte:
Und dann war alles anders
Zu den anderen Descender Bänden:
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6Review
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7/10
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9/10
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8/10
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8/10