[Comic] Harlem

Harlem – ein Viertel in Manhattan – ist vielen sicherlich bekannt. Es ist unter anderem das Zentrum der afroamerikanischen Kultur. Wenn man dann genau in dieses Viertel während der Weltwirtschaftskrise geworfen wird, sollte klar sein, dass das hier kein Spaziergang wird. Was liefert der Comic fernab von dieser Rahmenhandlung?

Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.

Der Plot

Stéphanie St. Clair, genannt Queenie ist in Harlem eine große Nummer. Als schwarze Frau ist es ihr in dieser Zeit nicht leicht gefallen, genau diese Position zu erreichen. Von ihrer Vergangenheit zu lösen, hat sie lange beschäftigt, ist aber nun kein Thema mehr.

In der großen Depression ist die Lotterie ihre Art, der Ungerechtigkeit den Kampf anzusagen. Auch Polizeigewalt gegen ihre Leute ist leider Normalität geworden. Keine leichte Zeit und dann endet auch noch die Prohibition. Die Gewinne schmelzen und ein Gegenspieler Dutch Schultz will ein Stück vom Kuchen.

Mein Comic Senf

Ungerechtigkeit! Egal, was der Comic erzählt, es kommt immer wieder ein unangenehmes Gefühl hoch. Zweiklassengesellschaft ist auch für Mafiosi möglich, wenn eine Frau auf einer Seite steht, und das ist weiterhin nicht der einzige Grund zur unterschiedlichen Behandlung.

Der Mix aus sozialer Ungerechtigkeit, Prohibition und Mafia ist eigentlich ein Mix, der bei mir durchaus Klick machen sollte und mir sehr gefällt. Aber ich muss ehrlich sein, das macht es nicht wirklich. Bis zu einem gewissen Grad warte ich auf den Moment, der mir etwas Besonderes liefert. Klick macht es bedauerlicherweise nicht.

Habe ich zu viel erwartet? Es wird sehr nüchtern erzählt. Emotionen werden nicht komplett eingewoben. Das klingt jetzt nicht unglaublich überzeugend. Dieses Gefühl habe ich aber leider auch nach dem Lesen recht deutlich verspürt. Warum wurde diese Geschichte erzählt?

Versteht mich nicht falsch, ich wurde unterhalten, aber es bleibt stark hinter den Möglichkeiten zurück. Der Fingerzeig zu den „perfekten Mix“ möchte ich erneut in den Ring werfen. Vielleicht bin ich aber auch nur zu hart, weil so viel stimmt und wahrscheinlich nur eine Prise Salz fehlt.

Review