[Manga] Top 5 2023

In der 2022 Edition der Manga Top 5 hat bereits Shuzo Oshimi fett abgeräumt. Beinahe hätte es 2023 sogar für drei Plätze gereicht, aber ich habe auch endlich einige Serien beendet (die auch aktuell beendet wurden). Aber auch Langläufer haben sich in die Top „verirrt“.

Erwähnenswert

In der Summe waren es genau deswegen gar nicht mal so viele Titel, die ich 2023 gelesen habe und auch wirklich in einer solchen Bestenliste erwähnen könnte. 4 weitere Titel habe ich dennoch auftreiben können:

  • Attack on Titan Deluxe 12
  • Alice in Borderland 1 & 2
  • Asadora! 4
  • Happiness 1

5. Nana & Kaoru Max / Das letzte Jahr

Max: 3, 4, 5, 6, 7 & 8

Das letzte Jahr: 1, 2, 3 & 4

Okay, okay, okay … 10 Manga in einem Jahr zeigt zumindest, dass ich viel von Nana & Kaoru gelesen habe. Also haben die beiden nicht nur eine Abwechslung (😜), sondern auch diesen Platz verdient, oder? Was rechtfertigt diese Platzierung, oder ist es nur Quantität?

Nana ist eine Musterschülerin und sieht gut aus. Kaoru ist in der Schule nicht sonderlich gut und beliebt ist er auch nicht gerade. Zusätzlich interessiert er sich für SM. Durch Zufall erfährt Nana davon und merkt, dass es ihr beim Abschalten hilft. Das ungleiche Paar wächst so immer mehr zusammen.

Mit dem Spin-off „Das letzte Jahr“, gibt es noch mehr Geschichten um die beiden. Nicht ganz auf demselben Niveau, aber eine würdige Fortsetzung. Aber was fasziniert mich an der Serie so sehr, dass ich sie unbedingt empfehlen möchte? In kurz: weil es mehr ist, als man denkt.

Ähnlich wie bei „Heimliche Blicke“ sorgen die sexuellen Anspielungen und die „Freizügigkeiten“ zwar dafür, dass Lesenden angelockt werden, aber man bleibt nicht (nur) deswegen. Es steckt mehr dahinter. Es werden ernstere Gedanken besprochen und vor allem aufgezeigt, dass es mehr gibt als nur den einen perfekten Weg. Beide Serien enden bald – der letzte Band von „Das letzte Jahr“ liegt bereits auf dem Lesestapel. Also 2024 werde ich weniger Nana & Kaoru lesen.

4. Berserk

17, 18, 19 & 20

Immer wieder hat es Berserk bei mir nicht in die Top 5 geschafft, aber in den erweiterten Kreis. Das sollte sich 2023 ändern. Nicht weil die Konkurrenz schwach war, oder die Bände besonders gut waren, sondern weil die Serie sich durchgehend als grandios erweist.

Die Hauptfigur ist Guts. Ein Mann, der zu Beginn alles nur nicht sympathisch ist. Er ist vom Leben gezeichnet, was man primär in den ersten Bänden stark zu spüren bekommt. Eine Zusammenfassung der Ereignisse ist wahrlich nicht einfach. Die magische Reise ist das Ziel und dabei erlebt man sehr viel.

Gewalt ist ständiger Begleiter der Serie, aber auch die Popkultur hat sich fleißig an Berserk bedient. Immer wieder findet man Dinge, die sich dann in anderen Medien wiedergefunden haben. Allein deswegen ist Berserk ein echter Tipp.

Die Vielfalt ist ebenfalls bemerkenswert. Nicht jeder Band liefert ähnlich ab oder erzählt nach Schema F, ganz im Gegenteil. Man kann sich sicher sein, dass der nächste Band etwas ganz anderes erzählt. Leider ist Mangaka Kentaro Miura vor Fertigstellung des Manga von uns gegangen. Weiter geht es hoffentlich auch in dieser Ultimativen Edition dennoch.

3. Blood on the Tracks

3, 4 & 5

Nur eine Serie aus 2022 hat es in die neue Topliste geschafft. Witzig daran ist, dass Blood on the Tracks mich in den letzten Bänden immer weniger überzeugt oder viel mehr: Ich erwarte keine große Entwicklung wie bei „Die Blumen des Bösen“ (oder der Titel auf Platz 2 😉).

