So richtig begeistert hat mich der erste Band von Monster (noch) nicht und dennoch wurde er Manga des Monats. Die Ansätze waren so gut, dass das Potenzial schon sehr hell strahlte. Nun habe ich Band 2 gelesen.
Band 2
Tenma will mehr über den wahren Mörder erfahren und so verschlägt es ihn zu einem Tatort. Dort trifft er auf einen Einbrecher – Otto Heckel. Die gemeinsame Flucht beginnt. Otto will aus Tenma einen Untergrund-Arzt machen.
In Ost-Berlin sucht Tenma nach Infos zu den Lieberts. Sind die Zwillinge adoptiert? Die Fährte führt zu Hartmann. Er war damals für ein Kinderheim in der DDR zuständig, mittlerweile nimmt er regelmäßig Kinder auf. Es kommt der Verdacht auf, das er sie misshandelt.
Weiter geht die Reise aufs Land. Dort muss Tenma unter schweren Bedingungen ein OP durchführen. Kommissar Runge darf nicht mehr in dem Fall ermitteln und auch privat sieht es für ihn nicht gut aus, aber ihn lässt (scheinbar) alles kalt.
Auch Nina rückt wieder in den Mittelpunkt. Eine Rechte Gruppierung möchte das Türkenviertel in Frankfurt abfackeln. Um dies zu verhindern bedarf es nicht nur Nina und Tenma, sondern noch viel mehr.
Mein Manga Senf
Wenn man diese Zusammenfassung liest wird man erst einmal denken: dieser Band hat keinen roten Faden und ist vielleicht schlechter als Band 1. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Dieser Band ist spannend und jede kleine Geschichte zeigt eins deutlich: Menschen sind Monster.
Dieser Eindruck wird direkt zu Beginn mit Otto Heckel gelegt. Er hat Schulden, also will er das Tenma als Untergrund-Arzt arbeitet, ohne das er eine Wahl hat. Als Otto erfährt das ein Fahndungsgeld auf Tenma ausgesetzt ist, will er ihn verpfeifen.
Während Tenma bei seiner Karriere oft gekuscht hat und alles gemacht hat, was man ihn sagte, sehen wir die Alternative. Was passiert wenn man nicht “hört” und menschlich handelt?
Es ist und bleibt Urasawa, den Teil mit der guten und vor allem tief gehenden Story hatten wir gerade, also kommen wir zu den Zeichnungen. Es beginnt mit der tollen Auswahl an Papier. Hier werden nicht nur vom Gefühl gute Seiten verwendet, sondern sie sind strahlend weiß. Ansonsten wird die bekannte hohe Zeichenkunst geboten.
Und zack ist Monster im Urasawa-Olymp angekommen. So stark wie hier mit der Thematik Monster gespielt wird, sucht seines gleichen. Dabei ist die Geschichte – obwohl man den Mörder (wahrscheinlich) kennt – dennoch spannend. Ich bin absolut begeistert.
Meine letzten Worte:
Ein Monster jagt das Nächste