Die Geschichte dreht sich um Sei und seine Mutter Seiko. Diese ist nicht nur sehr ängstlich, nein sie kann nicht loslassen. Dabei überschreitet sie die Grenze zur Übergriffigkeit. Sei versteht noch nicht, wie unnormal das Ganze ist. Aber langsam dämmert es und das ist nicht nur positiv.

Seiko ist tatsächlich der Hauptgrund, warum ich die Serie empfehlen kann. Sie ist so übertrieben, wie man es von Oshimi Manga gewohnt ist. Nicht selten hatte ich die Befürchtung, dass es diesmal zu weit geht, viel zu weit. Das ist es bisher nicht, aber ich traue es der Serie zu.

Diese verrückte Art ist und bleibt das Beste, was der Manga zu bieten hat. Da die Erzählung nicht besonders viel Tempo besitzt, gibt es nicht immer viel Fleisch an einem Band. Wie zuvor erwähnt: Die Serie ist, was sie ist. Es ist und bleibt unterhaltsam, mehr wird wohl nur durch ein extremes Ereignis möglich sein.

2. Welcome back, Alice

1

Shuzo Oshimi weiß zu überraschen und diesmal war der Weg verrückt. Beim Review zu Happiness (was mich enttäuscht hat (ich hatte mehr erwartet)) bin ich auf Welcome back, Alice gestoßen und ehrlich: Das ist für mich der absolute Überraschungs-Hit des Jahres.

Yo und Kei sind beste Freunde und gehen noch zur Schule. Die Freundschaft endet abrupt, bis sie 3 Jahre überraschend wieder aufeinandertreffen. Kei ist verändert. Er trägt eine Mädchenuniform und sieht auch wie ein Mädchen aus. Er möchte sich keinem Geschlecht zuordnen lassen.

Genderfluidität ist keine Mode, es ist komplett normal. Wie normal das sein kann, zeigt dieser Manga und ist allein deswegen schon ein echter Tipp. Es wäre aber auch kein Oshimi, wenn es nicht komplett verrückt wäre. Denn Kei fühlt sich nicht nur keinem Geschlecht zugehörig, er agiert übertrieben.

Das kommt teilweise so überraschend, wie ich es bei Oshimi liebe. Ich ärgere mich vorwiegend, dass ich die Serie so spät entdeckt habe, denn ich hätte so viel mehr lesen können und sogar sollen. Band 1 reicht aber schon, um eine dringende Empfehlung auszusprechen.

1. Beastars

22

Jedes Jahr musste ich bei der Manga Top-Liste meinen Kopf einziehen und sagen: „Leider kann ich einen guten Titel nicht wirklich nennen“. Die Begründung war einfach, ich war schlicht nicht aktuell. Also hieß es 2023 ranklotzen und alle Bände von Beastars lesen UND natürlich auch den letzten und einzigen Band lesen, der 2023 erschienen ist.

In einer Welt voller anthropomorpher Tiere werden Fleischfresser nur akzeptiert, wenn sie sich anpassen, sprich keine anderen Tiere essen. Als aber genau das in eine Schule passiert, entspinnt sich eine Geschichte rund um den Grauwolf Legoshi. Er ist ein Mischling und selbst in eine Pflanzenfresserin verliebt.

Das ist schon mal spannend, vordergründig das Worldbuilding ist das HIGHLIGHT bei Beastars. Es wird glaubhaft erzählt und man bekommt sehr viele gute Einblicke, wie die Welt funktioniert. Unterschiedlichen Größen von Tieren, Medikamente um den Jagdinstinkt zu besänftigen oder auch verschiedene Lebensräume zeigen auf, worüber alles nachgedacht wurde.

Viele Protagonisten wachsen einem ans Herz und auch Themen, die man vielleicht nicht direkt auf dem Schirm hat, bekommen genügend Zeit, um ebenfalls zu scheinen. Als wäre das nicht schon genügend Lob, muss man auch noch mal deutlich machen, wie gut Beastars aussieht. Das ist wirklich eine echte Augenweide.

Die Länge mit 22 Bänden ist nicht nur gut gewählt, ich kann mich nicht wirklich an schlechte Bände oder Lückenfüller erinnern. Das ist genau, die Länge, die die Geschichte benötigt, um sich zu entfalten. Egal, wie: Beastars muss man gesehen/gelesen haben.

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